Anlässlich des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Deutschland liefert Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt Fakten zum Außenhandel mit lebenden Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen und deren Fleisch sowie zur landwirtschaftlichen Haltung der Tiere in Nordrhein-Westfalen.
NRW-Außenhandel: Schweinefleisch wurde 2023 am häufigsten nach Italien exportiert – Rindfleisch nach Spanien
Beim Außenhandel mit lebenden Schweinen und Schweinefleisch hat besonders der Export von Schweinefleisch eine hohe Bedeutung: Fleisch von Schweinen wurde 2023 im Wert von 1,49 Milliarden Euro in andere Länder ausgeführt. Häufigste Abnehmerländer waren Italien (19,1 Prozent), Polen (11,6 Prozent) und die Niederlande (11,2 Prozent). Lebende Schweine exportierte NRW im Wert von ca. 90 Millionen Euro. Diese wurden häufig nach Polen (39,7 Prozent) und Ungarn (18,7 Prozent) exportiert. Gemessen am Warenwert hat der Import von lebenden Schweinen für NRW eine größere Bedeutung als der Export; 2023 wurden lebende Schweine im Wert von ca. 390 Millionen Euro nach NRW eingeführt. Diese kamen häufig aus den Niederlanden (57,1 Prozent), Dänemark (26,3 Prozent) und Belgien (16,5 Prozent).
Im Jahr 2023 hat NRW lebende Rinder im Wert von ca. 121 Millionen Euro in andere Länder exportiert. Hauptabnehmerland waren mit über 83 Prozent die Niederlande. Fleisch von Rindern wurde insgesamt im Wert von ca. 131 Millionen Euro exportiert. Spanien war mit einem Anteil von 20,9 Prozent das wichtigste Abnehmerland für Rindfleisch, gefolgt von Frankreich mit 18,7 Prozent.
Lebende Schafe und Ziegen wurden in NRW im Jahr 2023 nicht importiert und exportiert. Fleisch von Schafen und Ziegen wurde auch mit Handelspartnern außerhalb der EU verstärkt gehandelt. Gemessen am Warenwert importierte die NRW-Wirtschaft deutlich mehr Fleisch von Schafen und Ziegen (ca. 146 Millionen Euro) als dieses exportiert wurde (ca. 2,39 Millionen Euro). Bei den Herkunftsländern für Schaf- und Ziegenfleisch war Neuseeland mit einem Anteil von 30,2 Prozent das häufigste Herkunftsland, gefolgt von Irland (22,6 Prozent) und den Niederlanden (19,0 Prozent).
Das Landesamt für Statistik weist darauf hin, dass in der Außenhandelsstatistik das Herkunftsland des jeweils letzten Lieferanten erfasst wird. Bei längeren Lieferketten wird das ursprüngliche Herstellungsland in der Statistik nicht erfasst.
Im Regierungsbezirk Münster wurden die meisten Schweine und Rinder gehalten – die meisten Schafe im Regierungsbezirk Arnsberg
Am 3. November 2024 haben nach vorläufigen Ergebnissen der repräsentativen Schweinezählung 5 160 Betriebe in NRW insgesamt 5,8 Millionen Schweine gehalten. Mit über 3,6 Millionen Schweinen wurde über die Hälfte des Gesamtbestandes (62,5 Prozent) im Regierungsbezirk Münster gehalten. Den zweit bzw. drittgrößten Bestand wiesen die landwirtschaftlichen Betriebe in den Regierungsbezirken Düsseldorf (19,4 Prozent) und Arnsberg (10,0 Prozent) auf.
Außerdem wurden in 15 262 Haltungen in NRW rund 1,2 Millionen Rinder gehalten. Mit einem Anteil von 37,3 Prozent am Gesamtbestand wies auch hier der Regierungsbezirk Münster die meisten Rinder auf (453 749 Tiere). Die Kreise Borken (180 970 Tiere) und Steinfurt (112 282 Tiere) aus diesem Regierungsbezirk hatten landesweit den
höchsten Bestand.
Nach vorläufigen Ergebnissen wurden in 1 280 Betrieben in NRW zum selben Stichtag rund 144 100 Schafe gehalten. Mit einem Anteil von 29,2 Prozent am Gesamtbestand gab es die meisten Tiere im Regierungsbezirk Arnsberg, gefolgt von den Regierungsbezirken Detmold (21,4 Prozent) und Düsseldorf (19,6 Prozent).
Wie das Statistische Landesamt anhand der Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2023 weiter mitteilt, haben zum Stichtag 1. März 2023 insgesamt 940 landwirtschaftliche Betriebe in NRW rund 15 400 Ziegen gehalten.
Methodische Hinweise
Die Außenhandelsstatistik Nordrhein-Westfalens umfasst den grenzüberschreitenden Warenverkehr NRWs über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland mit den Ländern der Europäischen Union (dem Intrahandel) und den übrigen Ländern der Welt (Extrahandel). Die statistischen Angaben zum Extrahandel werden über die Zollverfahren ermittelt, die Ergebnisse der Intrahandelsstatistik basieren auf Direktmeldungen der Unternehmen. Da in den Importen auch Lieferungen nach NRW enthalten sind, die hier auf Lager genommen und anschließend in andere Bundesländer weitergeleitet werden, ist eine Saldierung von Exporten und Importen nur begrenzt sinnvoll.
Die Ergebnisse der Viehbestandserhebung Rinder werden anhand von Daten des „Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere” (HIT) erstellt; dies stellt eine Vollerhebung des Rinderbestandes in NRW dar.
In der repräsentativen Schweinezählung werden schweinehaltende Betriebe in NRW mit einem Mindestbestand von 50 Schweinen oder 10 Zuchtsauen erfasst.
Zur Viehbestandserhebung Schafe melden landwirtschaftliche Betriebe mit Haltung von mindestens 20 Schafen Daten an das Statistische Landesamt.
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Pressemeldung IT.NRW