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HSG: Willenskraft sichert das Viertelfinalticket

von | Feb. 16, 2025 | Blomberg, HSG

Foto: Jubel beim Viertelfinaleinzug der HSG. (Foxaep)

Gleicher Kader, anderer Gegner, anderer Wettbewerb: Für die HSG ging es am Samstagabend im fünften Spiel der EHF European League Gruppenphase um die Punkte gegen JDA Bourgogne Dijon. Mit dem 27:28 (15:12) konnten sich die Blombergerinnen in ihrer europäischen Debütsaison den Auswärtssieg und das Viertelfinalticket sichern. Beste Werferin der HSG war Nieke Kühne mit zehn Toren.

Unüberwindbare Giegerich

Ohne Maxi Mühlner, Laetitia Quist, Marie Michalczik, Díana Dögg Magnúsdóttir und Amber Verbraeken, dafür mit Carolin Jaron und Paulina Hostkötter, trafen die Debütantinnen der Gruppenphase auf die französischen Vertreterinnen aus Dijon, die sowohl in der Gruppe C als auch in der Liga erfolgreich waren. Für die Mission Viertelfinale brachte Cheftrainer Birkner zunächst Melanie Veith, Judith Tietjen, Lisa Frey, Ida Hoberg, Nieke Kühne, Ona Vegué und Laura Rüffieux auf das Feld. Beim Drittplatzierten der französischen Liga begann mit Ann-Cathrin Giegerich eine ehemalige Bundesliga-Spielerin, die den Schlagwurf von Ida Hoberg parierte. Im schnellen Umschaltspiel von JDA platzierten sie den Ball nicht genau auf die Außenspielerinnen, sodass ihnen das erste Gegentor verwahrt blieb. Nach temporeichen ersten Minuten war es Hoberg, die den ersten Treffer der Partie erzielte.

Sekunde später fing Kühne den Ball ab und transportierte ihn selbst in das Tor der Gastgeberinnen. Mit dem Siebenmetertreffer von Sivertsen traf auch Dijon das erste Mal am Samstagabend. Von der aggressiven und schnellen JDA-Abwehr ließ sich Kühne nicht verunsichern und holte den Rückraumwurf heraus, mit dem die deutsche Nationalspielerin ihren zweiten Treffer erzielte. Frey tanzte sich durch die Abwehr hindurch, vergab den Wurf an Giegerich, welche ihre Mannschaft mit Tempo nach vorne schickte und dadurch zum 3:3 traf. Trotz der Fingerspitzen von Veith segelte der Siebenmeter von Mathilde Plotton ins Tornetz, wodurch Dijon das erste Mal in Führung ging.

Auch in der Unterzahl lief es bei dem Team von Clement Alcacer im Angriff runder, sodass sie sich auf drei Tore absetzen konnten. Das Tempospiel über Nina Dury und das einhergehende 7:3 für JDA stoppte Kühne mit ihrem Schlagwurf. Darauf verwandelte auch Vegué ihren ersten Treffer von außen und traf damit zum Anschluss beim 7:5. Die Spanierin versenkte zudem ihren zweiten Wurf in Folge ebenfalls per Heber über Giegerich und hielt die HSG damit nach der kurzzeitigen Schwächephase auf Augenhöhe. Doch die Pässe in Richtung Lilou Pintat konnte die Defensive nicht unterbinden und schluckte damit bereits das neunte Tor nach 14 Minuten. Darauf reagierte Steffen Birkner, der Zoe Ludwig ins Spiel brachte, welche direkt mit ihrer ersten Parade gegen Rosario Urban Mendel in die Partie startete.

Dijon kämpfte sich aus der starken Phase der HSG heraus und netzte über Nadia Offendal zur ersten Führung mit fünf Toren ein. Kühne und Jacobsen verhinderten den zweiten Treffer der Dänin mit dem Block. Zweitere setzte in der Offensive ihren ersten Akzent, als sie nicht nur die Zeitstrafe, sondern auch den Strafwurf herausholte, welchen Vegué sicher an Giegerich ins Tor brachte. Die deutsche Torhüterin zeigte eine regelrechte Glanzleistung und verhinderte sogar den Kempa-Treffer von Nieke Kühne. Als Kühne in die Manndeckung genommen wurde, zog Birkner das 7-gegen-6, bei dem sich Hoberg gegen Plotton durchsetzte und die Zeitstrafe sicherte.

Mit sechs Feldspielerinnen tankte sich Frey an den Kreis durch, zog zwar kein Tor, aber den Strafwurf. Vegué trat erneut gegen Giegerich an und blieb vom Siebenmeterstrich sicher. Mit etwas Glück durch den Lattentreffer brachte Tietjen in ihren Wurf Schwung mit und verkürzte auf das 8:13 aus Blomberger Sicht. Die HSG versuchte, den Rückstand stetig zu verkleinern, doch sie scheiterte zu oft an Giegerich. Bei JDA häuften sich zum Ende der ersten Hälfte die Abspielfehler, sodass Hoberg sich durch die Abwehr mit Schwung tankte und die Distanz auf drei Tore verkleinerte. Mit dem Halbzeitpfiff netzte Hoberg ganz genau in die obere Ecke unhaltbar ein und setzte damit den Schlusspunkt der ersten Hälfte.

Schwungvolle Minuten bringen die HSG auf Kurs

Ludwig parierte den ersten Wurf auf ihr Tor in Halbzeit zwei, vorne foulte Vautier Kühne und musste zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen. In Überzahl fand Jacobsen den Durchbruch und verkürzte auf das 15:13. Auch die zweite Torchance verhinderte Ludwig, wodurch die HSG in Person von Nieke Kühen den Anschlusstreffer erzielte. Stine Lönborg unterbrach den Lauf der Blombergerinnen, doch Hoberg erzielte den nächsten Anschlusstreffer. Über den technischen Fehler eroberte sich die HSG den Ball und hatte plötzlich die Chance auf den Ausgleich, welchen Kühne erzielte. Und dann wurde es noch verrückter: Die HSG drehte nach einem Sechs-Tore-Rückstand das Spiel, in dem Ludwig sich selbst in die Torschützinnenliste eintrug und über das 16:17 jubelte! Aus der Halbzeit kam die HSG deutlich wacher aus der Kabine, sodass Rüffieux auf das 18:16 stellte und Alcacer zur Auszeit zwang. Vautier stemmte sich gegen den Schwung der HSG und ließ das Tornetz hinter Ludwig wackeln.

Unter Druck setzte sich Hoberg bis an den Kreis durch und überwand Giegerich bereits zum fünften Mal an diesem Abend. Ganz anders sah dies bei Ludwig aus, die sich zur Spielverderberin entwickelte und ihre nächste Parade feiern konnte. Alcacer nahm den Torwartwechsel auf Manuella Dos Reis vor, welche die Tore der HSG nun entschärfen sollte. Doch gegen den Wurf von Kühne konnte auch sie nichts ausrichten. Rüffieux und Jacobsen verhinderten gemeinsam Pintats Drehung vom Kreis. Hoberg nutzte weiter ihr Wurfglück und egalisierte den Treffer von Lönborg. In Unterzahl kassierte Ludwig erst den Treffer von Dury, doch hielt gegen Maureen Gayet ihren nächsten Ball. Vautier sorgte in Überzahl für den Anschluss auf zwei Tore. Es schien, als hätte sich Dijon nach dem schwierigen Start wieder gefangen.

Mit dem Siebenmeter gelang der Anschlusstreffer von JDA. Es entwickelte sich wie im Hinspiel ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden EHF-Debütanten. Dury traf zum 22:22-Ausgleich, woraufhin Birkner seine Auszeit zog. Tietjen fand Raum auf der Außenbahn, den sie zum erneuten Führungstreffer nutzte. Veith kam zum Siebenmeterduell gegen Sivertsen, doch wieder erzielte Dijon den Ausgleich. Darauf reagierte Hoberg mit einem schnellen Tor, doch auch Lönborg netzte kurz darauf ein. Ludwig blieb die Gewinnerin im Gegenstoßduell gegen Offendal und hielt damit den Ausgleich weiter fest. In Überzahl parierte nun Dos Reis den Wurf von Tietjen, doch ein Absprachefehler in der Offensive brachte den Ball wieder zu den Gästen aus Blomberg. Die JDA-Defensive agierte nun wieder konzentrierter und kompakter, sodass es kein Durchkommen für die HSG gab.

Dafür trafen die Hausherrinnen beim 25:24 zur Führung und setzten die Blombergerinnen unter Druck. Vegué scheiterte an Dos Reis, dazu kam ein Wechselfehler der Blomberger Bank. Mitten in der Crunchtime musste die Mannschaft aus OWL in Unterzahl arbeiten. Mit einem langen Angriff spielte die HSG die Unterzahl fast komplett runter. Gayet legte den Ball drei Minuten vor dem Ende mit dem Heber auf die Latte. Trotz offener Deckung und einer Spielerin weniger fand Hoberg ihre Lücke und erzielte den Führungstreffer, den Dijon mit dem Gegentreffer zunichte machte. Und erneut musste sich die HSG in doppelter Unterzahl beweisen, als Rüffieux ihre dritte Zeitstrafe kassierte. Wieder konnten sie den Angriff lange herunterspielen. Kühne zeigte mit dem Heber über Dos Reis ihr Selbstbewusstsein und machte das Viertelfinalticket sicher, als sie in einer spannenden Schlussphase den Buzzerbeater einnetzte.

Aufstellungen:

JDA Bourgogne Dijon: Giegerich, Dos Reis; Lönborg (4), Vautier (2), Blaise, Gayet, Gravelle, Plotton (3), Dury (6), Urban Medel (1), Pintat (3), Valero Jodar (2), Offendal (1), Perret, Sivertsen (5)

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig (1), Veith; Rüffieux (1), Jacobsen (2), Frey, Kühne (10), Hoberg (9), Vegué (3), Jaron, Horstkötter, Tietjen (2), Hauf

Pressemeldung: HSG

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