Im Prüfungsjahr 2024 haben rund 38.700 Personen ein Studium im MINT-Bereich an den Hochschulen in NRW abgeschlossen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das rund 900 bzw. 2,2 % weniger als ein Jahr davor. Zum Vergleich: Die gesamte Zahl der Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen ist im selben Zeitraum um 0,2 % zurückgegangen.
Rückgang insbesondere in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften
Der Rückgang bei den MINT-Fächern geht insbesondere auf die Fächergruppe Ingenieurwissenschaften zurück. Rund 25.800 Studierende schlossen im Prüfungsjahr 2024 ein ingenieurwissenschaftliches Studium ab – das waren rund 1.200 oder 4,4 % weniger als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu konnte die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften mit rund 13.000 Absolventinnen und Absolventen einen Zuwachs um 2,4 % verzeichnen.
Zahl der MINT-Absolvent(inn)en doppelt so hoch wie 1993
Trotz der aktuellen Rückgänge war die Zahl der MINT-Absolvent(inn)en im Prüfungsjahr 2024 etwa doppelt so hoch wie im Jahr 1993. Damals hatten rund 18.700 Studierende ihren Abschluss erworben. Bis zum Jahr 2017 war ihre Zahl auf rund 41.000 angestiegen; im Anschluss hatte sie – mit Ausnahme des ersten Corona-Jahres 2020 – immer bei rund 40.000 Studierenden gelegen. Diese Entwicklung verlief ähnlich zu der der Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen insgesamt, deren Gesamtzahl im Prüfungsjahr 2024 bei 111.000 lag.
Ausländeranteil im MINT-Bereich bei rund 20 %, Frauenanteil bei rund 35 %
Rund ein Fünftel der MINT-Absolventinnen und -Absolventen im Prüfungsjahr 2024 hatte nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Dieser Anteil hat sich seit 1993 fast vervierfacht. Die häufigsten ausländischen Staatsangehörigkeiten im MINT-Bereich waren 2024 die indische, die chinesische und die türkische. Auch der Frauenanteil im MINT-Bereich ist seit dem Prüfungsjahr 1993 deutlich angestiegen. Damals hatte er bei 20,7 % gelegen, im Prüfungsjahr 2024 betrug er 34,8 %.
Häufigstes abgeschlossenes MINT-Studienfach war Maschinenbau-/wesen
Bei Betrachtung des jeweils ersten Studienfaches der Absolventinnen und Absolventen im MINT-Bereich wurde im Prüfungsjahr 2024 am häufigsten ein Studium mit dem Studienfach Maschinenbau/-wesen abgeschlossen (3.800 Absolventinnen und Absolventen). Das Fach Informatik, das 1993 nicht einmal zu den Top-10-Studienfächern gehört hatte, lag auf dem zweiten Platz (3.700) und Wirtschaftsingenieurwesen mit ingenieurwissenschaftlichem Schwerpunkt folgte auf Platz drei (3.200).
Technische Hochschule Aachen mit den meisten MINT-Absolvent(inn)en
Mehr als ein Drittel der MINT-Absolventinnen und -Absolventen in NRW wurde 2024 an einer von vier Universitäten ausgebildet. An der Technischen Hochschule Aachen machten mit Abstand die meisten ihren Abschluss (6.800), gefolgt von der Technischen Universität Dortmund (2.500), der Universität Duisburg-Essen (2.400) und der Universität Münster (2.300).
Methodische Hinweise
Als MINT-Fächer bezeichnet man die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (z. B. Ingenieurwissenschaften, Fertigung und Bauwesen). In der Prüfungsstatistik werden dazu die Fächergruppen Mathematik/Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften betrachtet. Die Zuordnung von Absolventinnen und Absolventen erfolgt auf Basis ihres ersten Studienfaches. Zur Wahrung der Geheimhaltung erfolgt für die Veröffentlichung der Merkmalsausprägungen des Dritten Geschlechts („divers” und „ohne Angabe”) seit dem Berichtsjahr 2019 eine Zuordnung per Zufallsprinzip zu den Kategorien „männlich” und „weiblich”. Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass ein Prüfungsjahr aus dem Sommersemester und dem davorliegenden Wintersemester besteht.
Pressemeldung IT.NRW