Zum Vortragsabend der Klasse Prof. Dr. Mark am am Freitag, den 12. Dezember 2025, ab 19:30 Uhr lädt die Musikhochschule Detmold in den Brahms-Saal bei freiem Eintritt ein. Ablauf wie folgt:
Vortragsabend der Klasse Prof. Dr. Mark Barden (Komposition)
Junhyuk Ahn
Ajirang-i (Hitzeflimmern)
Miyoun Kim (Querflöte)
Maciej Wlodarski (Violoncello)
Uehara Yu (Klavier)
Yüxin Wang
Aufdringlichkeit
Hanyun Zhu (Klavier)
Kolja Roterberg
Drei einminütige Kammermusiken für Flöte, Klarinette und Fagott
Katalin Csata (Flöte)
Felix Wetekam (Klarinette)
Daniel Henri Raß (Fagott)
Roni Glaser
Wind Chimes
Siobhan Mathiak (Harfe)
Coralie Gottschalk
weiß, lichtdurchlässig
Nora Schefler (Flöte)
Coralie Gottschalk (Vibraphon)
Kolja Roterberg
Chimerae
Natascha Botchway (Violine)
Minju Kim (Violine)
Si-Han Chao (Violine)
Vivian Giesbertz (Violine)
Jakov Angelov (Violine)
Yu-Chen Yu (Violine)
Roni Glaser
Kodama
Musiker*innen des Vortragsabends (Stimmen)
Bitte beachten Sie, dass Audio- und Videoaufzeichnungen sowie das Fotografieren der Veranstaltung ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung der Mitwirkenden nicht gestattet sind.
Programmnotizen
Junhyuk Ahn – Ajirang-i (Hitzeflimmern): „Ajirang-i“ ist die koreanische Bezeichnung für „Hitzeflimmern“ bzw. „Mirage“. Das zentrale physikalische Prinzip dahinter ist die Lichtbrechung. In diesem Werk wird dieser Effekt klanglich umgesetzt, indem der Vorgang der optischen Vergrößerung und die Situation, in der das Licht auf den erhitzten Boden trifft, musikalisch beschrieben werden. Mit zunehmender Erwärmung des Bodens verstärkt sich der Brechungsindex des Lichts, was hier in eine klangliche Transformation übersetzt wird. Die durch den Aufprall des Lichts entstehenden „Fragmente“ werden durch die klangfarblichen Kontrapunkte der einzelnen Instrumente dargestellt. Im Verlauf des Stückes entfernt sich die Perspektive zunehmend, sodass sich allmählich ein großflächiges, schillerndes Bild einer gewaltigen Luftspiegelung formt.
Yüxin Wang – Aufdringlichkeit: In dem Prozess der Musik gibt es viele Variablen, Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit. Die musikalische Spannung lässt die Menschen ihre psychologischen Empfindungen verändern. Ich nutzte diesen Vorteil der Einzigartigkeit der Musik, um dich die Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit in der Entwicklung dieser Musik spüren zu lassen.
Diese Musik hat zwei deutliche Linien im Umfang: die hohe Lage und die tiefe Lage. Sie sind wie zwei Seiten einer Sache. Sie beeinflussen sich gegenseitig, wie ein Dialog und eine Interaktion zwischen ihnen. Aber die Hauptlinie der Musik liegt immer in dem ganzen Werk, und sie wird ihrem eigenen Weg weiter folgen. In dieser Musik lege ich zuerst eine Regel fest und breche sie dann. Diese Unvorhersehbarkeit gibt der Musik den Spaß, sich weiterzuentwickeln. Ich möchte, dass du dich auf die Form und das Auftreten der Musik im weiteren Verlauf freust, nach und nach ein Gefühl der Erwartung bekommst und es genießt.
Kolja Roterberg – Drei einminütige Kammermusiken für Flöte, Klarinette und Fagott: Polytopisch – Parataktisch – Asemisch.
Roni Glaser – Wind Chimes (Windglocken): Weit und grenzenlos ist der Geist der Harfenistin. Wie Wind durch Glocken atmet sie, ihre Finger gleiten über die Saiten, Wellen im Bewusstsein.
Coralie Gottschalk – weiß, lichtdurchlässig: Übergroße, weiße Papierbahnen, aufgehängt unter freiem Himmel, durch den Wind leicht in Bewegung versetzt.
Kolja Roterberg – Chimerae: „Chimäre“ beschreibt einen Zustand, in dem widersprüchliche Ordnungen gleichzeitig bestehen: kohärent und fragmentarisch, synchron und asynchron. Diese
Koexistenz ist kein Übergang, sondern eine eigenständige Form von Stabilität, in der Einheit und Vielheit sich durchdringen, ohne sich aufzuheben. Chimerae spürt diesem Gleichgewicht nach: Mal verdichten sich die Klänge zu homogenen Texturen, mal entfalten sie eine Vielfalt von Gesten – stets im Spannungsfeld zwischen Kohärenz und scheinbarem Chaos. So wird das Phänomen selbst hörbar, ohne dass es je eindeutig greifbar würde.
Roni Glaser – Kodama: „Kodama“ — bedeutet „Echo des Baumes“ oder „Baumgeist“ — die Stimmen der Sängerinnen und Sänger erklingen ineinander und rufen die subtilen Nachhallerscheinungen der Natur hervor, als würden die Stimmen durch einen Wald schweben. Jede Sängerin und jeder Sänger reagiert nur auf die Person, die vorher singt, wodurch sich Schichten von Tönen bilden, die sich im Moment verändern und entwickeln.
Pressemeldung: HfM
