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Gebrauchter Abend in Mannheim: Lemgoer Siegesserie beendet

von | Apr. 6, 2025 | TBV Lemgo

Die Lemgoer Serie von fünf Siegen in Serie ist gerissen. Am Samstagabend erwischte der TBV in der ausverkauften SAP Arena in Mannheim einen klassischen Fehlstart und schaffte, anders als zuletzt gegen Flensburg-Handewitt, keinen Turnaround. Mit der 33:26 (15:10)-Niederlage verpassten die Lipper im Verfolgerduell gegen die Rhein-Neckar Löwen den Sprung auf Platz 7. Anders als noch in der Vorwoche, musste TBV-Trainer Florian Kehrmann einen personellen Rückschlag verkraften: Urh Kastelic konnte die Reise nach Mannheim aufgrund von Fußproblemen nicht mit antreten. Für ihn rückte Leon Goldbecker vom Team HandbALL in den Kader der Lipper. Bei den Gastgebern feierten Sebastian Heymann und Ivan Martinovic ihr Comeback nach überstandener Verletzungspause.

Anpfiff: Die beiden Rückkehrer der Löwen nahmen jedoch zunächst auf der Bank Platz und sahen von da, wie der formstarke Jon Lindenchrone die Lemgoer Abwehr mit seinen Treffern zum 1:0 (2.) und 3:0 (5.) vor große Probleme stellte. Auch im Angriff fand der TBV äußerst schleppend in die Begegnung. Erst nachdem Frederik Simak mit großem Einsatz einen Siebenmeter herausholte, war Samuel Zehnder, der heute den Vorzug auf Linksaußen erhielt, als gewohnt sicherer Schütze zur Stelle (6., 3:1). Doch aus dem Spiel wollte weiter nicht viel gelingen: Während Juri Knorrs Ball abgefälscht mit Glück im Lemgoer Tor landete, scheiterte Niels Versteijnen mit einem weiteren Wurf im Zeitspiel an der Latte (8., 4:1). Als Lindenchrone zum 6:1 traf, sah sich Kehrmann erneut früh dazu gezwungen, eine Auszeit zu ziehen. Der Lemgoer Cheftrainer kritisierte die passive Abwehr und die fehlende Konsequenz im Angriff. Folgte gegen die Nordlichter daraufhin der Turnaround, ging es in Mannheim zunächst weiter nur in eine Richtung.

Erst nach langen zwölf Minuten sollte den Lippern, die mit vier Rückraumspielern agierten, durch Nicolai Theilinger der erste Treffer aus dem Spiel gelingen (12., 7:2). Als Zehnder seinen zweiten Siebenmeter zum 12:6 (22.) versenkte, sprach die Wurfquoten-Statistik Bände: Während die Löwen 86% ihrer Würfe im Tor von Constantin Möstl unterbrachten, waren es auf TBV-Seite nur 43%. Immer wenn eine spielerische Lösung gefunden wurde, war Löwen-Torhüter Mikael Appelgren zur Stelle, der gegen den freien Frederik Simak bereits mit seiner sechsten Parade (60% Paradenquote) brillierte (23., 12:6). Doch der TBV fand nun besser in die Begegnung, gewann durch das Sieben-gegen-Sechs-Spiel Sicherheit und kämpfte sich durch Treffer von Zehnder und Faust auf 14:10 (28.) heran. Am Ende konnte Möstl mit einer Doppelparade einen Fünf-Tore-Rückstand zur Halbzeit wahren (30., 15:10).

Zweite Halbzeit: Klar war, dass dem TBV im zweiten Abschnitt nun alles gelingen musste. Aber auch der Start in den zweiten Abschnitt verlief alles andere als nach Plan. Gleich zweimal scheiterte Faust frei vor Appelgren. Auf der Gegenseite erhöhte Knorr auf 17:10 (34.). Als dann auch noch der in den letzten Wochen so stark aufspielende Kapitän Tim Suton den Ball verdribbelte, zogen die Löwen erstmals auf acht Tore davon (36., 18:10). Nach 40 Minuten sah Kehrmann wieder Redebedarf und kritisierte das fehlende Rückzugsverhalten seines Teams (40., 22:15). In der Folge mühten sich die Lipper am hohen Rückstand ab und standen sich bei der Aufholjagd zu oft selbst im Weg. Daran änderte auch die Einwechslung von Goldbecker nichts, der sich jedoch mit einer starken Parade in die Begegnung einfügte (47., 25:18). Als Hendrik Wagner fünf Minuten vor dem Ende mit dem Treffer zum 29:25 (55.) letzte Hoffnungen aufflammen ließ, ließ Knorr diese mit seinen Treffern Nummer 9 und 10 im Keim ersticken (58. 32:25). Bester Lemgoer Werfer bei der 33:26-Auswärtsniederlage war Zehnder mit elf Treffern.

Während die Löwen mit dem Sieg auf Rang 7 springen und viel Selbstvertrauen für das bevorstehende Pokal Final Four tanken konnten, bleibt der TBV vorerst weiter auf Rang 9. Nun können sich die Lemgoer Fans jedoch auf ein Heimspiel-Doppelpack freuen: Am 10. April kommt es zunächst zum Wiederholungsspiel gegen den 1. VfL Potsdam. Bereits erworbene Tickets behalten bei diesem Spiel ihre Gültigkeit. Eine Woche später ist der HSV Hamburg (17.4., 19 Uhr) zu Gast in der Phoenix Contact-Arena. Im Online-Ticketshop sind für beide Begegnungen noch Stehplatzkarten erhältlich.

Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Wir sind heute überhaupt nicht in die Abwehr gekommen und haben gleich zu Beginn viel zu einfache Tore kassiert. Ab der 14. Minute bekommen wir es dann etwas besser in den Griff und konnten das Spiel ausgeglichener gestalten. Wenn man allerdings so weit hinten liegt, muss man ohne Fehler durchs Spiel kommen. Das hat heute nicht geklappt. Wir haben immer wieder einzelne Fehler eingestreut. Die Löwen haben es heute allerdings auch sehr gut gemacht. Sie haben extrem viel Power und Leidenschaft aufs Feld gebracht und wurden von einer tollen Kulisse nach vorne gepusht. Nun gilt es dieses Spiel aufzuarbeiten, schnell zu regenerieren und dann freuen wir uns auf ein volles Haus gegen Potsdam!“

TBV Lemgo Lippe: Möstl (8 Paraden), Goldbecker (2 Paraden); Hutecek, Theilinger (2), Zehnder (11/4), Brosch, Simak (1), Schagen, Carstensen L., Suton (4), Versteijnen (1), Wagner (4), Faust (2), Petrovsky, Herseklioglu

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (17 Paraden), Späth (1 Parade); Martinovic (1), Nothdurft, Jacobsen (1), Knorr (10), Heymann, More (2), Davidsson (3), Groetzki (1), Forsell Schefvert (2), Michalski (1), Lindenchrone (7), Jaganjac (1), Kohlbacher (2)

Pressemeldung: TBV

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