
Urh Kastelic und die Lemgoer Mannschaft freuen sich auf die SG Flensburg-Handewitt. Foto: TBV Lemgo Lippe
Bis auf den letzten Platz ist die Phoenix Contact-Arena am kommenden Samstag (29.3.) gefüllt. 4.520 Handball-Fans fiebern dem seit Wochen ausverkauften Lemgoer Heimspiel gegen den Meisterschaftskandidaten SG Flensburg-Handewitt entgegen. Nachdem der lippische Handball-Bundesligist zuletzt u.a. Tabellenführer Berlin einen Punkt abringen konnte und seit fünf Spielen ungeschlagen ist, will der TBV nun dem nächsten Favoriten ein Bein stellen. Anwurf der Begegnung ist um 19 Uhr.
„Wenn die Halle bebt und wir unsere Leistung abrufen, brauchen wir uns vor keinem Gegner verstecken!“, ist TBV-Trainer Florian Kehrmann die riesige Vorfreude auf das Highlight-Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt anzuspüren. Das Starensemble der SG ist mit rosigen Aussichten in die Saison gestartet. Gleich fünf Spieler kehrten im vergangenen Sommer mit einer Goldmedaille von Olympia zurück, Kapitän Johannes Golla erweiterte die Sammlung mit einer Silbermedaille. Mit dem Rückenwind des Triumphs in der EHF European League sollte somit ein neuer Angriff auf die Champions League-Plätze und die Meisterschaft gestartet werden. Doch nach 14 Spieltagen sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen und stellten Cheftrainer Nicolej Krickau frei.
Nachdem die SG gegen die Rhein-Neckar Löwen bereits das vierte Topspiel verloren hatte, sah Geschäftsführer Holger Glandorf die hohen Ziele der Flensburger in Gefahr. Er vermisse die „gewünschte Weiterentwicklung in der Mannschaft“ und bemängelte: „Unser Auftreten in den Partien gegen die Top-Clubs der Liga reicht nicht aus, um unsere Ziele in dieser Saison zu erreichen.“ Zuvor hatte die SG bereits gegen Gummersbach (29:29), Magdeburg (27:29), Hannover (30:31) und Melsungen (24:33) Punkte liegen gelassen. Nachdem zunächst Ljubomir Vranjes interimsweise übernahm, stellte die SG im Januar Ales Pajovic als neuen Trainer vor.
Der österreichische Nationaltrainer und ehemalige slowenische Rückraumspieler galt als Wunschkandidat, musste in seiner bisherigen Amtszeit jedoch zwei Dämpfer verkraften. Mit der Niederlage gegen Berlin (31:36) und einem Unentschieden gegen Göppingen (27:27), dürften die Schleswig-Holsteiner im Titelrennen mit nun 33:13-Punkten nur noch Außenseiterchancen haben. Hinzu kamen zuletzt die Verletzung von Superstar Simon Pytlick und der erneute Ausfall von Rückraum-Ass Kay Smits, auf die der Verein mit den Nachverpflichtungen von Marko Kopljar und Andreas Holst Jensen reagierte. In der vergangenen Woche tankten die Flensburger jedoch mit einem überzeugenden 36:33-Erfolg gegen Kiel neuen Mut im Meisterschaftsrennen.
„Wir wissen, dass die SG nach dem Sieg im Nordderby mit einer breiten Brust nach Lemgo kommt und eine unglaubliche individuelle Qualität im Kader hat. Ihre Abwehrreihe ist sicherlich ihr Prunkstück. Da wird es wieder auf unser geduldiges und möglichst fehlerarmes Angriffsspiel ankommen. Entscheidend wird es aber sein, das Momentum in der Abwehr auf unsere Seite zu ziehen, damit wir ins Tempospiel kommen können und wir sie zu Fehlern zwingen“, blickt Kehrmann auf den kommenden Gegner und verspricht: „Wir werden wieder dahin gehen wo es wehtut und wollen der SG alles abverlangen. Unser großes Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Fans noch einmal einem absoluten Spitzenteam ein Bein zu stellen. Die Mannschaft hat u.a. gegen Berlin und die Rhein-Neckar Löwen bereits gezeigt, was in unserem Hexenkessel mit der überragenden Unterstützung möglich ist“, so Kehrmann weiter.
Dem TBV fügten die Flensburger unter Krickau im November eine deutliche Niederlage zu. Beim 36:27 blieb der TBV trotz guten Starts am Ende chancenlos. An die letzten drei Gastauftritte der Flensburger in Lemgo (2x Siege, 1x Unentschieden) dürften die TBV-Fans jedoch noch beste Erinnerungen haben. Die Partie wird am Samstagabend von den Schiedsrichtern Fabian Baumgart und Philip Dinges geleitet. Dyn überträgt die Begegnung ab 18:45 Uhr live. Die Halle öffnet am Samstag um 17.30 Uhr, die Abendkasse öffnet jedoch ausschließlich für Abholerkarten.
Pressemeldung: TBV