Verabschiedung: „ABBI – The winner takes it all“

Paula Brückner und Samira Ehlert moderierten die Veranstaltung.

Unter dem Vorsitz von Schulleiter Michael Hanke, wurden die Abiturprüfungen am Dienstag, 24.06.2025 abgeschlossen und 65 Schülerinnen und Schüler dürfen sich über die erworbene Qualifikation freuen. Im Rahmen einer offiziellen Feierstunde, musikalisch untermalt durch die HVG-Bigband und die Rockband des HVG „Vöchting-Voltage“, wurden am heutigen Freitag (27.06.2025) ab 16.30 Uhr in der Blomberger Schießhalle die Abiturzeugnisse überreicht. Eingeleitet wurde der Entlassungstag traditionell mit einem von den AbiturientInnen gestalteten ökumenischen Gottesdienst ab 15.00 Uhr in der Klosterkirche in Blomberg. Paula Brückner und Samira Ehlert fungierten am heutigen Tag gekonnt als Moderatorinnen und stellten einleitend fest, dass die Lehrerinnen und Lehrer die Jahrgangsstufe mit einem sanftem Schubser in die richtige Richtung gestoßen haben, bevor sie das Wort an Schulleiter Michael Hanke übergaben.

Hanke begrüßte neben Bürgermeister Christoph Dolle auch weitere Ehrengäste, darunter Christoph Praschak von der Bürgerstiftung Zukunft Blomberg, Dagmar van Eupen und Mehmet Atas von der Schulpflegschaft – lediglich Katja Plänker vom Förderverein musste sich leider entschuldigen lassen, hatte jedoch im Vorfeld für die Übergabe der passenden Geschenke gesorgt. Der Schulleiter bedankte sich nicht nur beim Kollegium und der Stufenleitung, er vergaß auch nicht die Kollegen Nicole Stöss und Maurice Weykamp für die hervorragende Hintergrundarbeit zu loben, gleiches galt für Cornelia Stegemann und Christina Busch im Sekretariat – auch sie haben einmal mehr Großartiges geleistet.

Michael Hanke

Michael Hanke attestierte der scheidenden Jahrgangsstufe eine besondere Freundlichkeit, aber auch eine besondere Leistungsfähigkeit. 35% der Stufe (35 Schülerinnen und Schüler) haben am Ende das Abitur mit einer Eins vor dem Komma abgelegt. Sieben von ihnen mit der 1,0 – prozentual gesehen ein neuer Rekord am HVG. Die Namen zu dieser beeindruckender Leistung findet unsere Leserschaft weiter unten im Text). Bevor Hanke final gratulierte und das Mikrophon an Christoph Dolle übergab (Rede weiter unten), wünschte er der Stufe eine Zukunft in einer lebenswerten Umwelt voller Frieden – in der heutigen Zeit ein sehr passender Wunsch.

Gemeinsam mit den unten genannten SchülerInnen freut sich auch die Jahrgangsstufenleitung, bestehend aus Andrea Dubielzig und Anna-Lena Christophery, die mit einer wirklich tollen Rede (deshalb auch vorangestellt), angereichert durch Bilder, überzeugen konnten. Immer wieder wurde das Motto aufgegriffen, doch lesen Sie selbst:

„ABBI – The winner takes it all – Was für ein Motto, mit dem ihr absolut unseren Geschmack getroffen habt. Endlich mal nichts mit Alkohol oder warum die letzten zwölf Jahre die schlimmsten eures Lebens waren. Unsere ersten Assoziationen waren Glitzer, Glamour, Disco-Feeling, also einfach Party pur – direkt waren wir im ABBA-Mode und sahen eure Schulzeit im Licht einiger Greatest Hits von ABBA.

Doch fangen wir chronologisch an…

Knowing me and knowing you…

Bestens gefüllte Schießhalle.

Wir, also Frau Christophery und ich, kennen euch noch nicht so lange. Aber wir haben natürlich Nachforschungen angestellt und uns bei denjenigen Kolleginnen und Kollegen erkundigt, die damals eure Klassenlehrer waren. Die Fotos, die z.B. Frau Kaiser, Herr Thiel und Herr Dux noch von euch wiederfinden konnten, zeigen einerseits den Beginn eurer Schulzeit am HVG und andererseits auch, wie klein und harmlos ihr doch in Klasse 5 noch wart. Wir haben euch dann gegen Ende der 10. Klasse kennengelernt, als ihr mit uns in die Oberstufe eingestiegen seid. Und auch generell hat sich hier eure Stufe nochmal verändert, denn einige damals neue Schülerinnen und Schüler (heute kommt es uns so

vor, als wären sie schon immer in unserer Stufe gewesen!) sind von anderen Schulen aus der Umgebung zu uns gekommen. Von jetzt an sahen wir alle uns häufig im Unterricht aber auch hier im Oberstufenbüro und besprachen neben eurer schulischen Laufbahn auch alle anderen Themen, die euch am Herzen lagen. Zusammen haben wir erstmal das soziale Gefüge gestärkt und ihr habt euch bei sportlichen Aktivitäten näher kennengelernt.

Aber natürlich haben wir uns nicht nur bei besonderen Aktivitäten und Wandertagen kennengelernt, sondern vor allem auch im Unterricht. Während ich (Anna-Lena Christophery) mit euch in der Einführungsphase Biologie- und Spanischunterricht hatte, habe ich (Andrea Dubielzig) Mathe und Mathevertiefungsunterricht sowie Pädagogik mit euch gemacht. In der Q1 und Q2 hattet ihr dann ebenfalls wieder viel Unterricht mit uns. So hatte ich einen Mathe-Leistungskurs und einen Pädagogik-Grundkurs sowie zunächst auch einen Mathe-Vertiefungskurs. Ich habe viel Bio mit euch gemacht: In zwei Grundkursen und einem Leistungskurs. Und außerdem habe ich ein paar von euch auch in Spanisch fortgeführt gesehen.

Mama mia – im Unterricht war einiges los: In Mathe seid ihr in den letzten zwei Jahren zur Höchstform aufgelaufen, sodass wir uns am Ende sogar ganz schwierigen Problemen, wie der Berechnung von Flugkurven bei Bier – ähh – Wasser-Pong widmen konnten. In Bio wart ihr im Leistungskurs immer voll dabei und habt euren Forscherdrang ausgelebt. Im Grundkurs hingegen wurde immer dann besonders gut gearbeitet, wenn Belohnungen – zB in Form von Konzentrationstierchen – in Aussicht gestellt wurden. In Spanisch polierten wir eure Sprachkenntnisse auf und schwelgten in Erinnerungen an vergangene Fahrten. Der Spaß kam im Unterricht auf jeden Fall nicht zu kurz, es wurde viel gelacht und die Stimmung konnte besser nicht sein. So sah übrigens jede Mathe-Stunde aus…

Mit ähnlich guter Stimmung ging es auch auf Studienfahrt. Ihr wart die erste Stufe, die nach Corona, wieder ins Ausland fahren konnte. So ging es für den einen Teil der Stufe nach Italien (Super trouper). Bei sommerlichen Temperaturen erlebten wir La dolce vita am Gardasee. Direkt nach Ankunft habt ihr euch ins kühle Nass gewagt und den Ort erkundet. In den nächsten zwei Tagen folgte dann das Kulturprogramm und Verona und Venedig standen auf dem Plan.

Lediglich am Donnerstag ließ uns das Wetter im Stich, aber unsere legendäre Party am Abend konnte unsere Stimmung natürlich wieder auf Höchststand bringen Für den anderen Teil der Stufe ging es nach London (Waterloo).

Auch wenn das Wetter hier keineswegs mitspielte und die Regenjacke sowie ein dicker Pulli die alltäglichen Begleiter waren, war die Stimmung bestens. Hiervon konnte uns auch nicht die mäßig komfortable Unterkunft abhalten, in der wir in den Betten jede Feder spürten und den Putzservice schmerzlich vermissten. Voller Tatendrang spielten wir Cricket, ließen uns von den netten Studenten durch die Kanäle Canterburys schippern, sahen London vom London eye aus (letztlich selbst die „Gummibärenbande“ und ließen es uns bei einem Pint im Pub gut gehen. Nach den Studienfahrten ging es dann rasant aufs Abi zu und damit auch auf ein weiteres eurer Highlights, die Mottowoche. Hier zeigte sich das Tanztalent der ganzen Stufe (Dancing Queen). Dieses Talent schlummerte aber eigentlich schon einige Jahre in euch wie wir beim Durchschauen unserer Fotogalerie feststellen konnten. So habt ihr schon in der EF am Tag der offenen Tür für die damaligen neuen 5er mit euren Darbietungen vom HVG überzeugt.

Aber zurück zur Mottowoche: Ihr habt euch viel Mühe mit euren Kostümen gegeben… …und auch wir Lehrer haben euch fleißig unterstützt. Zu guter Letzt sollen sogar Außerirdische vorbeigekommen sein, um sich das bunte Treiben am HVG anzusehen.

Kommen wir nun noch einmal auf euer Motto „The winner takes it all“ zurück. Auch wenn ihr beim Fußballturnier „nur“ unsere Gewinner der Herzen wart und der Pokal erneut im Lehrerzimmer zu finden ist, seid ihr am heutigen Tag die offensichtlichen Gewinner: Ihr habt euch durch 12 Jahre Schule, unzählige Tests, Klausuren und mündliche Prüfungen gekämpft. Ihr habt durchgehalten – mit Herz, Humor und gelegentlich erstaunlicher Improvisation. Ihr wart manchmal laut, manchmal chaotisch, oft kreativ und immer einzigartig. Also nehmt gleich euer Abiturzeugnis, geht raus in die Welt – und zeigt allen da draußen, was in euch steckt. Behaltet im Kopf: Money, money, money ist wichtig – aber nicht alles. Auch wenn wir natürlich trotzdem hoffen, dass sich eure Schulbildung irgendwann auszahlt.

Als letztes bleibt uns jetzt nur noch Danke zu sagen. Im Stil von ABBA also Thank you for the music und bei uns Thank you for the memories. Nutzt den Abschied vom HVG heute, um ein neues Kapitel in eurem Leben zu beginnen – und füllt dieses mit ganz vielen neuen Erinnerungen. Ihr wisst, die Tür am HVG steht immer für euch offen und wir freuen uns über euren Besuch.“ (Vielen Dank an Anna-Lena Christophery und Andrea Dubielzig für die Bereitstellung der Rede.)

Auch Bürgermeister Christoph Dolle ließ es sich nicht nehmen den Abiturientinnen und Abiturienten im Namen der Stadt Blomberg zu gratulieren:

Bürgermeister Christoph Dolle

„Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, sehr geehrte Eltern, liebe Lehrkräfte, liebe Gäste, heute ist ein besonderer Tag – ein Tag des Abschieds, aber auch ein Tag des Aufbruchs. Ich freue mich sehr, dass ich als Bürgermeister unserer Stadt heute an Ihrer Seite stehen darf, um diesen bedeutenden Meilenstein im Leben junger Menschen zu feiern. Manche feiern heute mit einem großen Hurra, andere vielleicht mit einem puh, Hauptsache durch!. Aber ganz gleich, wie viele Nächte Sie vor Prüfungen durchgelernt oder durchgegoogelt und mit ChatGPT mehr als mit den Freunden gesprochen haben – Sie haben es geschafft. Und allein das zählt heute!

Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, haben in den vergangenen Jahren Außergewöhnliches geleistet. In einer Zeit, die von Veränderungen, Unsicherheiten und Herausforderungen geprägt war –haben Sie Durchhaltevermögen, Disziplin und Engagement bewiesen. Dafür gebührt Ihnen unser aller Respekt und unsere Anerkennung. Ein Abitur ist weit mehr als ein Schulabschluss. Es ist ein Zeichen von Bildung, von Reife und von Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und für die Gesellschaft. Es öffnet Türen: zu Universitäten, zu Ausbildungen, zu neuen Welten. Eine Eintrittskarte in die Welt der Freiheit – auch wenn diese Freiheit ab jetzt Dinge wie Steuererklärungen, Wohnungsbesichtigungen oder Waschmaschinenbedienung einschließt. Willkommen im echten Leben!

Mein Dank gilt auch den Lehrkräften, die mit Geduld, Leidenschaft und großem Engagement diesen Weg begleitet haben. Und den Eltern, Großeltern und Familien, die unterstützt, motiviert – manchmal auch durch schwere Zeiten getragen haben. Auch Sie haben heute Grund zu feiern.

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, was auch immer Sie sich vorgenommen haben – studieren, reisen, arbeiten, sich engagieren – tun Sie es mit Herz, mit Überzeugung und mit Mut. Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Sie: kluge Köpfe, kritische Denker, kreative Gestalter. Ein kluger Kopf, eine kritische und mahnende Denkerin ist leider vor wenigen Wochen von uns gegangen – Margot Friedländer. Und gerade, weil ich den Anspruch und das Engagement des HVG zur deutschen Geschichte und zur Erinnerung an den Holocaust sehr schätze, möchte ich Ihnen ein Zitat von Margot Friedländer, quasi ihr Lebens-Credo, mit auf den Weg geben: „Schaut nicht auf das, was euch trennt, sondern auf das, was euch verbindet! Seid Menschen!“ Gehen Sie Ihren Weg – aber vergessen Sie nicht, woher Sie kommen. Die Stadt, das Gymnasium, Ihre Lehrerinnen und Lehrer – sie bleiben Teil Ihrer Geschichte. Und vielleicht führt Ihr Weg eines Tages ja wieder zurück. Ich wünsche Ihnen im Namen des Stadtrates und der gesamten Stadt von Herzen alles Gute für Ihre Zukunft. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie menschlich – und bleiben Sie sich treu.“

Michael Hanke mit den besten SchülerInnen des Jahrgangs 2025 – alle haben mit 1,0 bestanden.

Für besondere Leistungen wurden in diesem Jahr Tom Wallbaum, Paula Brückner, Mia Katahrina Hüls, Jule Müller, Joana Ottolien, Aaron Benedikt Ridder und Moritz Sundermann ausgezeichnet. „Diese Schüler*innen haben nicht nur Zahlen auf einem Papier erreicht – Mit einer bemerkenswerten und herausragenden Leistung, einem Abidurchschnitt von 1,0 sind Sie Vorbilder für Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, und, ja, auch für uns alle. Im Namen der Stadt gratuliere ich Ihnen schon jetzt vorab herzlich zu dieser großartigen Leistung!“, erklärte Bürgermeister Christoph Dolle, überreichte jeweils einen Blomberger Stadtgutschein und ergänzte: „Aber sind wir ehrlich: Nicht nur die Eins-Nuller sind heute Gewinnerinnen und Gewinner. Jeder von Ihnen, der heute sein Abiturzeugnis in den Händen hält, darf mächtig stolz auf sich sein. Denn es steckt immer eine persönliche Geschichte dahinter – mit Höhen und Tiefen, mit Erfolgen und Rückschlägen, mit Mut und sicher auch manches Mal mit Zweifel. Und Sie haben es geschafft!“

Anmerkung: Leider war es unserer Redaktion aus zeitlicher Gebundenheit nicht möglich der kompletten Veranstaltung beizuwohnen. Wir möchten aber nicht verschweigen, dass auch die Stufensprecher Anna Kelgorn und Darian Wiegmann, sowie auch Paula Brückner und Samira Ehlert als Moderatorinnen mit ihren Ausführungen überzeugen konnten.

Zu den frisch gebackenen AbiturientInnen gehören: