
Foto: Die HSG siegt gegen Dortmund. (Timon Peters)
Binnen einer Woche ging es für beide Teams ins dritte Halbfinalduell. Bei der HSG starteten Melanie Veith, Alexia Hauf, Nieke Kühne, Ida Hoberg, Laetitia Quist, Ona Vegué und Laura Rüffieux. Andrea Jacobsen fiel kurzfristig aus. Auch beim BVB musste Henk Groener auf Tess Lieder nach dem Kopftreffer vom Mittwoch verzichten. Für sie rückte die A-Jugendliche Merle-Sophie Muth nach. Im Tor startete jedoch zunächst Clara Woltering. Doch Hoberg überwand nicht nur Woltering, sondern tanzte sich auch direkt im ersten Angriff durch die Defensive. Auch der BVB startete mit einem schnellen Tor über Vollebregt in die Partie. Gegen Kühne und Quist blieb Woltering jedoch die Gewinnerin. Auf das 2:1 des BVB konterte Kühne dann aber und netzte zum ersten Mal in der Partie um den Finaleinzug ein. Hauf erzielte sogar die 3:2-Führung, doch der BVB glich erneut aus.
Nach Veiths Parade hatten die Blombergerinnen direkt die Chance, die Führung auszubauen, aber wieder war Woltering zur Stelle. Gegen Vegués Strafwurf blieb sie jedoch ohne Parade. Wie bereits am Mittwoch blieben beide Teams immer auf Tuchfühlung, keiner konnte sich richtig absetzen. Beim 5:5 glich Abbingh erneut aus. Tietjen schnappte sich in der Abwehr den Ball und legte sich damit selbst das 6:5 vor. Bleckmann ließ nur das Ballfangnetz wackeln, die HSG verlor aber auch vorne den Ball und konnte die Einladung nicht nutzen. Groener zog kurz vor der 15. Minute das Timeout. Doch an Veith kamen die Dortmunderinnen einfach nicht vorbei. Gleiches galt jedoch auch für die HSG, die zu oft Woltering traf und den Ball nicht hinter ihr unterbringen konnte.
Campos glich zum 6:6 aus, doch Hauf blieb aufmerksam und erzielte mit einem Wurf ins leere Tor die Führung. Mit Veiths Paraden im Rücken schaffte es die HSG dann über Quist, den Vorsprung auf zwei Treffer zu erhöhen. Wieder parierte Veith, und wieder nutzten die Blombergerinnen ihre Chance: Diesmal blieb Tietjen von außen gegen Woltering eiskalt. Quist traf den Pfosten, Tietjen war rechtzeitig da, wurde aber hart von Lena Degenhardt gestoppt. Die Borussin kassierte ihre zweite Zeitstrafe, und Vegué blieb beim Strafwurf gegen Woltering sicher. Erstmals ging die HSG mit vier Toren in Front. Hauf setzte vor den mitgereisten HSG-Fans mit ihrem Gegenstoßtreffer noch einen drauf. Mit Rüffieux’ Treffer schafften die Blombergerinnen sogar das 7:13 und spielten sich weiter in einen Rausch. Rüffieux musste kurz darauf jedoch mit ihrer ersten Zeitstrafe auf die Bank. In Unterzahl überwand Campos nach fast sechs torlosen Minuten Melanie Veith. Doch die Blombergerinnen blieben im Torrausch, ließen hinten beinahe nichts zu und zogen mit Kühnes Rückraumwurf auf 8:15 davon. Halbzeitstand: 11:16.
HSG triumphiert in Dortmund
Ein annähernd perfekter Start gelang der HSG in der zweiten Hälfte: Rüffieux fing den Ball ab, Quist netzte zum 11:17 ein, und Veith feierte ihre nächste Parade gegen Dana Bleckmann. Veith machte da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte, und die Blombergerinnen erhöhten erneut – über Vegué, die weiterhin fehlerfrei vom Siebenmeterstrich blieb. Als Hauf den Vorsprung wieder auf sieben Tore stellte und der Fanblock bebte, zog Groener bereits nach fünf Minuten der zweiten Halbzeit seine zweite Auszeit.
Dortmund gab sich nicht auf, doch sobald der BVB erfolgreich war, schlug die HSG direkt zurück. Rüffieux kassierte ihre zweite Zeitstrafe nach einem Foul an Lassource. Vollebregt nutzte die Überzahl aus und verkürzte auf sechs Treffer. Doch auch in Unterzahl rollte der HSG-Express weiter. Mühlner netzte gegen Woltering ein, Tietjen eroberte in der Defensive den Ball. Auch Hoberg traf und stellte den Vorsprung von acht Treffern wieder her. Nach 40 Minuten hielten Veith und Co. die Borussinnen weiterhin bei nur 15 Treffern. Vegué netzte vom Siebenmeterpunkt ein, und die Blombergerinnen hielten den herausgespielten Vorsprung.
Der BVB fand nun jedoch wieder deutlich mehr Lösungen in der Offensive, aber die Gäste aus OWL blieben ruhig und ließen sich davon nur selten aus der Ruhe bringen. Veith blieb gegen Vollebregt die Siegerin, musste den Nachwurf jedoch aus dem Netz fischen. Nun verhinderte auch Woltering wieder Torchancen der Blombergerinnen. Zudem musste Kühne für zwei Minuten auf die Bank. Der BVB holte wieder auf, und der Vorsprung schmolz langsam. Quist erzielte einen ganz wichtigen Treffer unter Zeitdruck, Veith blieb in Unterzahl gegen die Dortmunderinnen standhaft.
Kurz vor der Crunchtime des dritten Halbfinals zeigten die Blombergerinnen dann doch Nerven und legten den Ball über das verwaiste Tor. Groener setzte nun auf das 7-gegen-6, das den BVB auf vier Tore heranbrachte. Steffen Birkner zog beim 20:24 seine Auszeit. Zoe Ludwig kam für Veith in die Partie und musste direkt das 21. Tor des BVB hinnehmen. Es entwickelte sich doch noch ein Krimi in Dortmund. Vegué ließ die Halle mit dem Siebenmetertreffer verstummen, doch Dortmund konterte direkt wieder. Mühlner netzte zu Beginn der letzten zehn Minuten ein, brachte die HSG wieder mit vier Toren in Front. Die nervöse Phase schien mit Kühnes wuchtigem Treffer überwunden. Die HSG spielte das Spiel weiter souverän herunter und machte schließlich den Finaleinzug klar.
Aufstellungen:
Borussia Dortmund: Woltering, Muth, Abbingh (2), Campos (5), Antl (3), Degenhardt (1), van Maurik, Lassource (4), Sasaki (1), Huesbo (2), Vollebregt (7), Egeling, Heimann, Bleckmann (1)
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (4), Quist (5), Magnúsdóttir, Frey, Kühne (6), Hoberg (4), Vegué (5), Jaron, Mühlner (2), Tietjen (3), Hauf (3)
Pressemeldung HSG Blomberg Lippe