
Ein Abend im Zeichen der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Lippe und Deutschland: Svenja Jochens, Hauptgeschäftsführerin der IHK Lippe, Oliver Voßhenrich, IHK-Vizepräsident, Volker Steinbach, IHK-Präsident, Melanie Lehmann, IHK-Vizepräsidentin und Andreas Henkel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe (v.l.n.r.) zusammen mit DIHK-Präsident Peter Adrian (auf der Leinwand). Bildquelle: IHK Lippe
Die wirtschaftliche Krise hat die heimischen Unternehmen fest im Griff. Die Erwartungen an die Bundes- und Landespolitik sind hoch, um wieder auf Wachstumskurs zu steuern. Da ist es nur konsequent, dass die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), zum diesjährigen Empfang der lippischen Wirtschaft eingeladen hat, um sowohl Impulse zu erhalten als auch Impulse mit nach Berlin zu schicken. DIHK-Präsident Peter Adrian findet beim Empfang der lippischen Wirtschaft in Detmold dann klare Worte: Unternehmen benötigen mehr Vertrauen statt Regulierung und Kontrolle. Deutschland benötigt eine Grund-Kur. Davon ist nicht nur Volker Steinbach überzeugt.
Der lippische IHK-Präsident verdeutlichte bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste in Detmold, dass er mehr Vertrauen in die unternehmerischen Fähigkeiten der Unternehmen erwarte, um den Unternehmermut zu stärken. Der Begriff „Vertrauen“ sollte im Laufe des Abends zu einem wichtigen Schlagwort werden, denn auch Peter Adrian mahnte, sich wieder auf ein Grundvertrauen in ein rechtmäßiges Handeln der Bürger zu besinnen. „Leider ist ein staatliches Misstrauen erkennbar“, so der Immobilienunternehmer aus Trier, der aufgrund logistischer Probleme nicht vor Ort sein konnte, sondern live zugeschaltet war. „Wir brauchen den großen Wurf, anstatt kleinteilige Regelungen“, sprach Adrian auf die erforderliche Unterstützung der Politik an und damit den Anwesenden aus der Seele. Man zähle in Berlin auf die neue Bundesregierung. Deutschland benötige nicht nur neue Energie, sondern eine klare Strategie, um konkurrenzfähig zu bleiben.
„Derzeit halten uns nur die deutsche Pfiffigkeit sowie unser Unternehmergeist über Wasser“, so der 68-Jährige. Die DIHK habe bereits Anfang 2023 ein Impuls-Papier verfasst, auf dem der Begriff „Tempo“ ganz oben stehe, egal ob beim Bürokratieabbau, der Senkung von Energiepreisen oder dem Ausbau der Infrastruktur. Deutschland habe keine Zeit zu verlieren. „Die Ergebnisse unserer Umfragen bereiten mir Sorge“, gab Peter Adrian zu. „Nicht mal ein Viertel der Betriebe planen höhere Investitionen, das Gründungsinteresse verzeichnet ein Rekordtief, immer mehr Betriebe verlagern Produktionsschritte ins Ausland oder geben ganz auf.“ Wer Geldinvestitionen in die Hand nimmt, müsse an morgen glauben können. Aus eigener Erfahrung könne er behaupten, dass staatliche Vorgaben oft schlechter seien als unternehmerische Argumente. Es werde zu viel behindert und verhindert. „Misstrauen kostet Zeit und Geld“, wirbt Adrian für mehr Vertrauen als Grundlage allen Handelns.
Das würden Melanie Lehmann und Oliver Voßhenrich direkt unterschreiben. Die beiden gaben in der anschließenden Talkrunde stellvertretend für die lippischen Unternehmen Einblicke darüber, wo der Schuh drückt. Moderator Andreas Henkel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe, fragte nach den Wünschen an die DHIK. „Beschleunigung erzwingen, hartnäckig bleiben und nicht nur als Nörgler auftreten, sondern sich als Partner anbieten“, lautete unisono die Antwort. IHK-Hauptgeschäftsführerin Svenja Jochens bedankte sich bei Peter Adrian für seine klaren Worte und dafür, dass er als Vertreter der Kammern nicht müde werde, den Finger in die Wunden zu legen. „Es geht um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes und unserer Region. Nutzen Sie ihren politischen Entscheidungsspielraum und sehen Sie die Unternehmen als Partner bei der Lösung dringender Herausforderungen“, gab Svenja Jochens am Ende auch den Anwesenden aus Politik und Verwaltung mit auf den Weg, bevor das Buffet eröffnet wurde und die Gäste ausgiebig die Gelegenheit zum Austausch nutzten.
Pressemeldung: IHK