Mit einem ungefährdeten 34:27 (16:12)-Erfolg ist der TBV Lemgo Lippe am Samstagabend in das Finale des ALPLA-Sommercups eingezogen. Gegen den österreichischen Erstligisten Bregenz Handball taten sich die Lipper bei heißen Temperaturen zwar schwer ins Spiel zu finden, konnten das Duell hinten heraus jedoch dominieren.
Schlechte Nachrichten gab es für Florian Kehrmann vor dem Spiel: Neben seinen noch verletzt fehlenden Spielern Leos Petrovsky und Thomas Houtepen, musste der TBV-Trainer im Duell gegen Bregenz auch auf die erkrankten Handballer Leve Carstensen, Meeno Carstensen und Frederik Simak verzichten. Im Kader stand hingegen erstmals der 17-jährige Moritz Sundermann, der zuletzt noch für die B-Jugend von Handball Lemgo aktiv war.
Mit nur 13 Spielern fand der TBV zunächst nur schleppend in die Begegnung. Vor allem in der Abwehr präsentierten sich die Lipper gegen die körperlich starken Bregenzer um den österreichischen Nationalspieler Tobias Wagner zunächst noch nicht voll auf der Höhe. Erst schenkte Nicolai Theilinger den Ball leichtsinnig her, dann kam Hendrik Wagner zu spät und konnte seinen Gegner nur noch regelwidrig stoppen. Den fälligen Siebenmeter brachte Bregenz nach neun Minuten zur 3:4-Führung im Lemgoer Tor unter. Doch die Lipper, die am Morgen noch eine Krafteinheit im Olympiazentrum Vorarlberg absolviert hatten, nahmen den Kampf nun zunehmend besser an, verteidigten lange eine Zwei-Tore-Führung und ließen vor der Halbzeit noch einmal die Muskeln spielen. Mit einem 6:3-Lauf eilte der lippische Handball-Bundesligist noch vor dem Seitenwechsel auf eine 4-Tore-Führung (16:12) davon.
Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Blau-Weißen von Beginn an fokussierter. Vor knapp 300 Zuschauern in der Sporthalle am See ließen die TBV-Handballer nun nur noch wenig anbrennen, verteidigten den 4-Tore-Vorsprung souverän. In den letzten zehn Minuten ließen dann auch bei den Bregenzern die Kräfte nach. Leon Goldbecker, der nach 50 Minuten für Constantin Möstl in die Begegnung kam, leitete mit zwei starken Paraden den Lemgoer Endspurt ein. Tim Suton blieb auf der Gegenseite, trotz über 30 Grad in der Halle, eiskalt und erhöhte zum 29:23 (54.). Durch weitere Tempogegenstöße von Wagner und Faust gelang es dem TBV das Ergebnis bis zum Ertönen der Schlusssirene weiter in die Höhe. Erfolgreichste Werfer beim 34:27-Erfolg waren Samuel Zehnder, Niels Versteijnen und Jarnes Faust mit je fünf Toren.
Im Finale trifft der TBV morgen um 18 Uhr auf Gastgeber ALPLA HC Hard. Der österreichische Vizemeister setzte sich im ersten Halbfinale deutlich mit 35:28 gegen den deutschen Zweitligisten HSG Konstanz durch. Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Wir haben das Spiel über weite Strecken bestimmt. Wenn wir aufs Tempo gedrückt haben, konnten wir immer ein paar Tore zwischen uns und Bregenz legen. Insgesamt konnten wir heute viele verschiedene Aufstellungen ausprobieren, konnten auch der ganz jungen Garde Spielzeit geben und haben es heute trotz der Widrigkeiten gut gelöst. Es galt heute etwas kreativ zu sein, aber es hat ja trotzdem gut funktioniert.“
Es spielten: Möstl, Goldbecker; Hutecek (4), Theilinger (1), Zehnder (5/1), Brosch (4), Battermann (2), Schagen (1), Suton (3), Versteijnen (5), Wagner (3), Faust (5), Sundermann