„Herzlich willkommen in Schieder, ich bin heute ihr Stadtführer …

Die frischgebackenen Stadtführer mit der VHS Leiterin Andrea Lemm (8. v.l.) und dem Bürgermeister und VHS-Verbandsvorsteher Jörg Bierwirth (3. v.l.)

… so lautete es auf der Abschlussprüfung der Qualifizierung für Stadtführer in Schieder.

 

Diesen Spruch können nun 14 frischgebackene Stadt- bzw. Gästeführer zum Empfang ihrer Gästegruppe nutzen. Nach einer dreimonatigen Qualifizierungszeit bei der VHS Lippe-Ost legten Sie ihre Prüfung am vergangen Wochenende ab. Sie präsentierten einen Ausschnitt ihrer ausgearbeiteten Führung und zeigten damit, was Sie bei erfahrenen Stadtführern der Region und im Kommunikationstraining gelernt haben. Die Mitglieder der Lerngruppe analysierten den jeweiligen Vortrag und gaben wichtige Rückmeldungen, was noch zu tun sei, um die Führung zu verbessern.

 

Jede Führung war anders und beleuchtete ein anderes Thema. 10 bis 15 Minuten hatte jeder Prüfling Zeit, sein Thema der Gruppe vorzustellen. So war von Claudia Andresen zu erfahren, dass zu Zeiten von Goethe & Co. als schick galt, unter seinesgleichen in Bad Pyrmont zu kuren, unter den Linden zu wandeln und dabei viel von dem Heilwasser zu trinken. „Wer viel Wasser trinkt, benötigt eine Toilette“, war zu erfahren. Dafür gab es mehrere Häuschen, die sogenannten „Secreta“, für die man einen Schlüssel gegen ein Pfand erhielt, damit man dort austreten konnte. „Quasi ein Vorläufer der Autobahntoiletten“, kam es aus der Gruppe.

 

Auch die Nachtwächter, Franz Grünwald und Andres Wellmann aus Schwalenberg in voller Montur, hatten viel von ihrer Stadt zu berichteten. Das Stundenlied „Hört ihr Herrn und lasst euch sagen …“ wurde mit Inbrunst vorgetragen. Josef Kirchhoff, ebenfalls Schwalenberger Nachtwächter, entführte die Gruppe in die kleine aber mit vielen Details versehene evangelische Kirche in Schwalenberg. Mit Jutta Stahl ging es mit schnellem Schritt „bildlich“ über Alt-Schieder, der ehemaligen Siedlungsfläche, dem Schweibach folgend zum Kahlenbergturm. Es gab Informationen zu den Pflanzen und geologischen Gegebenheiten. Die Stadtführerin in Lügde nahm sich der Mythen und Geschichten rund um die Herlingsburg an.

 

Elena Kuzmina gab bekannt, wie man Hexen erkennen kann. Eins der wichtigen Merkmale war, wenn ein Hase einen Dreispitz zwischen seinen Ohren trägt. Das Innere der Kilianskirche wurde den Gästen von Stefan Hartmann aus bauhistorischer Sicht nahegebracht. Monika Korbach übersetzte die Bildsprache der Steinmetze des Mittelalters für Gäste aus der heutigen Zeit. „Bruder Bernd“ Mühlenhof mit einem dicken Bauch unter der Kutte gab einen Einblick in die Zeit des ehemaligen Klosters Falkenhagen, welches über knapp 450 Jahre und unter der Ägide von vier verschiedenen Klostergemeinschaften existiert hatte.

 

Der imposante Aufstieg der Domäne Schieder aus einer wüst gefallen Anlage mit großen ausladenden Stallgebäuden für das Vieh sowie der Zehntscheune, die heute in Detmold steht und einen Teil des Lippischen Landesmuseums beherbergt, wurde von Rosemarie Bluhm beleuchtet. Dann kamen die Highlights des Schiederaner Schlossparks. Margit Scharnhorst stellte den Barockgarten mit seinen streng geometrischen Formen und seiner axialen Geometrie vor. Dann entführte Friedrich-Martin Dreier die Gruppe in die Weite und Offenheit eines englischen Landschaftsgartens.

 

Mit Tobias Heine kamen die Ziegler aus Almena auf das Domänengelände. Er berichtete über ihr Leben sowie die harte Arbeit als Wanderarbeiter auf den Ziegeleien in Holland, Finnland oder auch Kamerun. Einige Orts- oder Straßennamen in Lippe weisen heute noch auf die Arbeitsorte der Ziegler in Afrika hin. Erich Büsing, „Kapitän auf dem Schiedersee“, erkennbar an der maritimen Mütze, begrüßte die Gruppe mit einem „Moin“ zur Wanderung um den Emmerstausee und stellte klar: „Es ist Ebbe und ich habe jetzt 6 Stunden Zeit für Sie!“ Dann zeigte er anhand von alten Fotos, wie sich aus den Wiesen und Äckern der Emmerstausee entwickelte.

 

Der Bürgermeister und Verbandsvorsteher der VHS Lippe-Ost, Jörg Bierwirth, hat es sich nicht nehmen lassen, die 14 Teilnehmenden aus der Stadtführer-Qualifizierung zur bestandenen Prüfung zu beglückwünschen. Als Bürgermeister freut er sich, dass die Stadt Schieder-Schwalenberg jetzt qualifizierte Stadtführer hat, die die Gäste durch den Schlosspark, die Altstadt Schwalenbergs und um den Stausee führen können. Kompetent, humorvoll, sympathisch sollten Stadtführer sein, Zahlen sollten sie schon kennen, aber den Gast damit nicht überfordern. Gästeführer sind Aushängeschilder ihrer Städte, damit können Kommunen werben.

 

Carolin Nasse von Lügde Marketing e.V. hatte den Stein ins rollen gebracht, als sie im letzten Jahr mit dem Wunsch einer Qualifizierung auf die VHS Lippe-Ost zugekommen war. Die Qualifizierung wurde von der VHS-Leitung Andrea Lemm auf die Beine gestellt. Insgesamt 104 Unterrichtsstunden umfasste das Stundenpensum. Beteiligt waren das Stadtarchiv Blomberg, das Landesarchiv NRW und die Landebibliothek Detmold, die einen Einblick in die Recherche vor Ort vermittelten. Im Weserrenaissance-Museum in Brake wurde das Erlernte im Kommunikationstraining dann in die Realität umgesetzt. In den Roben der Weserrenaissance übernahmen die Teilnehmenden die Rollen von Edelherren und
-damen.

 

Auch in einer Verkleidung gilt es authentisch zu führen. Mimik, Gestik und Sprache sollten dem Erscheinungsbild entsprechen. Den Teilnehmenden hatte dieser Ausflug in das Schloss Brake viel Spaß gemacht. Sie bedankten sich zum Abschluss bei der VHS-Leitung für die Qualifizierung, die sich für sie als eine runde Sache darstellte. Der Erste Referent, Werner Stock, ein erfahrener Stadtführer aus Warendorf, zeigte im ersten Block auf, worauf es ankommt, wie man als Stadtführer erfolgreich führt und worauf noch zu achten ist.

 

Die Wissensblöcke bauten aufeinander auf und bei jeder Führung konnten sie eine jeweils andere Stadtführerpersönlichkeit kennenlernen. Andrea Lemm betonte, dass die in Lippe bekannten Stadtführer danach ausgesucht worden waren, damit man sich viel „abgucken“ kann und diese Aspekte in seine eigene Führung einbauen kann. Alle waren sich aber einig, dass es jetzt ans Üben geht, um sich ein Repertoire aufzubauen, um jede Gästegruppe vom Kegelverein bis zum Lehrerkollegium erfolgreich durch die Stadt führen zu können.

 

Lügde und Schieder-Schwalenberg können nun mit ihren frisch gebackenen „Kulturvermittlern“ in die Saison gehen. „Auch wenn man eine der ausgebildeten an Bad Pyrmont abgeben muss“, so Jörg Bierwirth mit einem Augenzwinkern, „die Region kann durch die neuen Stadtführer nur gewinnen, denn Gäste bleiben nur kurz in einer Stadt und fahren dann weiter, um sich Neues anzusehen.“ Weitere Informationen bei der VHS-Hauptgeschäftsstelle, E-Mail: info@vhslippe-ost.de, Tel. 05282-98040 oder auf der Homepage: www.vhslippe-ost.de.

 

Pressemeldung: VHS

Benzinpreis im April stark gestiegen

Foto: pixabay.

Diesel im Vergleich zum März kaum verändert / Auch Rohölpreis zog im April an.

 

Die Fahrer von Benziner-Pkw mussten im April für ihren Kraftstoff deutlich mehr bezahlen als im März. Das zeigt die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise. Danach kostete ein Liter Super E10 im Monatsmittel 1,851 Euro und damit mit 7,4 Cent deutlich mehr als im März. Praktisch keine Veränderungen verzeichnet der ADAC beim Dieselpreis: Ein Liter kostete im April im bundesweiten Schnitt 1,731 Euro – das waren 0,3 Cent mehr als im Vormonat.

 

Auslöser für den deftigen Benzinpreisanstieg war in erster Linie die weitere Verteuerung von Rohöl. Während ein Barrel der Sorte Brent Mitte März noch rund 82 US-Dollar kostete, musste für die gleiche Menge im April zumeist knapp unter 90 Dollar bezahlt werden. Dies schlug beim Preis von Super E10 voll durch. Der Dieselpreis unterliegt dagegen auch anderen Gesetzmäßigkeiten, daher blieb die Verteuerung am Rohölmarkt bei dieser Kraftstoffsorte weitgehend ohne Folgen. Hinzu kommt, dass sich der Preis für Dieselkraftstoff in den letzten Monaten auf hohem Niveau befand und nach Meinung des ADAC weiterhin Potenzial für Preissenkungen vorhanden ist.

 

Teuerster Tag zum Tanken war für die Fahrer von Benzinern der 17. April mit 1,867 Euro je Liter Super E10. Am günstigsten war Super E10 am 1. April bei einem Durchschnittspreis von 1,832 Euro. Dieselfahrer tankten am 8. April mit 1,761 Euro am teuersten, am wenigsten bezahlen mussten sie am letzten Tag des Monats mit 1,696 Euro.

 

Autofahrer können mehrere Euro beim Tanken sparen, wenn sie abends an die Zapfsäulen fahren. Auswertungen des ADAC zeigen, dass die günstigste Zeit zum Tanken zwischen 20 und 22 Uhr liegt, doch auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise bereits besonders niedrig. In den Morgenstunden kostet eine Tankfüllung in aller Regel einige Euro mehr.

 

Auch Vergleichen lohnt sich, denn die Spritpreise an den Tankstellen unterscheiden sich bisweilen erheblich. Schnelle und praktische Hilfe bekommen Autofahrer mit der „ADAC Drive App“, die die Preise nahezu aller über 14.000 Tankstellen in Deutschland zur Verfügung stellt. Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es auch unter www.adac.de/tanken.

 

Pressemeldung: ADAC

Jetzt wieder für den „Lippischen Ehrenring“ bewerben

Foto: Kreis Lippe

Der Kreis Lippe wird auch 2024 wieder den Heimatpreis verleihen. Unter dem Motto: „Lippische Helden – Gemeinschaft verbindet“ können Sie sich mit Ihren Aktivitäten und Projekten für den Heimatpreis bewerben. Bewerbungen können bis zum 31.08.2024 im Ehrenamtsbüro eingereicht werden. Das Bewerbungsformular und nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Kreises Lippe.

 

Am 27. April 2024, wurde der Lippische Ehrenring an die Würdenträger 2023 verliehen. Diese möchte ich Ihnen in der heutigen Ausgabe gerne vorstellen. Im Jahr 2023 hatten uns insgesamt 34 Bewerbungen erreicht, die einer Auszeichnung würdig waren. Leider können jährlich nur sechs Lippische Ehrenringe und zwei Sonderpreise verliehen werden. Sollte Ihr Vorschlag bisher noch keine Berücksichtigung gefunden haben, kann selbstverständlich auch eine erneute Bewerbung eingereicht werden.

Workshop „Bewerbungsunterlagen“

Am Dienstag, 21. Mai, findet im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Detmold in der Wittekindstraße 2 ein Workshop zu dem Thema „Bewerbungsunterlagen“ statt. Beginn ist um 10.00 Uhr. Teilnehmende sollten eine Dauer von ein bis zwei Stunden einplanen. Das Programm des Workshops ist vielfältig: Es werden wertvolle Tipps gegeben zur Erstellung der Bewerbungsunterlagen (etwa durch die Nutzung der elektronischen Services der Agentur der Arbeit), Informationen zur Online-Bewerbung und zu Initiativbewerbungen.

 

Alle Teilnehmenden erhalten umfassende Kenntnisse und Material, um anschließend selbständig die elektronischen Services zu nutzen und um eigene Bewerbungen erstellen zu können. Thomas Pauls, Leiter des Berufsinformationszentrums, führt durch die Veranstaltung. Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist jedoch erforderlich: Bitte melden Sie sich an unter Telefon 05231 610-222 oder per E-Mail unter: Detmold.BiZ@arbeitsagentur.de.

 

Pressemeldung: Agentur für Arbeit

Workshop im Schreiben und Skizzieren

SOS-Kinderdorf Lippe – Beratung und Treffpunkt lädt Sie herzlich ein, sich am Mittwoch, den 15. Mai 2024 von 14.30 bis 16.30 oder von 17.00 bis 20.00 Uhr im Schreiben und Skizzieren auszuprobieren. Die Illustratorin Frau Reich aus Münster leitet die Workshops an. Sie können eigene Erinnerungen und Empfindungen in Wort und Bild ausdrücken. Ihre Selbstwirksamkeit wird gestärkt und Ihr Nervensystem beruhigt. Bringen Sie gerne ein Heft oder persönliches Schreibmaterial mit, falls vorhanden; sonst wird das Material gestellt.

 

Bitte melden Sie sich per E-Mail an, unter andrea.soujon@sos-kinderdorf.de. Der Workshop findet bei Beratung und Treffpunkt in der Holstenhöfener Straße 4 in Blomberg statt. Das Angebot ist kostenfrei, um eine Spende fürs Material wird gebeten. Kursleitung: Doris Reich, Illustratorin und Coach. ANMELDUNG bitte unter SOS-Kinderdorf Lippe, Beratung und Treffpunkt Blomberg, Holstenhöfener Straße 4,32825 Blomberg. 05235 5097930, but-blomberg@sos-kinderdorf.de. www.kinderdorf-lippe.de. www.facebook.com/SOSBeratung.Treffpunkt.Blomberg.

 

Pressemeldung:  SOS-Kinderdorf Lippe – Beratung und Treffpunkt

Zeitzeuge besuchte die Klasse 8c der SKS Blomberg

8c mit John Joep Visser (vorne Mitte) und Ronny Wakub (rechts). Foto: Heike Kronemeyer

Am Dienstag, den 23. April 2024, hatten die Schüler*innen der 8c der SKS Blomberg ein außergewöhnliches Privileg: Die Klasse durfte einen Zeitzeugen des Nationalsozialismus, John Joep Visser, im Rahmen ihres Gesellschaftslehreunterrichts von Klassenlehrer Ronny Wakup begrüßen. John Joep Visser, 91 Jahre alt und aus den Niederlanden stammend, besuchte die Schule auf Einladung seines Urenkels Jamie, der in der Klasse von Ronny Wakup unterrichtet wird.

 

Mit bewegenden Worten teilte Visser seine Kindheitserinnerungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs mit den Schülerinnen und Schülern. Als die Wehrmacht im Jahr 1940 die Niederlande überfiel, war er gerade einmal sieben Jahre alt. Er berichtete davon, wie seine Familie alles zurücklassen musste, bis auf wenige gerettete Gegenstände wie eine Kaffeemühle, die sich im Laufe der Zeit vom Luxusprodukt zum Überlebenswerkzeug wandelte, um den allgegenwärtigen Hunger zu lindern. Diese Kaffeemühle ist bis heute im Besitz seiner Familie und symbolisiert den Überlebenswillen in schwierigen Zeiten.

 

Trotz der Entbehrungen und Verluste, die Herr Visser während des Krieges erlebte, ist er weder verbittert noch hegt er Ressentiments gegenüber den Deutschen. Im Gegenteil: Er setzt sich aktiv für Versöhnung und Erinnerungskultur ein, indem er Initiativen wie länderübergreifende Gedenkveranstaltungen unterstützt. Deutschland bezeichnet er als seine „zweite Heimat“. Die Schüler*innen lauschten gespannt den Worten von Herrn Visser und stellten viele Fragen zu seiner Kindheit und seinen Erfahrungen während des Krieges. Seine Botschaft von der Bedeutung der Freiheit hallte in ihren Köpfen nach.

 

Die Veranstaltung wurde durch zeitgenössische Fotografien ergänzt, die eindrückliche Momente aus John Joep Vissers Leben während der Besatzungszeit zeigten. Der Besuch von Zeitzeugen wie Visser in Schulen ist von großer Bedeutung, um die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig zu halten und jungen Generationen die Grausamkeiten der Geschichte nahezubringen. Dies ist heute wichtiger denn je und verdient unsere volle Aufmerksamkeit.

 

Pressemeldung: Sekundarschule Blomberg