Am 6.10.2017 titelte unsere Redaktion mit „Doller Typ gefunden. Stodieck-Nachfolger steht fest“ – damals setzte sich Christoph Dolle (SPD) nach einem längeren Prozedere gegen 14 weitere Bewerber durch und wurde Kämmerer der Stadt Blomberg. Zudem auch als Beigeordneter eine Person, die u. a. mit viel Personalverantwortung im Verwaltungsbereich agiert. Nachdem Christoph Dolle dann bei der Kommunalwahl 2020 im ersten Wahldurchgang nur knapp an der absoluten Mehrheit gescheitert war – es fehlten lediglich 17 Stimmen – wählte Blomberg ihn mit 63,98 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister der Nelkenstadt.
Das Dolle auch ein „doller Typ“ ist, bescheiningten ihm nun die Wählerinnen und Wähler der Großgemeinde erneut – und zwar im ersten Wahldurchgang. Mit starken 67,22 Prozent konnte Christoph Dolle einen herausragenden Wahlsieg feiern – und das gegen gleich zwei Mitbewerber – ein deutliches Zeugnis guter Arbeit. Auch Christoph Dolle hat unsere Redaktion Fragen wie folgt gestellt:
Kommentieren Sie kurz das persönliche Abschneiden und das der eigenen Partei.
Ich habe zwar im Wahlkampf immer wieder sehr positive Resonanz bekommen und hatte auch die Wahrnehmung, dass viele Menschen mit meinem Programm und meiner Arbeit durchaus zufrieden sind, aber ich hätte nicht im Ansatz damit gerechnet, dass das im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit – und dann auch noch eine absolute Mehrheit in dieser Größenordnung wird. Das hat mich wahnsinnig gefreut, dafür bin ich auch sehr, sehr dankbar und bin einfach auch stolz auf die Blombergerinnen und Blomberger die mir da ihr Vertrauen gegeben haben.
Dass die Partei auch so deutlich Zugewinne verzeichnet und wir fast alle Wahlkreise (15 von 16) direkt gewonnen haben freut mich wahnsinnig, weil ich natürlich jetzt weiß, es wird in Blomberg auch weiterhin relativ stabile Verhältnisse geben. Es gibt ein offenes Angebot an die demokratischen Parteien. Wir haben mit den Grünen und mit der CDU in den letzten fünf Jahren schon an vielen Stellen sehr vertrauensvoll und konstruktiv zusammengearbeitet und daran wird sich nichts ändern. Ich sehe überhaupt keinen Grund, die Arbeit an diesen Stellen jetzt zu beschweren, sondern ich möchte gerne daran festhalten. Denn das muss man fairerweise auch sagen, die CDU und auch die Grünen haben sich in den letzten Jahren an vielen Stellen sehr, sehr konstruktiv verhalten und eingebracht und dieses gute Klima, das wir gemeinsam erzeugt haben, das möchte ich auch gerne so weiter pflegen.
Wie stufen Sie das Abschneiden der anderen Fraktionen ein.
Was das Ergebnis der anderen Parteien angeht weiß ich nicht, ob es mir zusteht, das zu beurteilen, woran das jeweilige Wahlergebnis gelegen hat. Ich glaube, man muss einfach auch zur Kenntnis nehmen, dass bei dieser Wahl die Rahmenbedingungen gegenüber vielen vorherigen Wahlen deutlich andere waren. Zum einen hat die FDP, die sonst jahrzehntelang immer ein fester Faktor in der Blomberger Stadtpolitik war, keine eigene Liste mehr aufgestellt, ist nicht angetreten. Das sind natürlich Stimmen, die sich dann anders im Parteienspektrum verteilen. Und zum anderen ist mit der AfD eine Partei in Blomberg angetreten, die bisher bei der Kommunalwahl noch nie als Partei wählbar war.
Insofern verteilen sich Stimmen innerhalb des Gesamtspektrums dann ganz anders, als das bei vorherigen Wahlen der Fall war. Und das erklärt vielleicht auch ein bisschen, dass es bei den Grünen und bei der CDU jeweils den Verlust von zwei bisherigen Mandaten gegeben hat, weil sich einfach das Stimmenfeld anders verteilt hat. Ich glaube schon, dass das sicherlich auch mit dem guten Ergebnis der SPD zusammenhängt, das ist Demokratie. Aber das soll nicht schmälern, dass beide Parteien, die Grünen genauso wie die CDU, sich in den letzten Jahren auch verantwortungsvoll in viele Debatten mit eingebracht haben. Und dieses gute Verhältnis soll es auch weiterhin geben.
Ein Schlusswort?
Ein Schlusswort, vielleicht insofern von meiner Seite, als ich dieses Ergebnis als Bestätigung der bisherigen Arbeit, als Bestätigung der inhaltlichen Ausrichtung der letzten Jahre, aber eben auch als Bestätigung für den Politikstil sehe, sich über Parteigrenzen hinweg wirklich konstruktiv um die Probleme vor Ort zu kümmern. Präsent zu sein, den Menschen vor Ort zu zeigen, dass wir ihre Sorgen und ihre Themen ernst nehmen und mich dafür einzusetzen, dass wir pragmatische Lösungen finden – im Interesse der Bürgerinnen und Bürger. Und das ist gleichzeitig ein Auftrag, den ich sehr ernst nehme, aber auch eine Einladung an die anderen demokratischen Parteien. Wer sich konstruktiv einbringen möchte, wer ein Miteinander gestalten will und nicht ein Gegeneinander, der ist herzlich eingeladen und da gibt es für mich auch keine Barriere.
















