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Ausdruckstief und mit frischem Blick

von | Jan. 8, 2025 | Events & Kultur

Musizierfreude und Können: Das Detmolder Kammerorchesters lädt zum 2. Abo-Konzert ein. Foto: Eva Maria Richter

Detmolder Kammerorchester lädt zum 2. Abonnementkonzert ins Konzerthaus ein.

Sie elektrisieren, sie inspirieren, sie beglücken: Auch im 2. Abonnementkonzert werden die Musiker des Detmolder Kammerorchesters (DKO) ihren Besuchern wieder abwechslungsreiche Einblicke in unterschiedliche musikalische Epochen sowie in die Vielseitigkeit ihres Repertoires gewähren. Und mit Aram Badalian, der statt des Künstlerischen Leiters des DKO, Daniel Stabrawa, den Dirigentenplatz einnimmt, ist ebenso am Pult für Abwechslung gesorgt. Der in Armenien geborene Geiger hat seit 2020 eine Professur für Violine an der Hochschule für Musik Detmold inne und ist seitdem regelmäßig im Detmolder Musik- und Konzertleben präsent.

Im Zentrum des Konzertes, bei dem sich Aram Badalian als Solist und Dirigent in Personalunion präsentiert, steht neben Werken von Edward Elgar (1857–1934), Benjamin Britten (1913–1976) und Astor Piazzolla (1921–1992) das selten gespielte „kleine“ Violinkonzert in d-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847). Beginn ist am Dienstag, 28. Januar, um 19.30 Uhr im Konzerthaus Detmold. Dem Konzert geht um 18.30 Uhr ein Einführungsvortrag im Gartensaal (Palais, Neustadt 22) voran.

Musikalische Perlen eines jungen Genies

Gerade einmal 13 Jahre alt war Felix Mendelssohn Bartholdy, als er ein erstes Konzert für Violine und Streichorchester komponierte. Im Gegensatz zum seinem späteren und berühmt gewordenen e-Moll-Violinkonzert ist das 1822 entstandene Violinkonzert in d-Moll bis heute wenig bekannt. Gekennzeichnet von bemerkenswert reifer Satztechnik und durchzogen von jugendliche Frische und Unbekümmertheit, lässt das Frühwerk bereits jene Meisterschaft des bedeutenden Symphonikers der Frühromantik heraushören, die er den darauffolgenden Jahren erlangen sollte. Auf den Kopfsatz mit Anklängen an Johann Sebastian Bach folgen ein lyrisches Andante voll des unvergleichlichen Mendelssohnschen Klangzaubers und ein virtuoses Rondo.

Serenadenfreuden

Der Titel deutet bereits an, was es mit Edward Elgars (1857–1934) Serenade für Streicher in e-Moll aus dem Jahr 1892 auf sich hat: Eine Serenade ist ein unterhaltsames Abendständchen unter freiem Himmel. Findet es im Falle des DKO auch jahreszeitlich bedingt in der Konzerthalle statt, so garantiert das Opus 20 des englischen Komponisten viele spielerisch-heitere Nuancen und feine elegische Melodielinien. Zugleich beweist die Streicherserenade, dass Edward Elgar durchaus mehr zu bieten hat als den Orchester-Bombast seiner allseits bekannten „Pomp and Circumstances Marches“, mit denen er später Berühmtheit erlangte.

Ganz und gar nicht naiv

Vom Titel der „Simple Symphony“ auf eine einfache oder gar naive Struktur des Werkes zu schließen, wäre weit gefehlt. Benjamin Brittens Komposition aus dem Jahr 1933 zeichnet sich nicht nur durch ihre formale Könnerschaft aus, sondern kommt zudem auch ausgesprochen klangreich und spielfreudig daher. Traditionell viersätzig angelegt, rahmen zwei bewegte Außensätze ein Pizzicato-Scherzo und einen ausdruckstiefen langsamen Satz ein. Satzbezeichnungen wie „Playful Pizzicato“, „Sentimental Saraband“ oder „Frolicsome Finale“ versprechen ungetrübtes Hörvergnügen.

Musikalische Großstadtszenen

Im Jahr 1725 schuf Antonio Vivaldi ein barockes Meisterwerk, mit denen er eine bis heute anhaltende Popularität erlangte: „Die vier Jahreszeiten“. Fast 250 Jahre später griff der argentinische Musiker Astor Piazzolla die Idee auf, und machte sich daran, in „Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires“ („Las Cuatro Estaciones Porteñas“) das moderne Leben der argentinischen Metropole in Töne zu fassen. Konzertbesucher können sich darauf freuen, wie die jungen Musiker des DKO die große Bandbreite und Intensität dieses Werkes in der Bearbeitung für Streichorchester und Klavier von Mikhail Khokholov zum Leuchten bringen und atmosphärisch dichte Stimmungsbilder schaffen.

Eintrittskarten für das Konzert kosten 26, 22 und 13 Euro (Schüler, Studierende, Schwerbehinderte und Inhaber einer KulturCard bezahlen 13, 11 und 6 Euro) und sind erhältlich in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung und in der Tourist-Information am Markt in Detmold sowie im Internet über www.reservix.de und www.detmolder-kammerorchester.de. An der Abendkasse bezahlen Konzertbesucher 30, 26 und 16 Euro (ermäßigt 15, 13, 8 Euro). Studierende der HfM Detmold, der TH OWL und Schüler der Johannes-Brahms-Musikschule Detmold erhalten kurz vor Konzertbeginn freien Zugang zu verfügbaren Restplätzen. Weitere Informationen gibt es auf: www.detmolder-kammerorchester.de.

Pressemeldung: Detmolder Kammerorchester

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