Im Jahr 2022 sind in Nordrhein-Westfalen 154 Personen (118 Männer und 36 Frauen) aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (ohne Alkohol und Tabak) gestorben. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel am 26. Juni 2024 mitteilt, starben mehr als zwei Drittel (70,1 Prozent) dieser Personen durch multiplen Substanzgebrauch, weitere 18,8 Prozent durch Opioide.
107 Personen starben an Vergiftungen – davon die Hälfte vorsätzlich
Es wurden 107 Todesfälle (68 Männer und 39 Frauen) aufgrund von Vergiftungen durch Betäubungsmittel und Halluzinogene, Antiepileptika, Sedativa, Hypnotika und Antiparkinsonmittel, sowie Psychostimulanzien mit Missbrauchspotential und sonstige psychotrope Substanzen verzeichnet. Bei der Hälfte (50,5 Prozent) dieser Fälle handelte es sich laut Todesbescheinigungen um vorsätzliche Selbstvergiftungen (54 Fälle: 26 Männer und 28 Frauen).
Zahl der Todesfälle aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen war 2022 im zehn Jahresvergleich am niedrigsten
Die Zahl der Todesfälle aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (ohne Alkohol und Tabak) war 2022 um 1,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (2021: 157). Im Vergleich der letzten zehn Jahre war die Fallzahl im Jahr 2022 am niedrigsten. 2016 hatte es hier mit 278 Gestorbenen den höchsten Wert gegeben. Die Todesfälle durch Vergiftungen sind in der vergangenen Dekade nach einem Tiefstand im Jahr 2019 (45 Fälle) in den Jahren 2020 und 2021 wieder angestiegen und blieben im Jahr 2022 mit 107 Fällen auf gleicher Höhe.
Der Anteil an allen Sterbefällen lag bei den Todesfällen aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (ohne Alkohol und Tabak) wie schon im Vorjahr bei 0,07 Prozent. Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol waren 2022 bei 942 Todesfällen (0,4 Prozent aller Sterbefälle) die Todesursache; bei Sterbefällen, die auf Tabakkonsum zurückzuführen sind, waren es 142 Fälle (0,06 Prozent aller Gestorbenen).
Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Zuordnung der Todesursachen in der Todesursachenstatistik auf den Angaben der den Tod bescheinigenden Ärztinnen und Ärzte in den ausgestellten Todesbescheinigungen basiert. Bei den vorliegenden Daten handelt es sich um eine nachweisbare Untergrenze. Im Jahr 2022 wurden für 2,0 Prozent der Sterbefälle keine Todesbescheinigungen an das Statistische Landesamt übermittelt. Diese Fälle wurden den ungenau oder nicht näher bezeichneten Todesursachen (ICD-Kapitel R00-R99) zugeordnet. Insgesamt entfielen 8,4 Prozent der Todesfälle auf diese Rubrik. (IT.NRW)