Schaghajegh Nosrati (Klavier) und Xenia Jankovic (Violoncello) beim gemeinsamen Konzert im Palais Lichtenau in Potsdam. Nun erklingt ihr Programm in Detmold © Dominic Campus
Zu Bachs Gambensonaten erklingt ein Auftragswerk von Sascha Etezazi.
Musik zu komponieren, die thematisch auf Johann Sebastian Bach verweist, bedeutet für Sascha Etezazi sowohl Ehre als auch Herausforderung. Etezazi, der nicht nur in Düsseldorf Komposition, sondern auch am Tonmeisterinstitut der Hochschule für Musik Detmold studierte, hat zahlreiche Aufnahmen für die Violoncello-Professorin Xenia Jankovic und ihre Klasse angefertigt.
Im Rahmen eines Meisterkurses zu Bachs Gambensonaten, den Jankovic zusammen mit der Berliner Pianistin Schaghajegh Nosrati vom 17. bis 21.10. in Detmold leitet, entstand die Idee, Etezazi mit einem neuen Werk zu beauftragen. Ein Werk, das sich sowohl mit Bach im Allgemeinen als auch speziell mit den Gambensonaten auseinandersetzt. Das zweiteilige Stück wird im Abschlusskonzert am 20.10. von Jankovic und Nosrati kunstvoll mit dem Bachschen Werk verwoben und schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ein verbindendes Element ist das Thema Religion. Während Bach in seinen Passionen Texte aus dem Neuen Testament vertont, lässt sich Etezazi von Vorlagen aus dem Alten Testament inspirieren.
Der erste Satz seiner Auftragskomposition thematisiert die Opferung Isaaks durch Abraham. Die emotionale Tiefe dieser biblischen Erzählung – der Schmerz und die Angst eines Vaters, seinen Sohn zu verlieren – spiegelt sich in der Musik wider und verweist zugleich auf das Neue Testament. Dies wird durch musikalische Zitate aus Bachs Passionen verstärkt.
Der zweite Satz greift die Geschichte des Turmbaus zu Babel auf und gliedert sich, ähnlich wie Bachs g-Moll Sonate, in drei Teile. Violoncello und Klavier treten – wie in Bachs Gambensonaten – als gleichberechtigte Partner auf. Durch das konzertierende Prinzip werden die Ambition, das Scheitern und das entstehende Chaos der Bewohnerinnen und Bewohner Babels eindrucksvoll musikalisch dargestellt. Das Konzert beginnt um 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Pressemeldung: HfM
