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BUND Lemgo hilft bei der Bestimmung unbekannter alter Apfel- und Birnensorten

von | Aug. 11, 2025 | Kunterbunt

Pomologe Anton Klaus beim Geschmackstest zur Bestimmung einer Apfelsorte (Bild: BUND Lemgo)

Bei der Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland gehen immer wieder Fragen ein mit der Bitte um Bestimmung von Apfel- und Birnensorten. Anhand von Fotos ist dies leider nicht möglich. Bei nach wie vor etwa 2.000 bis 3.000 Apfel- und Birnensorten in Deutschland ist dies nicht gerade einfach. Problem sind dabei besonders Lokalsorten. Um hier zu helfen hat man vor einigen Jahren den Pomologen Anton Klaus aus Bayern gebeten zu helfen. Er hat selbst einen Garten mit über 600 Apfel- und Birnensorten. Nach seiner Aussage braucht man mindestens 20 Jahre Erfahrung, ein fotografisches Gedächtnis und die Fähigkeit Geschmacksunterschiede festzustellen. Merkmale zur Bestimmung sind u.a. die Farbe, Form, Blüte- und Kelchgrube, der Stiel, das Kerngehäuse, die Kerne und der Geschmack. Wenns schwierig wird, hilft manchmal auch die alte Literatur über Obstsorten. Wichtig ist nach Anton Klaus dabei auch, dass man die Sorten regelmäßig zu Gesicht bekommt. Was bei der Vielzahl der Sorten klar sein dürfte, dass die Bestimmung aller vorkommenden Sorten unmöglich ist. Seine Quote zur Bestimmung lag in den letzten Jahren zwischen 80 % bis 90 %.

Um Bürgern zu helfen hat der BUND Lemgo mit ihm vereinbart, dass man Äpfel und Birnen an ihn senden kann. Benötigt werden dabei reife, und zwar 3 bis 5 sonnengereifte, einwandfreie Früchte. Angaben zum Alter der Bäume sind auch hilfreich. Seit dem Start des Projekts mit dem BUND Lemgo erhält er pro Jahr 100 bis 150 Pakete, teilweise mit 5 bis 10 verschiedenen Sorten. Anton Klaus hat dabei auch die Hoffnung, dass auf diesem Wege verschollene Sorten wieder gefunden werden. Kann die Sorte bestimmt werden, gibt es in der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo zu vielen Sorten Angaben über die Herkunft der Sorte und was besonders wichtig ist, Angaben zur Pflück- und Genussreife. Der richtige Pflückzeitpunkt hat Einfluss auf die Lagerfähigkeit. Die Genussreife informiert ab wann man die Früchte essen sollte. So schmeckt z.B. ein Weißer Winterglockenapfel erst besonders gut, wenn man ihn ab Ende November bzw. Anfang Dezember isst. Manche der alten Sorten haben zum Teil eine sehr lange natürliche Lagerfähigkeit. Sorten wie der Ontario, Roter Eiserapfel oder Champagnerrenette kann man im kühlen Keller bis Mai problemlos lagern.
Den Anforderungsbogen zur Bestimmung der Sorten mit den Angaben zu den Kosten findet man auf der Internetseite  https://www.bund-lemgo.de/unbekannte-obstsorten.html.
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