Während sich die Gassen des Geländes auf dem Wilbasen-Festgelände schon ab 15:00 Uhr füllten, findet die alljährliche Eröffnung durch den amtierenden Landrat mit dem traditionellen Fassbieranstich immer um 16:00 Uhr statt. Für Landrat Dr. Axel Lehmann war es der letzte Anstich dieser Art, bekanntlich stand er aus gesundheitlichen Gründen nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Der letzte Fassanstich ist aber auch in diesem Jahr geglückt und warme Worte für Schausteller und Organisationsteam wurden auch in 2025 gesprochen.
Landrat Dr. Axel Lehmann freute sich, dass zur Eröffnung rund 100 Gäste gekommen waren und begrüßte u.a. den amtierenden Bürgermeister der Stadt Blomberg Christoph Dolle, Antonio Noack als 1. Vorsitzenden der lippischen Schausteller oder Marktmeister Michael Gronau, dem er, ebenso wie Kirsten Hilker und Marin Engel als Hauptverantwortliche, herzlichst für die gute Organisation im Vorfeld dankte. Natürlich begrüßte Dr. Lehmann auch wieder zahlreiche Vertreter aus der heimischen Wirtschaft oder der Lokalpolitik bevor er sagte: „Es liegt wieder der Duft von gebrannten Mandeln in der Luft“ – wie er es immer tut.
Lehman kam nicht umher einmal mehr zu betonen, dass man an Wilbasen festhalten werde und es keinesfalls, wie es einige Zeit als Gerücht kursierte, aufgeben werde. Allerdings müsse man das Fest, welches noch immer ungebrochen für fröhliche Menschen sorge, zeitgemäß anpassen. So müsse man sich auch dem Thema Infrastruktur nähern, denn diese sei in die Jahre gekommen. Hierfür rede man nicht über 10.000 oder 20.000 Euro, es geht um einen siebenstelligen Betrag. Die allgemeine Kostensteigerung inkl. der Inflation, weniger Marktbeschicker und viele weitere Faktoren seien nun kein Grund die Schultern hängen zu lassen. Man gehe den Weg auch nicht allein (Dazu hier ein Bericht).
Man wolle Wilbasen gemeinsam zukunftssicher machen, die Tradition definitiv erhalten und habe bereits jetzt einige Maßnahmen ergriffen dieses Ziel auch zu erreichen. Darunter ein Info-Stand auf dem Blomberger Wochenmarkt, die verstärkte Bewerbung und Pressearbeit im Allgemeinen, Werbebotschaften beim Spiel des TBV Lemgo auf den Bildschirmen oder auch ein rollender Blickfang in Form von einem Bus. Selbstverständlich, und durchaus auch zurecht erwähnte der Landrat, dass es sich bei Wilbasen um die deutschlandweit einzige von einer Kreisverwaltung organisierte Kirmesveranstaltung dieser Art handle.
Nachdem Lehmann sich bei einigen weiteren Personengruppen bedankt hatte, übergab er das Mikrophon an Bürgermeister Christoph Dolle. Dolle hatte offenbar sehr gut zugehört und ergänzte den Dank als er sinngemäß sagte: „Ich schließe mich den Worten des Landrats sehr gerne an und bedanke mich bei allen genannten und Mitwirkenden, so auch bei der Freiwilligen Feuerwehr. Auch unterstrich Dolle die klaren Worte des Landrats bzgl. der Fortführung der Veranstaltung. Sinngemäß sagte er: “Wir sind ganz bewusst Teil des Teams geworden (siehe oben genannten Bericht) denn auch wir als Stadt wollen diese Traditionsveranstaltung unbedingt erhalten. Was wir dafür tun können werden wir auch tun und definitiv dazu beitragen. Wilbasen bedeutet auch gelebte Gemeinschaft – und das gilt es zu erhalten.“ Natürlich ruf der Bürgermeister auch zur Wahl am Sonntag auf, wie auch Lehmann es getan hat und Antonio Noack es noch tun würde.
Dieser trat als nächstes ans Mikrophon und erklärte sinngemäß: „Vier Landratskandidaten sind hier. Wir lippischen Schausteller wünschen Ihnen allen alles Gute für die Wahl. Mir persönlich ist es eigentlich völlig egal wer es wird, Hauptsache Sie haben ein Herz für Wilbasen und die Volksfeste. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass über uns Menschen entscheiden, die den Schaustellerberuf gar nicht kennen.“
Gefreut hat sich Noack über die kürzlich auf dem Wilbasengelände stattgefundene Ausschusssitzung, von der auch der Präsident des „Deutscher Schaustellerbund e.V.“ Albert Ritter sehr angetan gewesen sei. Noack bedankte sich auch rückwirkend noch einmal bei seinem Kollegen für die Unterstützung vor Ort und richtete der Gesellschaft seine Grüße aus.
Abschließend stellte Antonia Noack noch fest, dass Wilbasen eine Menge Geld kosten würde und er das Engagement des Kreis Lippe begrüße. Doch auch er uns seine Kollegen von den lippischen Schaustellern beteiligen sich an den Kosten. 30% mehr Standgebühr – sie zahlen es zum Erhalt ihres Berufsstandes „gerne“.
Nock konnte auch noch ein paar weitere Zahlen nennen. Allein auf dem Wilbasen gelände gebe es 35 Standrohre und 35 Stromkästen – eine Menge Infrastruktur. Bundesweit 5.600 Schaustellerbetriebe mit über 30.000 Mitarbeitern und rund 13.200 Geschäften sorgen für über 370 Millionen Besucher im Jahr. Erst danach kommen laut seiner Aussage mit Blick auf die Frequentierung Bahnhöfe oder Bundesligastadien. Zahlen, die den Stellenwert innerhalb der Gesellschaft verdeutlichen. 406 Millionen Euro Standgelder und auch Gelder, die durch die Veranstaltung neben, aber eben nicht auf der Veranstaltung selbst ausgegeben werden, bedeuten Einnahmen für die Kommunen von im Schnitt 2 Euro je Besucher. Damit sind die Schausteller sicherlich ein oft unterschätzter Wirtschaftszweig. Ein Zweig, den es zu erhalten gilt.
Alle drei Sprecher wünschten den Anwesenden tolle Tage auf Wilbasen, dem schließen wir uns als Redaktion herzlich gerne an.
Neben Klassikern wie dem Wahrzeichen des Events, dem Riesenrad, oder Autoscooter und Break-Dance, erwarten die Gäste auch Neuheiten wie zum Beispiel die Achterbahn „X-RACER“, die Geisterbahn „Thriller“ oder das „Chaos Pendel“. Zahlreiche weitere Attraktionen für die Kleinen wie Kettenflieger oder Kinderkarussells, aber auch zahlreiche Spielstände werden für Kurzweil sorgen. Am Freitag steigt im „Hermanns Clubzelt“ eine „Flashback-Party“ mit den Hits der 80er bis 2010er und am Samstag gibt es das „Wilbasen Clubbing“. Am Montag wird ab 14.30 Uhr Kindermusiker „herrH“ im Festzelt auftreten und am „Familienmontag“ locken einige Fahrgeschäfte mit ermäßigten Preisen.
Ebenfalls wieder dabei: Die „Youth Area“ (zu finden neben der Geisterbahn). Sie bietet als Treffpunkt eine Chill-Area im Zelt mit Kicker sowie Lademöglichkeiten für Smartphones und wird von Fachkräften der offenen Jugendarbeit des Kreises Lippe betreut.
Aufgrund der Veranstaltung wird die B1 auf Höhe des Festgeländes voll gesperrt, dies in der Zeit von Freitag (12. September, 10.00 Uhr) bis Dienstag (16. September) bis voraussichtlich mindestens 12.00 Uhr und die Durchfahrt in Richtung Blomberg beziehungsweise in Richtung Paderborn ist nicht möglich (Umleitungen ausgeschildert). Auch während der Veranstaltung zu beachten ist das 50er-Tempolimit auf der Ostwestfalen-Straße zwischen Blomberg und Istrup. Wie gewohnt stehen vor Ort verschiedene Parkflächen zur Verfügung, wer den großen Acker nutzt muss ihn in Richtung Istrup verlassen und kommt an der Ostwestfalenstraße wieder heraus.
Die generellen Öffnungszeiten sind wie folgt:
Freitag: 15.00 Uhr bis 3.00 Uhr (Händler bis 22.00 Uhr)
Samstag: 12.00 Uhr bis 3.00 Uhr (Händler bis 22.00 Uhr)
Sonntag: 12.00 Uhr bis 0.00 Uhr (Händler bis 22.00 Uhr)
Montag: 9.00 Uhr bis max. 23.00 Uhr (Händler bis 21.30 Uhr)
Das traditionelle Höhenfeuerwerk startet laut Plan um 21.15 Uhr
Bitte denken Sie auch daran das Hunde auf dem Gelände nicht zugelassen sind (Schausteller-Hunde bilden eine Ausnahme) und das Mitbringen von Alkohol und Waffen ist natürlich verboten.