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NRW-Landesmeister kommen aus der Nelkenstadt

von | Sep. 19, 2025 | Blomberg, Sport & Vereine

Rüdiger Haase, der Mitinitiator für den Blomberger Boultreff, wurde mit seinen Mitstreitern Heribert Gödde aus Paderborn und Hubert Engler aus Ahlen/Telgte Landesmeister NRW in der Klasse Triplette Veterans (55+). „Es war ein langes und kräftezehrendes Turnierwochende“, so Rüdiger Haase, „denn es mussten erst einige Hürden überwunden werden, um überhaupt an der Landesmeisterschaft teilnehmen zu können.“ Dieses jährlich stattfindende Turnier wird durch den DPV NRW (Deutscher Petanque Verband) ausgetragen. Es fand jedoch erst einmal am Samstag ein Qualifikationsturnier in den Bereichen der vier Regionalbereichen Niederrhein, Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen statt. Unter den jeweils 54 gemeldeten Teams, immer aus drei Personen in der Altersklasse 55+ bestehend, qualifizieren sich dann die jeweils 16 Teams für die Endrunde.

„Für uns hieß es nach Warendorf-Freckenhorst zu reisen. Dort traf ich auf meine Mitspieler und wir hatten bis 10 Uhr Zeit, um uns ein- und warm zu spielen. Es mussten insgesamt fünf Begegnungen gegen andere Mannschaften ausgetragen werden, wobei bei jedem Sieg, den man errungen hatte, für die nächste Spielrunde ein spielstärkerer Gegner zugelost wurde“, berichtet Rüdiger Haase. „Letztlich schlossen wir nach insgesamt acht Stunden Spielzeit als Drittplazierter (1 Begegnung verloren, 4:1 Punkte) ab und fuhren noch am gleichen Tag nach Köln, wo auf dem Gelände des PCC Köln am Sonntag die Landesmeisterschaft ausgetragen wurde. Hier trafen sich die 64 qualifizierten besten Mannschaften aus ganz NRW. Dieses Turnier startete auch um 10 Uhr und ging über sechs Spielrunden, nach dem gleichen Prinzip wie in der Quali-Runde. Je mehr Siege, um so spielstärker der Gegner.“

„Wir haben auf sechs verschiedenen Plätzen gespielt, jeder Platz hatte einen anderen Untergrund und musste mit angepasstem Wurfverhalten bespielt werden. Unsere Stärke ist es, dass wir im Team jede Position einnehmen können. Kam einer von uns nicht mit den Bodenverhältnissen klar und es gelang ihm nicht, die ca. 700 Gramm schwere Eisenkugel nahe genug an die Zielkugel zu legen, so haben wir getauscht und der „Leger“ wurde in der nächsten Aufnahme (Runde) zum „Schiesser“, dessen Aufgabe es ist, die bessere gegnerische „wegzuschießen“. Und umgekehrt genauso, traf der Schießer plötzlich nicht mehr und schoß nur „Löcher“ (Entfernung von 6 bis 10 Metern auf eine ca. 8cm große Kugel), so wurde ebenso getauscht.“

„Letztlich gewannen wir alle fünf Spiele, zweimal sogar nur äußerst knapp. Bei dem letzten und sechsten Spiel trafen wir auf die gegnerische Mannschaft, die ebenfalls fünf Spiele gewonnen hatten und es kam zum Endspiel nach bereits 8-stündiger Spielzeit. Die Spielzeit pro Spiel war mit 75 Minuten vorgegeben, danach wird abgepfiffen und es darf die begonnene Aufnahme im Spiel noch beendet werden. Hat keines der beiden Teams das Spiel mit 13 Punkten (Endstand) beendet, so werden noch max. zwei Aufnahmen gestattet.“

„Und so war es auch bei uns, wir führten mit 9:5 Punkten. Somit ging es in die Verlängerung. In der darauffolgenden Aufnahme machte der Gegner zwei Punkte und rückte uns gefährlich auf die Pelle. Es war ein Herzschlagfinale, es waren in der letzten Aufnahme noch drei Kugeln im Spiel, zwei beim Gegner und eine bei uns. Der Gegner warf und drückte unsere Kugel auf Position 2, seine lag auf der 1. Unser Mitspieler Heri Gödde hatte nur noch ein Kugel und setzte zum Schuss an,… und traf. Er haute die generische Kugel auf einer Entfernung von ca. 8 Metern raus und seine blieb auf der Position 1 liegen, wir hatten also 2 Punkte. Die einzige Chance, die der Gegner jetzt hatte, war zum Schuss anzusetzen und unsere beiden Kugeln, die nahe beieinander lagen, herauszuschießen. Auf dem ganzen Platz herrschte angespannte Stille.

Der Gegenspieler ging in den Wurfkreis, setzte zum Schuss an und …..traf nicht! Es brachen alle Dämme bei uns, wir hatten es geschafft und wurden im Endspiel mit 11:7 „Landesmeister Triplette Veterans 2025“. Es lagen an diesem Tag 10,5 Stunden Spielzeit hinter uns und ich hatte auf meiner Gesundheitsuhr 20.000 Schritte nur für diesen einen Tag stehen. Alle Anspannung wich von uns und es war ein „saugutes Gefühl“ die Pokale entgegennehmen zu dürfen.“, erinnert sich Rüdiger Haase.

Somit hatte sich das Team “Heribert Gödde, Hubert Engler und Rüdiger Haase“ als aktueller Landesmeister Triplette Veterans 2025 für die im September in Berlin-Tegel stattfindenden „Deutschen Meisterschaft“ als Team NRW 01 qualifiziert. An mangelnder Unterstützung sollte es nicht fehlen, denn dadurch, dass bereits bei der letztjährigen „Deutschen Meisterschaft“ die Teams aus NRW äußerst erfolgreich abschnitten (aktueller Deutscher Meister kommt aus Bielefeld-Brackwede, 6 Startplätze bei der DM dazu gewonnen), schickt der Landesverband NRW in diesem Jahr 29 Teams/Mannschaften ins Rennen. Im letzten Jahr hatte sich das Team auch schon zur DM in Ensdorf/Saarland qualifiziert und war leider im 1/16-Finale im k.o-System ausgeschieden. Es bleibt also einiges zu erwarten!

Im Namen der Redaktion: „Herzlichen Glückwunsch“ an Rüdiger Haase (und natürlich an sein Team), dem wir noch ein paar weitere Fragen zum persönlichen „Werdegang“ stellten:

„Ich spiele seit über 15 Jahren, anfangs im Hobbybereich, und seit ca. neun Jahren im Verein Lemgo-Lüerdissen Boule/Petanque. Seit ebenfalls neun Jahren besitze ich über den Verein eine Spieler-Lizenz die mich berechtigt an offiziellen Wettbewerben, Meisterschaften und Liga-Spielen (ähnlich wie im Fußball) teilzunehmen. Bei solchen Ereignissen haben wir uns (Heri, Hubert, Rüdiger) auch kennengelernt und im letzten Jahr erstmals das Team Veterans gebildet. Zur letztjährigen Landesmeisterschaft hatte wir uns bereits qualifiziert. Bei dem Turnier in Wuppertal mussten wir uns nur im vorletzten Spiel gegen den damaligen amtierenden und neuen Landesmeisterschaft geschlagen geben. Mit 5:1 Siegen beendeten wir die LM 2024 mit dem vierten Platz und waren somit zur Deutschen Meisterschaft in Ensdorf/Saarland qualifiziert.“

„Und jetzt geht es nach Berlin-Tegel zur ‚Deutsche Meisterschaft‘ (Veterans +55), die am Wochenende, dem 13. und 14. September 2025 stattfindet (Ergebnis leider nach Redaktionsschluss). Ganz chancenlos sind wir nicht! Spannend wird es allemal, zumal die besten Mannschaften aus ganz Deutschland da sein werden. Schauen wir mal, wie weit wir kommen.“

Wer sich ebenfalls für diese tolle Sportart interessiert findet in Rüdiger Haase unter 0151-540 68 629 den richtigen Ansprechpartner. Im Burggarten (am Pideritplatz) wird immer sonntags ab 10.00 Uhr und montags ab 14:00 Uhr gespielt – Spontanbesuche sind jederzeit möglich. Auch im Schlosspark Schieder sind Interessierte ohne Anmeldung jederzeit mittwochs ab 14:00 Uhr herzlich willkommen.

 

 

Bilder: privat

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