Im Jahr 2024 haben rund 272.000 Personen eine Ausbildung im dualen System in einer Ausbildungsstätte in Nordrhein-Westfalen gemacht. Rund 68 % absolvierten ihre Ausbildung in der kreisfreien Stadt oder in dem Kreis, wo sie schon bei Vertragsabschluss wohnten. Die übrigen kamen aus anderen kreisfreien Städten und Kreisen an ihren Ausbildungsort.
Wie anziehend sind die Städte und Gemeinden in NRW als Ausbildungsorte? Und wohin bewegen sich die Azubis aus räumlicher Perspektive bei der Wahl ihrer Ausbildungsstätte?
Antworten auf diese Fragen liefert die neue interaktive Anwendung Mobilität von Auszubildenden in NRW unter https://statistik.nrw/service/veroeffentlichungen/mobilitaet-auszubildender, die der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt veröffentlicht. Datenbasis ist die Berufsbildungsstatistik zum 31.12.2024. Die Anwendung gibt Einblicke in die Mobilität von Auszubildenden auf Ebene der kreisfreien Städte und Kreise sowie der Gemeinden in NRW. Betrachtet werden die Beziehungen zwischen dem Ort der Ausbildungsstätte und dem Wohnort der Auszubildenden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses.
ETWA 45 % DER AZUBIS IN DÜSSELDORF KOMMEN AUCH AUS DER LANDESHAUPTSTADT
Am Beispiel des Ausbildungsortes Düsseldorf zeigt sich: Von den 11.148 Auszubildenden, die im Jahr 2024 ihre Ausbildung in einer Ausbildungsstätte in der Landeshauptstadt absolvierten, lebten 44,9 % bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses in Düsseldorf. Mit einem Anteil von 13,6 % wohnten die übrigen Düsseldorfer Azubis am häufigsten im Kreis Mettmann, gefolgt vom Rhein-Kreis-Neuss mit 10,4 %.
Unterschiedliches Mobilitätsverhalten in den verschiedenen Ausbildungsbereichen
In der Anwendung können auch die Mobilitätsverflechtungen differenziert für die einzelnen Ausbildungsbereiche des dualen Systems dargestellt werden. So hatten beispielsweise 7.134 Auszubildende im Ausbildungsbereich Industrie, Handel u. a. im Jahr 2024 ihre Ausbildungsstätte in Düsseldorf. 38,2 % dieser Azubis wohnten bereits bei Vertragsabschluss in Düsseldorf. Im Ausbildungsbereich Handwerk lag dieser Anteil mit 59,6 % der 2.130 Auszubildenden höher.
Kartenanwendung ermöglicht auch Betrachtung der Mobilität ausgehend vom Wohnort
Darüber hinaus können Nutzende in der Anwendung auch eine umgekehrte Perspektive einnehmen: In welche Ausbildungsorte bewegten sich die Azubis ausgehend von ihrem Wohnort bei Vertragsabschluss?
So hatten von den 6.627 Auszubildenden, die bei Vertragsabschluss in Düsseldorf lebten, 75,5 % auch ihre Ausbildungsstätte in Düsseldorf. Die übrigen Azubis mit Wohnort Düsseldorf machten ihre Ausbildung am häufigsten im Kreis Mettmann (8,3 %), im Rhein-Kreis Neuss (5,0 %) und in Köln (1,9 %).
Methodische Hinweise
Die Darstellung der Mobilität von Auszubildenden in NRW basiert auf der Berufsbildungsstatistik. In der Berufsbildungsstatistik werden Daten zu den dualen Auszubildenden in NRW erhoben, die einen Ausbildungsvertrag im Sinne des Berufsbildungsgesetzes oder der Handwerksordnung abgeschlossen haben. Nicht berücksichtigt werden Auszubildende nach dem Pflegeberufegesetz (Pflegefachmann/-frau), Schülerinnen und Schüler, die eine schulische Berufsausbildung absolvieren (z. B. Erzieher/-in oder Kinderpfleger/-in) sowie Personen, die ein Praktikum oder eine Ausbildungsvorbereitung absolvieren.
Der Wohnort der Auszubildenden wird einmalig zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses erhoben und nicht angepasst, falls sich der Wohnort der Auszubildenden zu einem späteren Zeitpunkt ändert. Dadurch kann zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses die Bereitschaft der Auszubildenden ermittelt werden, eine Ausbildungsstätte außerhalb ihres Wohnortes zu wählen. Es kann jedoch bei Auszubildenden, die ihre Ausbildungsstätte außerhalb ihres Wohnortes haben, nicht unterschieden werden, ob sie die Distanz zwischen Wohnort und Ort der Ausbildungsstätte regelmäßig zurücklegen
(Pendelmobilität) oder möglicherweise nach Vertragsabschluss in die Nähe der Ausbildungsstätte umziehen (Umzugsmobilität). Die von den Azubis genutzten Verkehrsmittel werden nicht erhoben.
Pressemeldung IT.NRW