Im Jahr 2024 haben 13.569 Auszubildende mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Nordrhein-Westfalen einen Ausbildungsvertrag im dualen System neu abgeschlossen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, stieg die Zahl der ausländischen Ausbildungsanfängerinnen und Ausbildungsanfänger damit im Vergleich zum Vorjahr um 21,5 %. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der deutschen Azubis mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag in 2024 um 3,8 % auf 91.353 gesunken. Insgesamt gab es 104.922 neue Azubis, das waren 1,1 % weniger als im Jahr zuvor.
Fast doppelt so viele Neuabschlüsse von ausländischen Azubis wie vor zehn Jahren
Im Zehnjahresvergleich hat sich die Zahl der ausländischen Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nahezu verdoppelt: 2014 hatten 7.461 ausländische Azubis ihre duale Ausbildung in NRW begonnen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge von Auszubildenden mit deutscher Staatsangehörigkeit um 15,4 % gesunken.
Anteil der ausländischen Neu-Azubis bei fast 13 % – Bonn und Herne mit dem höchsten Anteil
Anteilig wurden 12,9 % der neuen Ausbildungsverträge im dualen System in NRW im Jahr 2024 von ausländischen Auszubildenden abgeschlossen. Zum Vergleich: In der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 25 Jahren in NRW lag der Ausländeranteil Ende 2024 bei 18,2 %.
Bei den kreisfreien Städten und Kreisen in NRW hatten 2024 die Städte Bonn mit 19,4 %, Herne mit 19,0 % und Düsseldorf mit 18,3 % die höchsten Anteile ausländischer Auszubildender mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag. Die anteilig wenigsten Neuabschlüsse von ausländischen Azubis gab es im Kreis Höxter mit 7,0 % sowie in den Kreisen Euskirchen und Lippe mit jeweils 7,7 %. Betrachtet werden die Orte, in denen die Azubis ihre Ausbildungsstätte haben.
Ausländeranteil variiert in den Ausbildungsbereichen zwischen 2,4 % und 25,8 %
Der Anteil der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge, die von ausländischen Azubis abgeschlossen wurden, war 2024 im öffentlichen Dienst mit 2,4 % und in der Landwirtschaft mit 3,5 % am geringsten. Den höchsten Anteil ausländischer Auszubildender gab es im Ausbildungsbereich Freie Berufe, zu dem z. B. medizinische Fachangestellte sowie Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte zählen: 25,8 % der neuen Ausbildungsverträge wurden in diesem Bereich von Azubis mit ausländischer Staatsangehörigkeit abgeschlossen. Auch bei den Auszubildenden im Handwerk in NRW war der Ausländeranteil mit 15,3 % überdurchschnittlich.
Zahl der Azubis im dualen System insgesamt rückläufig
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, befanden sich zum 31.12.2024 insgesamt 271.944 Personen in NRW in einem dualen Ausbildungsverhältnis. Das waren 0,8 % weniger als im Vorjahr; damals hatte es noch 274.086 Azubis gegeben.
Methodische Hinweise
Als Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag werden alle Auszubildenden gezählt, die im Berichtsjahr einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben und deren Ausbildungsverhältnis am Erhebungsstichtag (31.12. des Berichtsjahres) noch bestand. Als ausländische Auszubildende gelten in der Berufsbildungsstatistik alle Auszubildenden ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Hat die Person neben der deutschen noch eine ausländische Staatsangehörigkeit, wird nur die deutsche Staatsangehörigkeit berücksichtigt. (IT.NRW)