Am Mittwoch, 27. August, beginnt für rund 275.000 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen in Ostwestfalen-Lippe das neue Schuljahr. Darunter sind 20.476 i-Dötze, die erstmals die Schulbank drücken – das sind 132 Kinder weniger als im Vorjahr.
In Bielefeld, den Kreisen Herford, Minden-Lübbecke und Paderborn ist die Zahl der Erstklässler im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 38 Kinder leicht gestiegen. Besonders deutlich fällt der Anstieg im Kreis Minden-Lübbecke aus, dort beginnen 82 Kinder mehr die Schule als im Vorjahr. Die exakte Schülerzahl wird die amtliche Schulstatistik im November liefern.
Mehr Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 5
Im Übergang in die weiterführenden Schulen sind die Schülerzahlen ebenfalls leicht gestiegen: 17.338 Kinder wechseln in die fünfte Klasse – das sind 478 mehr als im Vorjahr. Der Trend zum Gymnasialbesuch setzt sich dabei fort: Die Schulprognose zeigt 6.283 Schülerinnen und Schüler an Gymnasien in OWL. Das sind 267 mehr als im Vorjahr (6.016). Auch die zweitplatzierte Schulform ist unverändert: Die Gesamtschulen der Region rechnen mit 5.199 Fünftklässlern (+169 / Vorjahr: 5.030). An dritter Stelle stehen die Realschulen. 3.816 Kinder werden für die neuen fünften Klassen dieser Schulform prognostiziert (-53 / Vorjahr: 3.869).
Die regionale Verteilung zeigt, dass die meisten Kinder an weiterführenden öffentlichen Schulen im Kreis Gütersloh erwartet werden (3.309 / Vorjahr: 3.252), gefolgt von den Kreisen Lippe (2.919 / Vorjahr: 2.866) und Minden-Lübbecke (2.662 / Vorjahr: 2.613).
Im vergangenen Schuljahr unterrichteten rund 23.700 Lehrkräfte an den öffentlichen Schulen in der Region. Genaue Daten für das neue Schuljahr werden mit den amtlichen Schuldaten veröffentlicht. Weitere Informationen zur Lehrerversorgung finden sich unter www.schulministerium.nrw/daten-zur-unterrichtsversorgung.
Bei den Schulleitungen zeigt sich ebenfalls eine gute Versorgung: Von insgesamt 567 Leitungsstellen im Regierungsbezirk sind derzeit 39 vakant. Die Besetzungsquote liegt bei rund 94 Prozent, laufende Nachbesetzungsverfahren werden diese Zahl weiter verbessern.
Wandel der Schullandschaft
In der Schullandschaft in Ostwestfalen-Lippe kommt es zu einigen Änderungen: Zwei Grundschulen werden in Paderborn-Schloß Neuhaus und Schloß Holte-Stukenbrock neu gegründet. Hinzu kommt eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung in Espelkamp. Am Grundschulverbund Bonhoeffer-Heinrich in Paderborn werden keine neuen Kinder eingeschult, damit beginnt die Auflösung der Schule.
Inklusion: Zahl der Kinder mit Förderbedarf steigt
8.319 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf sind zum neuen Schuljahr an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen angemeldet worden (Vorjahresanmeldungen: 7.651).
Auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf an den Förderschulen im Bezirk steigt leicht an. Im vergangenen Schuljahr waren es 11.426, im Jahr zuvor 11.092 Kinder.
Ganztagsbetreuung: Nachfrage weiter steigend
Die Zahl der Anmeldungen für die Offene Ganztagsschule (OGS) ist deutlich gestiegen – auch mit Blick auf den bevorstehenden Rechtsanspruch ab 2026/27: Mehr als 46.774 Plätze bei öffentlichen Trägern sind nachgefragt, das sind 1.379 mehr als im Vorjahr (45.395). Bei privaten Trägern sind 1.234 Plätze belegt (Vorjahr: 1.031).
Startchancen-Programm: Faire Bildungschancen in Ostwestfalen-Lippe
Mit dem Schuljahr 2025/26 startet das zweite Jahr des bundesweiten Startchancen-Programms. Drei Säulen bilden den Schwerpunkt: In Säule 1 kann eine lernförderliche Ausstattung und Infrastruktur geschaffen werden (Investitionsbudget). In Säule 2 kann die pädagogische und systemische Beratung und Unterstützung von Schulen finanziert werden (Chancenbudget). In Säule 3 gibt es ein zusätzliches Budget für Personalstellen für weitere Fachkräfte.
„Das Startchancen-Programm stärkt gezielt die Schulen, die es am meisten brauchen. Damit machen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung gerechtere Bildung – auch bei uns in der Region“, erklärt Michael Uhlich, Abteilungsleiter für Schule bei der Bezirksregierung Detmold.
In Ostwestfalen-Lippe nehmen aktuell 84 Schulen am Programm teil. Für die erste Säule – das Investitionsbudget – stehen im Regierungsbezirk Detmold rund 83,4 Millionen Euro zur Verfügung. Erste konkrete Maßnahmen sind bereits in Planung: Fünf Anträge liegen derzeit vor, darunter Vorhaben wie der Aufbau einer Schulbibliothek oder Hitzeschutzmaßnahmen zur Verbesserung der Lernumgebung. In der zweiten Säule – dem sogenannten Chancenbudget – stellt das Land Nordrhein-Westfalen je nach Schuljahr unterschiedliche Mittel bereit: Rund 747.000 Euro im Schuljahr 2024/25 und etwa 1,8 Millionen Euro im Folgejahr 2025/26. Diese Mittel fließen unter anderem in die Entwicklung digitaler Werkzeuge und wissenschaftlich evaluierter Lernprogramme, die landesweit allen Schulen zur Verfügung stehen. Ein Teil des Budgets wird den Schulträgern zudem pauschal zugewiesen, etwa zur gezielten Förderung von Basiskompetenzen in Mathematik und Deutsch. Insgesamt 82 Stellen stehen aktuell in Programmsäule 3 für die Schulen zur Verfügung, derzeit laufen die Besetzungsverfahren.
Digitalisierung: 133 Millionen Euro Förderung für OWL
Die Bund-Länder-Förderung der Digitalisierung an Schulen ist in der Region gut angenommen worden. Rund 133 Millionen Euro an Fördermitteln sind seit Mitte 2019 zur Unterstützung der öffentlichen und privaten Schulträger in OWL genehmigt worden. Die Träger hatten in den sieben Programmen knapp 1.325 Anträge gestellt, von denen die Bezirksregierung bisher 1.322 bearbeitet und bewilligt hat.
Pressemeldung Bezirksregierung Detmold