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Dezember-Arbeitsmarkt, Jahresbilanz 2024 und Ausblick 2025

von | Jan. 3, 2025 | Wirtschaft

„Die weiterhin anhaltende Wirtschaftsschwäche prägt den heimischen Arbeitsmarkt“, bilanziert Rainer Radler, Leiter der Detmolder Arbeitsagentur. In den Wintermonaten kommt zur konjunkturellen Delle auch noch die saisonale Eintrübung hinzu, da in den Außenberufen weniger oder zeitweise gar nicht gearbeitet werden kann.“ Radler weiter: „Durch das Bemühen der Arbeitgeber in der Region, die eigenen Fachkräfte zu halten, wurde bisher eine höhere Arbeitslosigkeit verhindert. Unterstützung erfolgt auch durch das Instrument der Kurzarbeit.“

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe steigt im Dezember 2024. Insgesamt waren 10.516 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 271 Personen mehr (plus 2,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 784 Personen (plus 8,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Dezember 5,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,2 Prozent (plus 0,4 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.721 Personen gemeldet. Dies sind 201 Personen mehr als vor einem Monat (plus 5,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 318 Personen (plus 9,3 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 70 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 1,0 Prozent) und 466 mehr als im Vorjahr (plus 7,4 Prozent). Insgesamt zählen 6.795 Personen und damit 64,6 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit
1.041 Arbeitslose sind im Dezember 2024 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind 22 Personen mehr als im Vormonat (plus 2,2 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 29 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 2,9 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 144 Personen (plus 4,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 358 Arbeitslose mehr (plus 10,7 Prozent). Insgesamt sind 3.700 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe sinkt um 18 Personen (minus 0,4 Prozent). 4.573 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,0 Prozent (4.207 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 249 Personen (plus 5,8 Prozent).

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe steigt im Dezember 2024. Insgesamt sind 16.792 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 277 Personen mehr (plus 1,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Unterbeschäftigung um 45 Personen (minus 0,3 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 414 Stellen gemeldet und damit 29 weniger als im Vormonat (minus 6,5 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 35 Stellen (plus 9,2 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.787 offene Stellen, 38 weniger als vor einem Monat (minus 1,3 Prozent) und 343 mehr als vor einem Jahr (plus 14,0 Prozent).

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in OWL steigt im Dezember 2024. Insgesamt sind 70.600 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 728 Personen mehr (plus 1,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 4.053 Personen (plus 6,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in OWL beträgt im Dezember 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte). Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region ist in Kreis Höxter (4,6 Prozent), gefolgt von Kreis Gütersloh (5,0 Prozent), Kreis Lippe (5,6 Prozent), Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,0 Prozent), Kreis Herford (6,2 Prozent) und Stadt Bielefeld (8,8 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 24.904 Personen gemeldet. Dies sind 663 Personen mehr als vor einem Monat (plus 2,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 1.662 Personen (plus 7,2 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 65 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 0,1 Prozent) und 2.391 mehr als im Vorjahr (plus 5,5 Prozent). Insgesamt zählen 45.696 Personen und damit 64,7 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit
6.846 Arbeitslose sind im Dezember 2024 in OWL unter 25 Jahre alt. Dies sind 59 Personen mehr als im Vormonat (plus 0,9 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 363 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 5,6 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 393 Personen (plus 1,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 1.678 Arbeitslose mehr (plus 7,6 Prozent). Insgesamt sind 23.878 Menschen ab 50 Jahren in OWL arbeitslos.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in OWL steigt um 46 Personen (plus 0,2 Prozent). 28.037 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,3 Prozent (25.597 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 1.826 Personen (plus 7,0 Prozent).

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung in OWL steigt im Dezember 2024. Insgesamt sind 93.556 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 824 Personen mehr (plus 0,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.124 Personen (plus 1,2 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebote
Die Arbeitgeber in OWL haben in diesem Monat 2.498 Stellen gemeldet und damit 220 weniger als im Vormonat (minus 8,1 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 217 Stellen (minus 8,0 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 18.281 offene Stellen, 455 weniger als vor einem Monat (minus 2,4 Prozent) und 2.742 weniger als vor einem Jahr (minus 13,0 Prozent).

Jahresbilanz 2024 und Ausblick 2025

„Die schwächelnde Konjunktur hat den gesamten Jahresverlauf 2024 auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Lippe bestimmt“, so Agentur-Chef Radler. „Waren es im Jahresdurchschnitt 2023 9.653 Arbeitslose im Kreis Lippe, so stieg die Zahl im Jahresdurchschnitt 2024 auf 10.324 Frauen und Männer. Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit über die vergangenen Jahre hinweg, ist die Arbeitslosenquote in Lippe insgesamt deutlich gefallen: waren es vor zehn Jahren, also 2014, noch im Jahresdurchschnitt 7,6 Prozent, so liegen wir aktuell bei 5,5 Prozent.“

Ausblick 2025
Rainer Radler: „Im neuen Jahr wird uns nicht nur die Konjunktur beschäftigen, sondern auch die Aus- und Weiterbildung, um die digitale Weiterentwicklung der Wirtschaft umzusetzen. Hierzu und zu allen weiteren Themen rund um Beschäftigung berät, vermittelt und fördert die Detmolder Arbeitsagentur alle Menschen im erwerbsfähigen Alter in Lippe. Die stetige Weiterbildung im Berufsleben ist – mehr denn je – erforderlich für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben.“

Pressemeldung: Agentur für Arbeit Detmold

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