Der Anteil der Einfuhren aus am wenigsten entwickelten Ländern ist in NRW seit 2014 um 39 % gestiegen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich der deutschen Aktionstage zur Nachhaltigkeit mitteilt, lag der Anteil damit noch unter dem für 2030 angestrebten ökonomischen Nachhaltigkeitsziel zur Verbesserung der Handelschancen der Entwicklungsländer. Dieses sieht eine Erhöhung des Anteils um 100 %, also eine Verdoppelung, gegenüber 2014 bis 2030 vor.
Acht Bundesländer haben das Ziel einer Verdoppelung des Einfuhranteils bereits erreicht
Nach vorläufigen Ergebnissen betrug im Jahr 2024 der Anteil der Einfuhren aus am wenigsten entwickelten Ländern an allen Einfuhren nach NRW 1,32 % (rund 3,66 Mrd. Euro). Damit lag NRW über dem bundesweiten Wert von 1,17 % und im Mittelfeld im Vergleich zu anderen Bundesländern.
Bisher haben acht Bundesländer das Nachhaltigkeitsziel der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und der Landesregierung NRW einer Verdoppelung des Einfuhranteils gegenüber 2014 bereits erreicht, darunter Sachsen-Anhalt, Berlin und Saarland. Zu beachten ist, dass das Ausgangsniveau der einzelnen Bundesländer stark variiert.
Dashboard zur Nachhaltigen Entwicklung zeigt interessante Entwicklungen im Bundesländervergleich
Diese und weitere spannende Entwicklungen zeigt ein von den Statistischen Landesämtern herausgegebenes Dashboard zur Nachhaltigen Entwicklung unter https://experience.arcgis.com/experience/9113a815db134c7ba1a6d796bfe9c7b5/. Das interaktive Angebot ermöglicht den Vergleich aller Bundesländer anhand von Indikatoren zur Messung der nachhaltigen Entwicklung.
Die deutschen Aktionstage zur Nachhaltigkeit, die seit 10 Jahren Teil der European Sustainable Development Week sind, fokussieren sich in diesem Jahr auf das Thema Ernährung, denn Nachhaltigkeitsziele gibt es nicht nur im Bereich Umwelt. Insgesamt gibt es 17 Nachhaltigkeitsziele, darunter Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele – Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen. Hierzu werden in Deutschland unter anderem die Einfuhren aus am wenigsten entwickelten Ländern betrachtet mit dem Ziel die Handlungschancen der Entwicklungsländer zu verbessern.
Methodische Hinweise
Am wenigsten entwickelte Länder (least developed countries) sind Empfänger öffentlicher Entwicklungsgelder des Ausschusses für Entwicklungszusammenarbeit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD-DAC). Eine Übersicht über diese ist zu finden unter https://www.oecd.org/en/topics/oda-eligibility-and-conditions/dac-list-of-oda-recipients.html#list-updates.
Die dargestellten Ergebnisse stammen aus der Außenhandelsstatistik. Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Außenhandelsstatistik bei den Importen nur das Herkunftsland des jeweils letzten Lieferanten, der entsprechenden Lieferung erfasst. Bei längeren Lieferketten ist das ursprüngliche Herstellungsland nicht mehr nachvollziehbar. (IT.NRW)