Der TBV Lemgo Lippe hat sich nach vier Niederlagen in Folge beim HC Erlangen eindrucksvoll zurückgemeldet und sich mit einem deutlichen 28:19-Auswärtserfolg (7:12) belohnt. Nach zunächst ausgeglichenen ersten Minuten steigerten sich die Lipper vor allem defensiv und legten schon in der ersten Hälfte den Grundstein für den Sieg. Mit diesem Auftritt klettert der TBV wieder auf Tabellenplatz neun.
Der TBV Lemgo Lippe musste beim Auswärtsspiel gegen den HC Erlangen neben Bobby Schagen auch auf Tim Suton verzichten, der aufgrund einer leichten Fußverletzung, die er sich im vorherigen Spiel gegen den 1. VfL Potsdam zugezogen hatte, nicht einsatzbereit war. Dafür konnte Florian Kehrmann wieder auf Lukas Hutecek zählen, der rechtzeitig zum heutigen Duell fit wurde.
Der TBV Lemgo Lippe startete auswärts beim HC Erlangen mit dem ersten Angriff in die Partie und setzte von Beginn an auf eine stabile Abwehr. Nach einem schleppenden Start auf beiden Seiten war es Samuel Zehnder, der die Gäste in der vierten Minute mit 1:0 in Führung brachte. Kurz darauf glänzte Constantin Möstl mit einer Parade, doch die Gastgeber konnten durch Maciej Gebala in der sechsten Minute ausgleichen (1:1). Beide Teams taten sich im Positionsangriff zunächst schwer, und es entwickelte sich eine zähe Anfangsphase.
Jarnes Faust brachte den TBV in der siebten Minute erneut in Führung (1:2), während Erlangen wenig später eine Chance zur erstmaligen Führung ungenutzt ließ: Möstl parierte einen Wurf von Gebala. Auf der anderen Seite hielt Dario Quenstedt in der 13. Minute einen Strafwurf von Samuel Zehnder und hielt Erlangen damit im Spiel. Nach einer Viertelstunde lag Lemgo knapp mit 3:4 vorne, konnte jedoch durch eine effizientere Chancenverwertung erstmals mit zwei Toren in Führung gehen (18., 3:5).
In dieser Phase zeigte sich die Stärke der Gäste, die sich durch konsequentere Abschlüsse und eine kompakte Defensive langsam absetzten. Frederik Simak stellte in der 21. Minute auf 4:8 und Erlangen lief fast fünf Minuten ohne eigenen Treffer den Lippern hinterher. Erst gegen Ende der Halbzeit fand der HC Erlangen offensiv wieder etwas besser ins Spiel und verkürzte zwischenzeitlich auf 7:10 (28.). Doch Lemgo ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und stellte durch eine konzentrierte Schlussphase den alten Abstand wieder her. Zur Pause führten die Gäste verdient mit 7:12 und nahmen eine komfortable Fünf-Tore-Führung mit in die Kabine.
Der HC Erlangen fand in der zweiten Hälfte zunächst gut ins Spiel und konnte den Abstand auf zwei Tore verkürzen (35., 11:13). Florian Kehrmann reagierte prompt und nahm eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Die Ansprache zeigte Wirkung: Jan Brosch erhöhte kurz darauf wieder auf 11:14 (36.) und die Gäste fanden zunehmend ihren Rhythmus. Vor allem Constantin Möstl im Tor, der bis hier her mit einer Paradenquote von 47 % glänzte, wurde immer mehr zum Schlüsselspieler.
Offensiv trug Lukas Hutecek mit seinem Comeback-Tor dazu bei, dass die Lipper erstmals mit sechs Toren in Führung gingen (43., 12:18). Der TBV spielte sich regelrecht in einen Lauf und baute die Führung weiter aus. Frederik Simak stellte in der 45. Minute sogar auf 13:20 und die Gastgeber fanden kaum Antworten auf die konzentrierte Leistung der Lemgoer.
Zwar konnte Erlangen den Rückstand noch einmal leicht verringern (51., 17:22), doch Simak und Möstl sorgten im Zusammenspiel dafür, dass der Vorsprung auf bis zu neun Tore anwuchs (55., 17:26). In der Schlussphase ließ Lemgo nichts mehr anbrennen und verteidigte die Führung souverän. Nach 60 Minuten feierte der TBV einen überzeugenden 19:28-Auswärtssieg und zeigte dabei vor allem in der zweiten Halbzeit eine beeindruckende Leistung. Bester Werfer der Partie war Niels Versteijnen mit sieben Treffern.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember, empfängt der TBV Lemgo Lippe den Rekordmeister THW Kiel zum Weihnachtsspiel in der Phoenix Contact-Arena. Anwurf ist um 17:30 Uhr. Dieses Spiel ist bereits restlos ausverkauft.
Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Das war heute eine herausragende Teamleistung. Man konnte sehen, dass bei uns eine geschlossene Mannschaft auf dem Feld stand, während Erlangen mehr auf Einzelaktionen setzte. Von Beginn an haben wir mit einer beeindruckenden Abwehrleistung Druck ausgeübt und sie dadurch ständig in die Rolle des Reagierenden gezwungen, während wir das Spiel bestimmen konnten.
Durch das Sieben-gegen-Sechs haben wir den Druck auf unseren Angriff verringert und uns den Fünf-Tore-Vorsprung zur Halbzeit hart erarbeitet. In der zweiten Hälfte hatten wir zwar einen kurzen Moment der Unsicherheit, wurden am Ende aber durch diese fantastische Mannschaftsleistung verdient belohnt.“
TBV Lemgo Lippe: Möstl (14 paraden), Kastelic (1 Parade); Hutecek (1), Theilinger, Zehnder (6), Brosch (2), Battermann, Simak (3), Carstensen, Versteijnen (7), Wagner (4), Houtepen, Faust (5), Puls, Petrovsky
HC Erlangen: Quenstedt (4 Paraden), Ghedbane (3 Paraden); Seitz, Nissen (2), Büdel (1), Bissel (6), Bezjak, Metzner (6), Svensson, Scheerer, Link, Wagner (2), Olsson, Gebala (1), Gömmel (1), Bauer
Pressemeldung: TBV