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Beratung der Rentenversicherung überzeugt
Die eigene Rentenlücke erkennen und schließen – dabei sollen digitale Rentenübersicht und die Altersvorsorgeberatung der Deutschen Rentenversicherung helfen. Die Stiftung Warentest hat beides ausprobiert. Ergebnis: Während die kostenlose Videoberatung grundsätzlich gut funktioniert, zeigt die digitale Rentenübersicht noch einige Lücken. In zwei von drei Testfällen fehlten wichtige Rentenansprüche.
Für den Test ließen drei Versicherte unterschiedlichen Alters ihre Altersvorsorge per Videoberatung analysieren und prüften parallel die digitale Rentenübersicht auf Vollständigkeit. Während die gesetzlichen Rentenansprüche bei allen Testpersonen korrekt angezeigt wurden, fehlten teilweise Betriebsrenten und eine Kapitallebensversicherung. Bei einer Testperson waren sogar vier von sechs Ansprüchen nicht erfasst.
„Die digitale Rentenübersicht ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht perfekt“, erklärt Theodor Pischke, Rentenexperte bei der Stiftung Warentest. „Versicherte sollten das Angebot trotzdem nutzen und Mängel direkt auf der Plattform melden. Je mehr Menschen mitmachen, desto größer wird der Druck auf fehlende Anbieter, sich anzubinden.“
Auch bei der Terminvereinbarung zur Altersvorsorgeberatung gab es Hürden: Das Angebot ist auf den Webseiten der Rentenversicherungsträger schwer zu finden und nur eine der drei Testpersonen kam direkt zum gewünschten Beratungsgespräch. Die anderen erhielten zunächst nur Termine zur gesetzlichen Rente. „Interessierte sollten bei der Terminvereinbarung sehr deutlich machen, dass sie eine umfassende Beratung wünschen, also nicht nur zur gesetzlichen, sondern auch zur betrieblichen und privaten Rente“, rät Testleiter Dr. Bernd Brückmann.
Die eigentliche Beratung überzeugte weitgehend: Die Mitarbeiter der Rentenversicherung nahmen sich viel Zeit, erstellten Modellrechnungen und gingen auf die Auswirkungen von Steuern und Sozialabgaben ein. Außerdem gaben sie konkrete Tipps zur Optimierung der Altersvorsorge. So erfuhren die Testpersonen etwa, wie sie durch Nachzahlungen für Studienzeiten ihre Rente erhöhen können oder dass ein Versorgungsausgleich noch nicht im Rentenkonto vermerkt war.
Das Fazit des Testleiters: „Versicherte sollten die kostenlose Beratung unbedingt in Anspruch nehmen, selbst wenn nicht immer alles rundläuft.“ Er empfiehlt, sich spätestens in der Mitte des Berufslebens beraten zu lassen und alle Standmitteilungen der verschiedenen Versorgungsträger bereitzuhalten.
Der ausführliche Test erscheint in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Stiftung Warentest Finanzen und online unter www.test.de/rentencheck. Neben den Praxistests enthält der Bericht Hilfen, die eigene Rentenlücke zu berechnen und macht sechs konkrete Vorschläge, wie sie geschlossen werden kann. Darüber hinaus gibt die Stiftung Warentest eine Einschätzung zur geplanten Riester-Reform.
Pressemeldung: Stiftung Warentest















