Anzeigen

ÄKWL fordert gewissenhaften Umgang mit digitalen Bildschirmmedien in Schulen

von | Jan. 27, 2025 | Wirtschaft

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe fordert in einem einstimmigen Beschluss das NRW-Schul- und Bildungsministerium auf, Konzepte für eine von digitalen Bildschirmmedien freie Schule außerhalb der Nutzung im Rahmen des Unterrichts zu entwickeln. Ziel sei es zum einen, den in den vergangenen Jahren bekannt gewordenen physischen und psychischen Schädigungen, die durch Nutzung digitaler Medien entstehen, präventiv entgegenzuwirken, sowie soziale Interaktionen von Schülerinnen und Schülern und deren Lern- und Konzentrationsfähigkeiten zu verbessern.

Laut Antrag mehren sich die Berichte über negative Folgen der Digitalen Welten im Kindes- und Jugendalter massiv. Studien zum rückläufigen Lernerfolg seien zu lange mit Corona- Infektionen begründet und Warnungen zu den Effekten der Digitalen Bildschirmmedien nicht ernst genommen worden. Digitale Bildschirmmedien lenkten ab, sie beeinträchtigten die Fähigkeit der Schüler, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Die physischen wie psychischen Krankheiten, vor allem Depression, Ängste und Einsamkeit und die Konzentrationsstörungen erforderten ärztliche Konsultationen. Ein Verbot von digitalen Bildschirmmedien in Schulen werde dazu beitragen, negative Folgen zu reduzieren. Deshalb müsse ein bewussterer Einsatz digitaler Bildschirmmedien in der Schule erfolgen.

Ganz explizit werde nicht auf eine Einschränkung pädagogisch sinnvoller Nutzung digitaler Bildschirmmedien im Unterricht abgezielt, sondern zuvorderst auf die unterrichtsfremde und durch die Lehrkräfte kaum zu kontrollierende private Nutzung von zum Beispiel Smartphones oder Smartwatches.

In einem zweiten – ebenfalls einstimmig angenommen – Antrag gab das westfälisch-lippische Ärzteparlament der ärztlichen Sorge Ausdruck, dass die Inzidenz von Angststörungen und das riskante Nutzerverhalten bei Kindern und Jugendlichen im Umgang mit digitalen Medien zunehme. Deshalb forderte das Parlament die Kultusministerkonferenz auf, die Nutzung von digitalen Medien während des Unterrichts in allen Schulen nur auf die Wissensvermittlung und Förderung des Lernens zu beschränken.

Zudem sei es dringend notwendig, mehr Geld für die Finanzierung im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen und von Mediensprechstunden an allen Schulformen, nicht nur Brennpunktschulen einzurichten, um eine zeitgemäße, wertorientierte Medienerziehung bereits ab Geburt bei Eltern und Kindern zu ermöglichen.

 

 

 

 

Pressemeldung Ärztekammer Westfalen-Lippe

Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen