
Ein echtes Highlight: Die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter unterstützte das Projekt großzügig im Rahmen ihrer Aktion „Sparkassenspende“. Als Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit wurde die DG-300 im Sparkassen-Design beklebt – mit einem frischen Kennzeichen in leuchtendem Sparkassenrot. So trägt der Flieger nun nicht nur neue Technik in sich, sondern auch ein neues Gesicht.
Die Luftsportgemeinschaft (LSG) Lippe-Südost hat ein stark beschädigtes Segelflugzeug liebevoll repariert und ihm neues Leben eingehaucht. Es ist das bereits dritte Projekt dieser Art, nachdem in den vergangenen drei Jahren bereits zwei Segelflugzeuge und ein Segelflugzeuganhänger fertiggestellt wurden. Eigentlich war gerade schon ein anderes Flugzeug in der Vereinswerkstatt, als sich plötzlich eine besondere Chance bot: Eine DG-300, ein beliebtes Segelflugmodell, wurde zum Verkauf angeboten. Zwar war sie nach einem leichten Unfall stark beschädigt und in schlechtem Zustand, doch für die engagierten Vereinsmitglieder war das kein Hindernis, sondern eine Herausforderung, die sie mit Begeisterung annahmen. „Die DG-300 stand schon lange auf unserer Wunschliste“, erzählt ein Mitglied. Also wurde kurzerhand eine Mannschaft zusammengestellt und das Flugzeug aus Baden-Württemberg abgeholt. Trotz der vielen Schäden war schnell klar: Das bekommen wir hin.

42 fleißige Hände, also 21 Mitglieder der LSG Lippe-Südost, haben rund 330 Arbeitsstunden investiert um den Flieger wieder in die Luft zu bringen. Links wird eine Reparaturstelle und rechts die Tragflächen geschliffen.
Die Liste der Mängel war lang: Der Rumpf war eingedrückt, Teile gebrochen, das Fahrwerk kaputt, die Tragfläche beschädigt und der Lack hatte auch bessere Tage gesehen. Für viele wäre das ein Fall für den Schrottplatz gewesen. Für die LSG war es der Startschuss für ein Projekt voller Teamgeist, handwerklichem Können und Leidenschaft. Und das mit vereinten Kräften: Insgesamt 21 Vereinsmitglieder – im Alter von 14 bis 84 Jahren – haben mit angepackt. In rund 330 Arbeitsstunden wurde geschliffen, laminiert, lackiert und montiert. Ein echtes Generationenprojekt, das zeigt, wie stark der Zusammenhalt im Verein ist. Viel gelernt haben dabei alle, aber besonders die jugendlichen Mitglieder: Vom Planen der Arbeiten, Einkauf, Beschaffung der benötigten Unterlagen vom Hersteller, handwerkliche Fähigkeiten wie Schleifen, Laminieren, Spachteln, Lackieren, Folieren, bis hin zur Dokumentation der durchgeführten Arbeiten. Und natürlich das zusammenarbeiten in einem großen Team, in dem sich einer auf den anderen verlassen kann.
In Blomberg, in der vereinseigenen Werkstatt, ging es dann richtig los. Das Cockpit wurde leergeräumt, Ersatzteile bestellt und die Reparatur Schritt für Schritt angegangen. Besonders knifflig war es, die ursprüngliche Form des Flugzeugs wiederherzustellen. Mit viel Geduld wurden neue Teile gefertigt, angepasst und eingebaut. Auch die Tragfläche bekam eine gründliche Überarbeitung. Der Lack des Flugzeugs war voller Kratzer und Dellen. Also wurde alles abgeschliffen, nachlackiert und poliert – und das mit einer besonderen Regel: sieben dünne Schichten für den perfekten Glanz. Auch das Fahrwerk wurde wieder eingebaut. Jeder Übergang, jede Fläche wurde mit Sorgfalt behandelt.

Bild links: Leon und Janna laminieren ein Stück vom Rumpf. Bild rechts: Cord Starke, der das Projekt federführend geleitet und uns auch bei diesem Bericht unterstützt hat, verschließt ein Loch im Rumpf.
Der große Moment: Nach der Endmontage – Seitenruder, Spornrad, Instrumente und Verkleidungen – war es endlich so weit: Die DG-300 wurde zum ersten Mal wieder vollständig zusammengesetzt. Ein emotionaler Moment für alle Beteiligten.
Bevor es wirklich losgehen kann, wird das Flugzeug noch vermessen, gewogen und technisch von einem speziellen Prüfer überprüft. Ganz ähnlich zu einer TÜV-Prüfung beim Auto. Damit ist dann der Weg frei für den ersten Flug. Die DG-300 ist jetzt nicht nur technisch topfit, sondern auch optisch ein echter Hingucker. Künftig wird sie eine wichtige Rolle im Verein spielen: Als leistungsfähiges Schulungsflugzeug kommt sie in der Ausbildung fortgeschrittener Flugschüler zum Einsatz – ein weiterer Schritt, um junge Pilotinnen und Piloten optimal auf den Streckenflug vorzubereiten. Langweilig wird den Vereinsmitgliedern nicht, es geht bereits weiter uund die PIK20D ist schon in Arbeit: Kaum ist die DG-300 bereit für neue Abenteuer, steht das nächste Projekt bereits in den Startlöchern: Die Restaurierung der PIK20D hat begonnen. Auch hier wird wieder mit viel Herzblut, Know-how und Teamgeist gearbeitet – denn bei der LSG Lippe-Südost ist der Aufwind nicht nur in der Luft, sondern auch in der Werkstatt spürbar.
Fazit: Hier hat wirklich alles zusammengepasst: Von der „Gelegenheit mit Rückenwind“ über „vom Reparaturfall zum Gemeinschaftsprojekt“ hin zu „Gedulds- und Geschicklichkeitsspielen in der Werkstatt“ bis zum großen Moment „Neues Design mit besonderer Bedeutung“ – die Vereinsmitglieder haben durch einen unglaublichen Zusammenhalt Beeindruckendes auf die Beine gestellt und konnten sich zudem auf die Unterstützung aus der heimischen Wirtschaft, wie hier durch die Sparkasse, verlassen.Wer mehr über den Verein in Erfahrung bringen möchte findet unter www.lsg-lippe.de Infos und Ansprechpartner.