Das Ensemble Seicento vocale, gegründet von ehemaligen Studierenden der Hochschule für Musik Detmold, hat mit seiner Debüt-CD „Friedensrufe“ eine bedeutende Auszeichnung erhalten: Die CD wurde für die Longlist des Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Die Initiative besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Musikkritik und Journalismus, die sich zusammengeschlossen haben, um regelmäßig herausragende Musik- und Wortproduktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auszuzeichnen. Das Konzeptalbum „Friedensrufe“ ist ein musikalisches und politisches Statement gegen Krieg und für Frieden.
„Für uns ist es eine große Ehre, mit dem SWR Vokalensemble, dem Huelgas Ensemble, dem Kammerchor Stuttgart, Vox Luminis oder Pygmalion in einer Reihe genannt zu werden“, sagt Julia Spies, die nicht nur als Mezzosopranistin, sondern auch als Managerin des Ensembles tätig ist. Spies gründete Seicento vocale zusammen mit den Alumni Jan Croonenbroeck und Alexander Toepper. Mittlerweile hat sich das Projekt zu einem professionellen Klangkörper entwickelt. Flexibel mit bis zu 30 Mitgliedern interpretiert es sowohl Musik des Frühbarocks als auch Vokalwerke des 20. Jahrhunderts. Kennengelernt haben sich die Sängerinnen und Sänger im Kammerchor der HfM Detmold, der unter Leitung von Prof. Anne Kohler steht.
„Friedensrufe“ wurde vom Label resonando und dem ehemaligen Detmolder Tonmeisterstudenten Johannes Wallbrecher aufgenommen und produziert. Es vereint Werke von Robert Schumann, Viktor Ullmann, Max Reger, Johannes Brahms und Ernst Krenek. Die Musik von Schumann und Brahms thematisiert Leid und Hoffnung und wird durch Viktor Ullmanns „Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ verbunden. Das Melodram für Klavier und Sprecher wurde von Seicento vocale in einzelne Szenen aufgeteilt und für Chor arrangiert. Im zweiten Teil steht Ernst Kreneks Kantate „Vom Vergänglichen“ im Mittelpunkt, die das Thema irdischen Leids aufgreift und tröstlich endet. Kommentiert wird diese Musik von Max Regers Hebbel-Requiem. Beide Werke werden von Klavier und Gesangs-Soli begleitet.
Die Nominierung zeigt, dass Detmolder Studierende nicht nur künstlerisch auf höchstem Niveau überzeugen, sondern auch gesellschaftlich relevante Themen durch ihre Musik nachhaltig vermitteln.