Am gestrigen Samstagabend kam es in der Bahnhofstraße zu einem Brand an einem Einfamilienhaus. Am Vorabend waren die Eigentümer der Immobilie in den Urlaub aufgebrochen und auch die Mieter waren zur Zeit der Entstehung nicht vor Ort. Wie wichtig eine gute Nachbarschaft ist? Entscheiden Sie selbst!
Schon rund zwei Stunden vor Entstehung des Feuers bemerkte ein Nachbar einen seltsamen Geruch, konnte diesen jedoch nicht zuordnen. Ob bewusst oder unbewusst, seine Sinne waren offensichtlich geschärft. Er bemerkte von seinem Balkon aus dann irgendwann ein kleines Lodern bei seinen Nachbarn. Schnell machte er sich auf den Weg um den Brand zu löschen, doch die wenige Zeit die er benötigte um zur Brandstelle zu gelangen war schon zu lang. Als er direkt vor Ort war schlugen die Flammen schon bis unter das Dach des ans Gebäude angrenzende Carport. Er reagierte richtig, entfernte sich und alarmierte umgehend die Feuerwehr.
Wichtig: Begeben Sie sich niemals in Gefahr. Sie können nicht wissen was alles in einem Carport lagert. Wenn dort zum Beispiel eine Gasflasche steht…. – und das mal abgesehen von dem giftigen Rauch.
Die Feuerwehr traf dann auch sehr schnell ein und berichtet wie folgt:
„Gestern am frühen Abend wurde der Löschzug Blomberg und im weiteren Verlauf die Löschgruppe Herrentrup und der Rettungsdienst sowie die Polizei mit dem Einsatzstichwort Carportbrand an Gebäude in die Bahnhofstraße alarmiert. Noch während wir auf der Anfahrt zur Einsatzstelle waren erhöhte die Leitstelle das Stichwort auf Feuer 3 aufgrund von mehreren Anrufen, da das Feuer bereits auf den Dachstuhl übergreift. An der Einsatzstelle angekommen wurde sofort eine Riegelstellung zwischen einem Holzunterstand und dem Mehrfamilienhaus aufgebaut. Die Fassade hatte bereits Feuer gefangen und das Feuer drohte durch Fensteröffnungen in das Haus zu schlagen. Dieses konnte jedoch verhindert werden. Personen waren bei Eintreffen nicht im Gebäude und auch nicht verletzt. Die Brandbekämpfung wurde mit zwei Trupps unter Atemschutz und zwei C-Rohren durchgeführt. Parallel wurde die Drehleiter in Stellung gebracht um den Dachbereich des Wohnhauses näher mit der Wärmebildkamera zu erkunden. Auch ein angrenzendes Gartenhaus wurde mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Ein weiterer Trupp unter Atemschutz war zur Erkundung im Gebäude. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, führten wir umfangreiche Nachlöscharbeiten durch sowie Lüftungsmaßnahmen im Wohnhaus. Zum Glück hatten die Fenster standgehalten und es ist nur zu einer Verrauchung in den äußeren Räumen gekommen. Die rettungsdienstliche Absicherung für die Feuerwehr stellte der Regelrettungsdienst mit einem Rettungstransportwagen. Nach dem nochmal alles mit der Wärmebildkamera kontrolliert wurde übergaben wir die Einsatzstelle der Polizei.“
Die Brandursache wurde polizeilich noch nicht festgestellt, die Kriminalpolizei wird erst am Montag begutachten. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass eine Poolpumpe Feuer gefangen hat und die Ursache für das Feuer gewesen ist. Im Holz-Carport lagerte Brennholz – beides natürlich hervorragender Nährboden für das Feuer, welches dann auch am Haus hochschlug und auf das Gebäude übergriff. Der Reaktionsschnelligkeit der durch den Nachbarn alarmierten Feuerwehr ist es zu verdanken, dass der Schaden nicht noch höher ausgefallen ist. Die äußere Scheibe der Doppelverglasung zerbarst, die innere Verglasung hielt jedoch fast Stand und somit konnte in die angrenzenden Räume im ersten Obergeschoss nur recht wenig Rauch eindringen. In den Keller drang deutlich mehr Rauch ein – die Lüftungsmaßnahmen der Feuerwehr zeigten jedoch eine recht gute Wirkung. Wie hoch der Schaden im Gebäude dann tatsächlich ausgefallen ist wird ein Gutachter ermitteln.
Im Außenbereich sind neben dem völlig zerstörten Carport samt Inhalt mindestens drei Fenster, zwei Balkonkraftwerke und die angrenzende Fassade als Schaden zu benennen. Zur Höhe der Schadenssumme kann unsere Redaktion leider keine Angaben machen, hier wird die Entsorgung von Sondermüll auch einen Kostenfaktor bedeuten. Was uns jedoch wichtig ist:
Dieser Brand zeigt einmal mehr wie gut unsere Freiwillige Feuerwehr ihren Job beherrscht. Er zeigt jedoch auch, wie wichtig eine gut funktionierende Nachbarschaft ist, gerade dann, wenn wie hier, sich die Eigentümer im Urlaub befinden. Passen Sie aufeinander auf! Wenn ein solcher Brand in der Nacht entstanden wäre – die Folgen hätten vermutlich ein ganz anderes Ausmaß erreicht. Glücklicherweise gab es keine Personenschäden.
Wer die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr Blomberg unterstützen möchte, der kann durch eine Mitgliedschaft im Förderverein einen tollen Beitrag leisten. Es kostet minimales Geld (ca. 15 Euro IM JAHR) – wenn sich viele beteiligen….
http://www.feuerwehr-blomberg.de/satzung/ – einfach mal Kontakt mit der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg aufnehmen. Unsere Redaktion (übrigens selbst Mitglied im Förderverein) würde sich für den Verein über weitere Mitglieder freuen.
Allseits einen schönen Sonntag und vielen Dank an die Feuerwehr, den aufmerksamen Nachbarn, die Polizei, die Rettungssanitäter und die vor Ort unterstützenden Helfer. Hier noch zwei Einsatzbilder von der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg.