
Quelle: Christoph Dolle
Nachdem es in der letzten Ausgabe der NelkenWelt ein Interview mit Andreas Silge (Bürgermeisterkandidat der CDU) gab, wollen wir heute den amtierenden Bürgermeister Christoph Dolle „zu Wort“ kommenlassen, der erneut für die SPD ins Rennen geschickt wird. Christoph Dolle wurde am 16. August 1976 in Kassel geboren und wuchs im Warburger Stadtteil Ossendorf im Kreis Höxter auf. Im Frühjahr 2020 ließ sich Christoph Dolle als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aufstellen und konnte die Stichwahl mit rund 64% der gültigen Stimmen für sich entscheiden.
Skizzieren Sie bitte kurz wie Sie zur Politik gekommen sind.
Seit meiner Schulzeit interessiere ich mich für Politik. Ich möchte mich einbringen, Dinge verbessern und Menschen in einen Dialog bringen, um ihre Interessen vertreten zu können. Seit 2004 habe ich mich dann ganz konkret in meiner Heimatstadt Warburg in der Kommunalpolitik engagiert und war dort unter anderem 10 Jahre Vorsitzender des Schul-, Sozial- und Sportausschusses im Stadtrat.
Nennen Sie kurz Qualifikationen, Erfahrungen und Eigenschaften.
Nach meinem Jurastudium und dem Rechtsreferendariat durfte ich in der freien Wirtschaft und in verschiedenen Behörden und Institutionen arbeiten und Verantwortung übernehmen. Unter anderem am Dortmund Airport und bei den Bezirksregierungen in Arnsberg und Detmold konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln – zum einen ökonomisch zu handeln und pragmatische Lösungen zu finden, zum anderen aber auch das Gemeinwohl und die Menschen in den Fokus zu nehmen, die Behördenarbeit im Krisenmodus und die Personalführung. Besonders geprägt haben mich in der Tat die Jahre als Kämmerer und Beigeordneter in Blomberg und in den vergangenen fünf Jahren als Bürgermeister. Hier kann ich meine Verwaltungs- und Rechtskenntnisse nicht nur praktisch anwenden, sondern auch im persönlichen Kontakt einen sehr konkreten Einblick in die Sorgen und Nöte vieler Menschen bekommen und greifbare, bürgernahe Lösungen finden.
Vom Kämmerer zum Bürgermeister. Haben Sie den Arbeitsaufwand richtig eingeschätzt? Fällt es manchmal schwer das 10. Kaffeetrinken zur Weihnachtszeit zu besuchen?
Die Aufgabenfülle und die Bandbreite der Themen ist ungemein größer und vielschichtiger – gerade das macht aber auch den großen Reiz dieses Amtes aus. Das Amt des Bürgermeisters lebt von der Doppelfunktion: Zum einen bin ich als Verwaltungschef der „oberste Sachbearbeiter“, arbeite mich als Jurist in die Themen ein und leite eine ganze Verwaltung. Und die muss reibungslos funktionieren. Gleichermaßen ist man als Bürgermeister aber auch Kommunikator, Moderator, Netzwerker. Ansprechbar für Bürgeranliegen, für Vereine und Institutionen, bürgernah und greifbar. Das macht dieses Amt mit seinen fachlichen und repräsentativen Herausforderungen wirklich aus.
Deshalb die ganz klare Aussage: Nein, es fällt nicht schwer! Jedes Kaffeetrinken, jedes Bürgergespräch bringt neue Menschen zusammen, bringt neue Themen hervor und gibt mir die Gelegenheit, unser Verwaltungshandeln durch die Brille der Bürger zu überdenken. Mir ist der intensive Kontakt und Austausch mit den Blombergerinnen und Blombergern besonders wertvoll. Ich lerne bei jeder Seniorenweihnachtsfeier und bei jeder Bürgersprechstunde wieder etwas für mich hinzu, und möchte keine dieser Veranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern missen. Ich würde mir nur manchmal wünschen, dass der Tag 25 Stunden oder mehr hat.
„Zukunftsorientierte und nachhaltige Stadtentwicklung“, „Sozialwesen stärken“ und „Verwaltungsmodernisierung“ waren vor fünf Jahren formulierte Ziele. Ist Ihnen das gelungen?
Es ist in den letzten Jahren tatsächlich gelungen, wichtige Impulse zu setzen und konkrete, messbare Erfolge zu erreichen. Wir haben wichtige Projekte zur Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen und Anträgen erfolgreich umgesetzt, viele sogar im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit. Eine wesentliche Verbesserung gerade auch für mehr Schutz und Sicherheit im öffentlichen Raum ist durch die interkommunale Zusammenarbeit im Ordnungswesen (KOD) entstanden. Ein weiterer Erfolg angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre ist der Erhalt – und darüber hinaus sogar der Ausbau- unserer mannigfaltigen und sehr umfangreichen sozialen Infrastruktur mit ihren sehr breit aufgestellten Beratungs- und Hilfsangeboten, mit vielen unterschiedlichen Partnerinstitutionen und Akteuren. Insbesondere die Erweiterung unserer Angebotspalette durch das Sozialkaufhaus, die Beratungsangebote im ehemaligen Johannitergebäude im Paradies und der Ort der Kinderrechte sind eine wertvolle Bereicherung. Darüber hinaus haben wir vor allem in unsere Kinder und deren gute Bildung investiert. Die zahlreichen Baumaßnahmen an unseren Schulen und Kitas zahlen auf unsere Zukunft und auf bessere Rahmenbedingungen für unsere Kleinsten ein. Gerade auch im Bereich der Digitalisierung unserer Schulausstattung sind wir damit im bundesweiten Vergleich weit vorne. Ich bin sehr dankbar, dass der Stadtrat die Verwaltungsinitiative zur Anwerbung von Hausärzten zur Sicherstellung unserer medizinischen Versorgung im Stadtgebiet unterstützt hat. Ich verstehe die angesprochenen Aufgaben aber ganz allgemein nicht als kurzfristige Einzelaufträge, die man mal eben abhaken kann – das sind gesellschaftliche Daueraufgaben, um die ich mich in den kommenden Jahren weiterhin mit Herzblut kümmern möchte.
Wie hat sich Blomberg in den letzten fünf Jahren entwickelt? Was zeichnet die Stadt aus?
Grundsätzlich war die erste Hälfte der Wahlzeit maßgeblich geprägt von der Pandemie und einer Aneinanderreihung von Krisen (Corona, Material- und Rohstoffengpässe, Energiekrise, Finanz- und Wirtschaftskrise). Die Liste der trotz dieser herausfordernden Phase angestoßenen bzw. erfolgreich abgeschlossenen Maßnahmen und Projekten kann sich dennoch sehen lassen! Man kann vor allem eines hervorheben: In den vergangenen Jahren haben wir in erheblichem Maße in unsere gesamte kommunale Infrastruktur investiert. Das klingt sehr abstrakt, meint aber ganz konkret beispielsweise die Fertigstellung der neuen Feuerwehrgerätehäuser in Donop und Eschenbruch, den erfolgreich abgeschlossenen Anbau der Hauptwache, den Beginn der Baumaßnahme für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Cappel, mehr Personal im Ordnungswesen und die interkommunale Zusammenarbeit im Kommunalen Ordnungsdienst (KOD). All dies sind ganz wichtige und nachhaltige Maßnahmen für mehr Sicherheit und einen besseren Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger. Gleichermaßen gab es in großem Umfang Umbaumaßnahmen an allen Schulen im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler. Aktuell wird der Grundschulstandort in Großenmarpe überplant, um den veränderten Ansprüchen an Klassenraumgrößen und Mehrzweckräume im Zusammenhang mit dem Anspruch auf Ganztagsbetreuung gerecht zu werden. Der Umbau der Grundschule am Weinberg und die Weiterentwicklung zum Grundschulcampus bringt zudem nicht nur erhebliche Verbesserungen für die Schülerinnen und Schüler, sondern ist gleichzeitig eine wichtige Quartiersentwicklung innerhalb der historischen Innenstadt.
Hat sich sonst noch etwas in der Kernstadt getan?
Wir haben als Stadt Verantwortung übernommen beim Ankauf und der modernen Umnutzung des ehemaligen Johannitergebäudes im Paradies. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren auch aktiv und verantwortungsbewusst in die Bestrebungen zur Erhaltung der Burg eingebracht. Neben der Erarbeitung eines Tourismuskonzepts und der Beauftragung eines Nahversorgungskonzepts haben wir als Stadt die konkrete Verantwortung für den Wochenmarkt übernommen und ihn wieder mit Leben gefüllt.
Zielen diese Maßnahmen eher nur auf die Innenstadt, oder betreffen sie auch die Dörfer?
Ganz genau; der Fokus dieser Infrastrukturmaßnahmen liegt bei weitem nicht nur auf der Kernstadt. Unsere Dörfer profitieren von umfassenden Straßenerneuerungsmaßnahmen, und auch unser Fahrradwegekonzept kommt sehr gut voran. Neben der Freigabe des Bürgerradwegs Hagendonop stehen wir in der verbindlichen Planung für Istrup, entlang der Ostwestfalenstraße, entlang Mossenberg und Wöhren, über Großenmarpe bis Donop, und für Tintrup. Wir haben gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften ein lange ausstehendes Wirtschaftswegekonzept auf den Weg gebracht und erste konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Starkregenereignissen in enger Abstimmung mit den Anwohnern angestoßen. In Altendonop sind wir bereits mit konkreten Maßnahmen befasst, für die Ortsteile Herrentrup, Reelkirchen und Höntrup sind wir in die Planung eingestiegen, und weitere Ortsteile folgen. In Istrup konnten die Mehrzweckhalle, der Festplatz sowie die Außenanlagen mitsamt Rastflächen und Grillanlage fertiggestellt und der Dorfgemeinschaft übergeben werden. Insgesamt konnten auch die Dorfgemeinschaftshäuser durch PV-Anlagen, Anschluss im Rahmen des Glasfaserausbaus und weitgehende Ausstattung mit modernen Großbildschirmen aufgewertet und gestärkt werden.
Wo sehen Sie aktuell die größten Schwachstellen?
Die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen und wirtschaftliche Gesamtlage machen mir große Sorgen mit Blick auf die kommenden Jahre. Bund und Land setzen das Konnexitätsprinzip nicht konsequent um („Sie bestellen die Musik, aber die Kommune muss zahlen“). Die Haushaltskonsolidierung ist dringend notwendig, gleichermaßen gilt es aber, eine Balance zu wahren, um Investitionen und gezielte Entwicklungen weiterhin zu ermöglichen. Ein weiterer Aspekt für mich: Mit Blick auf unsere Innenstadt schwächt der immer stärker um sich greifende Onlinehandel den lokalen Einzelhandel.
Sie mussten die Stadt als Kämmerer und Beigeordneter durch die Corona-Krise manövrieren. Wie viel hängt der Stadt hier noch nach?
Die Pandemie hat einerseits große Kosten verursacht, andererseits gab es in weiten Teilen der Wirtschaft ein Wegbrechen der Lieferketten und zeitlich verzögert teilweise empfindliche Steuerrückgänge. Das Krisenmanagement der Stadtverwaltung hat trotz aller Widrigkeiten und Herausforderungen während der Pandemie gut funktioniert. Die Stadtverwaltung konnte nach einer Gesetzesänderung einen Großteil dieser Finanzschäden separat im Haushalt ausweisen und quasi ergebnisneutral „isolieren“. Gleichwohl müssen diese Mittel über viele Jahre abgeschrieben werden, was letztlich wie ein langjähriger Kredit die folgenden Haushaltsplanungen belastet. Was ich persönlich als genauso wichtige Coronafolge ansehe, sind die Auswirkungen auf unsere Kinder und Jugendlichen, deren soziales Umfeld und deren Alltag sich während der Pandemie fundamental verändert haben. Immerhin konnte die Stadt Blomberg mit einer umfangreichen Digitalisierungsstrategie zu einem besser geregelten Homeschooling und gut ausgestatteten Distanzunterricht beitragen. Aber auch unser Vereinswesen und viele soziale und gesellschaftliche Institutionen leiden seit der Pandemie an Mitgliederrückgang und erheblichem Verlust an Aktiven, an Übungsleitern, an Vorstandsmitgliedern. Diese Entwicklung besorgt mich. Ich sehe eine große Notwendigkeit, die ehrenamtlichen Strukturen zu unterstützen und das Engagement mit konkreten Hilfestellungen zu fördern.
Zitat: „Wir haben keine große Personaldecke“, bezogen auf die Verwaltung. Ist das nun anders?
Die Grundkonstellation ist in allen kleinen und mittleren Kommunen nicht besser geworden. Wir können in Blomberg mit einem tollen Betriebsklima, mit kurzen Dienstwegen, einem überschaubaren Kollegenkreis und einem persönlichen Miteinander sowie mit einer sehr positiven interkommunalen Zusammenarbeit punkten. In den technischen Abteilungen, die einen Großteil der zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen umsetzen, und im Bauhof hat es in den letzten Jahren gezielt zusätzliches Personal gegeben. Das ändert aber unterm Strich nichts an der riesigen Herausforderung, überhaupt qualifizierte und interessierte Bewerber und Bewerberinnen für eine kleine Kommune im ländlichen Raum zu gewinnen Wir beteiligen uns sehr aktiv an Ausbildungsmessen, suchen verstärkt auch über soziale Medien und auf digitalen Plattformen.
Sie hatten angekündigt ein Bürgermeister ohne Parteigrenzen sein zu wollen. Ist Ihnen das gelungen?
Ich habe in den vergangenen Jahren einen guten und engen Austausch mit allen im Rat vertretenen Fraktionen gepflegt und nehme das Arbeitsklima in den städtischen Gremien – bei aller Unterschiedlichkeit und inhaltlichen Differenzen- auch als konstruktiv und auf Augenhöhe wahr. Mir ist wichtig, die Meinungen und Vorschläge des Gegenübers zu verstehen, seine Motivation nachvollziehen zu können, auch wenn sie von meiner Position abweicht. Daraus erwachsen oftmals gute Kompromisse, regelmäßig auch ein Überdenken der eigenen Position. Dass ich eine politische Heimat (in der SPD) habe, empfinde ich als sehr wichtig und hilfreich, da ich ein politisches Grundgerüst und Werte habe, die mir Rückhalt und Orientierung geben. Das hindert mich aber keineswegs daran, anderen demokratischen Parteien auf Augenhöhe und mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen, um sinnvolle Lösungen für die Menschen zu finden, um die es ja letztlich immer gehen muss.
Sie begrüßen nach eigener Aussage fundierte Anregungen und Anträge aus der Bürgerschaft. Wie erfolgreich ist die Bürgermeistersprechstunde wirklich?
Ich freue mich unheimlich, dass die regelmäßigen Bürgersprechstunden in den fünf Jahren konstant gut besucht wurden. Die Bandbreite der Gespräche ist natürlich enorm, von kleinen und kurzfristig umzusetzenden Verbesserungsvorschlägen, Hinweisen auf defekte Laternen oder wilden Müll, über größere Projekte und Bürgerinitiativen, einem erfreuten Erfolgsbericht zu einer umgesetzten Verkehrsmaßnahme oder der Beschwerde über ein Knöllchen bis hin zur Bitte um Überprüfung eines komplexen Verwaltungsvorgangs. Aber auch viele der aktuellen Verkehrsberuhigungsinitiativen oder Anregungen für Sport- und Freizeitangebote, soziale Dienstleistungen oder Beratungsangebote sind ursprünglich aus Bürgersprechstunden-Terminen entstanden. Eine Strichliste über die angeregten oder beantragten Vorgänge führe ich nicht, kann aber sagen, dass aus diesem Angebot schon einige Dutzend Anliegen konkret umgesetzt worden sind, viele davon auf dem kurzen Dienstweg. Und genau dafür bin ich den Bürgerinnen und Bürgern sehr dankbar.
Die Verwaltung arbeitet recht eng mit Blomberg Marketing zusammen?
Ja, es ist ein wirklich enger und wechselseitig befruchtender Austausch. Die Stadtverwaltung ist aktiv in den Gremien des Marketing-Vereins beteiligt, umgekehrt haben wir den Vorstand des Marketing-Vereins intensiv in unsere großen Projekte (Attraktivierung der Innenstadt, Tourismuskonzept, Wochenmarkt) mit eingebunden. Ein monatlicher Jour fixe-Termin hilft dabei, kurzfristig und auf dem kurzen Dienstweg zu kommunizieren.
Sie forderten vor fünf Jahren eine bessere Finanzausstattung der Kommunen. Was ist daraus geworden?
Leider tun sich Bund und Länder noch immer schwer, die Kommunen angemessen mit Mitteln auszustatten. Wenn es um das Zuweisen neuer Aufgaben geht, mutet man den Kommunen demgegenüber immer gern schnell mehr Verantwortung zu. Die Situation für die Städte und Gemeinden ist in den letzten Jahren nicht einfacher geworden. Umso wichtiger ist weiterhin eine gut aufgestellte Verwaltung und der Wille der Kommunalpolitik, pragmatische und nachhaltige Lösungen für die anstehenden Aufgaben zu finden.
Warum sollte Blomberg die SPD wählen?
Seit vielen Jahren ist die Blomberger SPD eine konstante Größe als prägende Partei in der Blomberger Stadtpolitik, verwurzelt und vernetzt in der gesamten Großgemeinde. Die SPD unterstützt mich als Bürgermeister und stärkt mir den Rücken bei der Umsetzung von Projekten und bei Initiativen für lebenswerte Dörfer und eine attraktive Innenstadt. Wer einen starken Bürgermeister Christoph Dolle haben möchte, sollte die SPD wählen und für klare und handlungsfähige Mehrheiten im Stadtrat sorgen.
Von der Mietwohnung ins eigene Haus – klares Bekenntnis zum Standort Blomberg?
Natürlich ist es das! Das war aber schon klar, als ich 2017 zum Beigeordneten gewählt wurde, und wir als Familie Blomberg für uns entdeckt haben. Ich empfinde es als Privileg, dieses besondere Amt ausüben zu dürfen und für die Menschen hier in dieser Stadt tätig zu sein. Dann möchte ich auch ganz klar hier wohnen und den direkten, alltäglichen Austausch mit den Menschen vor Ort haben – in der Nachbarschaft, im Vereinswesen, auf dem Wochenmarkt, beim Dorffest oder als Zuschauer beim Handballspiel in der Halle.
Verraten Sie uns Ihre persönliche Meinung zur Politik der SPD auf Bundesebene?
Mein Fokus liegt auf Blomberg und der Kommunalpolitik. Dafür stehe ich und dafür stelle ich mich auch zur Wahl. Als Bürgermeister muss ich im Interesse der Stadt handeln und mit bundes- und landespolitischen Entscheidungen umgehen – unabhängig von den jeweiligen Parteifarben.
Warum sollte Blomberg Sie erneut zum Bürgermeister wählen?
Ich hoffe und vertraue darauf, dass ich mit meiner Arbeit die Menschen in den letzten Jahren überzeugen konnte. Offen für Dialog, bürgernah, ansprechbar und bemüht um pragmatische Lösungen. Aber auch mit klarer Haltung, klaren Werten und klaren Konzepten für lebenswerte, starke Dörfer mit Zukunft und eine attraktive, moderne Innenstadt mit Wohnqualität. Ich stehe für eine bürgerfreundliche Verwaltung und versuche, Menschen zu motivieren, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. In den letzten fünf Jahren habe ich viele Impulse setzen und Projekte anstossen können, deren weitere Umsetzung und Ausgestaltung ich sehr gern in den kommenden Jahren weiter verantwortlich vorantreiben möchte. Als Verwaltungschef bin ich bemüht, Anregungen und Ideen möglich zu machen.
Was für einen Wahlkampf darf Blomberg erwarten?
Von meiner Seite einen fairen, sachlichen Wahlkampf, mit Respekt vor den politischen Wettbewerbern. Aber auch einen Wahlkampf mit vielen Ideen, Konzepten und dementsprechend mit viel Herzblut. Ich freue mich auf einen Wettbewerb um die besten Ideen für unsere Nelkenstadt. Und darüber möchte ich mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen.
Im Falle eines Wahlsieges werde ich als erstes…?
Mich bei meiner Familie bedanken, für die Unterstützung und den Verzicht während der langen Wahlkampfmonate. Die Stadt muss nach der Wahl schnell wieder handlungsfähig werden. Die Rahmenbedingungen und die gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen werden nicht einfacher. Ich werde mit dem neugewählten Rat sehr kurzfristig über Möglichkeiten der Zusammenarbeit beraten und mit dem Kämmerer einen neuen Haushalt auf den Weg bringen, damit möglichst schnell im nächsten Jahr alle Maßnahmen weitergeführt und umgesetzt werden können.
…und wenn Sie nicht gewählt werden?
Ich führe meinen Wahlkampf mit Herzblut und aus Überzeugung, und ich möchte sehr gern all meine Kraft darauf ausrichten, weiterhin als Bürgermeister für alle Blombergerinnen und Blomberger tätig sein zu dürfen. Alternativpläne habe ich nicht.
Quelle: NelkenWelt, Ausgabe 4-2025