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Im 1. Quartal 2025 haben die Amtsgerichte in Nordrhein-Westfalen 1.572 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 19,7 % mehr als im 1. Quartal 2024. Damals hatte es 1.313 gemeldete Unternehmensinsolvenzen gegeben. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erreichte im 1. Quartal 2025 den höchsten Stand seit neun Jahren (1. Quartal 2016: 1.669 Verfahren).
Die meisten gemeldeten beantragten Insolvenzverfahren gab es im 1. Quartal 2025 mit 294 Verfahren im Wirtschaftsbereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ“, darunter die Mehrheit im Einzelhandel. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das ein Anstieg von 22,5 %. Höher als im 1. Quartal 2025 war die Zahl zuletzt vor sechs Jahren mit 298 gemeldeten Verfahren gewesen. Es folgten die Wirtschaftsbereiche „Baugewerbe“ mit 274 Verfahren und die „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit 173 Verfahren; dazu zählen zum Beispiel der Garten- und Landschaftsbau, Reisebüros und Wach- und Sicherheitsdienste.
Rund 10.000 betroffene Beschäftigte und 2,0 Milliarden Euro an voraussichtlichen Forderungen
Die Zahl der insgesamt von einer Unternehmensinsolvenz betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer war im 1. Quartal 2025 mit 10.296 Beschäftigten um 33,5 % niedriger als im entsprechenden Vorjahresquartal. Damals hatte es 15.472 betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegeben.
Die Höhe der voraussichtlichen Forderungen der Unternehmensinsolvenzen summierte sich im 1. Quartal 2025 auf 2,0 Milliarden Euro. Damit waren die Forderungen um 45,4 % niedriger als im Vorjahresquartal. Damals hatte die Höhe der summierten Forderungen bei 3,7 Milliarden Euro gelegen. Nach ersten Auswertungen lag im 1. Quartal 2025 der Großteil der betroffenen Beschäftigten und der voraussichtlichen Forderungen im Wirtschaftsbereich „Verarbeitendes Gewerbe“. Der Gesamtrückgang der betroffenen Beschäftigten und der voraussichtlichen Forderungen war trotz steigender Zahl an Unternehmensinsolvenzen darauf zurückzuführen, dass es eine geringere Zahl von Insolvenzanträgen wirtschaftlich bedeutender Unternehmen und Unternehmensketten gab.
Gesamtzahl der Insolvenzen fast 5 % höher als im Vorjahresquartal
Die Gesamtzahl der gemeldeten Insolvenzverfahren in NRW (Unternehmens- und Privatinsolvenzen) war im 1. Quartal 2025 mit 7.421 Verfahren um 4,8 % höher als im entsprechenden Vorjahresquartal (1. Quartal 2024: 7.079 Verfahren). Neben den Unternehmensinsolvenzen gab es unter anderem 4.378 Verbraucherinsolvenzen, deren Zahl um 0,5 % gesunken ist (1. Quartal 2024: 4.401 Verfahren). Weitere Quartalsergebnisse finden sich in der Eckdatentabelle auf https://statistik.nrw/wirtschaft-und-umwelt/unternehmen/insolvenzen/beantragte-insolvenzverfahren-nach-art-der-verfahren-und-schuldnerinnen-schuldner-quartalsergebnisse. (IT.NRW)