
Gebührenvergleich Wasser Abwasser Haushalt.jpg“: Die Gebührenunterschiede sind auch bei Privathaushalten extrem. Bildquelle: IHK Lippe
IHK-Rechner sorgt für Transparenz
Die Gebühren für Trinkwasser und Abwasser fallen in diesem Jahr in den lippischen Kommunen wieder sehr unterschiedlich aus. Das ist das zentrale Ergebnis des diesjährigen Gebührenvergleichs der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die IHK Lippe hat im Februar bei den 16 lippischen Kommunen die aktuellen Gebühren für Wasser und Abwasser erhoben. „In unserem Online-Rechner können Unternehmen, aber auch Privathaushalte ermitteln, wie viel mehr oder weniger Geld die gleiche Leistung in einer anderen lippischen Kommune kostet. Unser Rechner sorgt für mehr Transparenz bei den Gebühren“, sagt Matthias Carl, Geschäftsführer der IHK Lippe. Der Rechner bilde zudem in einer Grafik ab, wie sich die Kosten in den vergangenen Jahren entwickelt haben.
Je nach Umfang der versiegelten Grundstücksfläche, Wasserverbrauch und Abwasseraufkommen müssen Unternehmen in Oerlinghausen besonders tief in die Tasche greifen, gefolgt von Lage und Detmold. Vergleichsweise günstig sind Bad Salzuflen, Augustdorf und Lügde und Schlangen. Für Privathaushalte sind Lage, Oerlinghausen und Lemgo am teuersten, Bad Salzuflen und Schlangen am günstigsten.
Die IHK Lippe hat zur Veranschaulichung die Kosten für drei unterschiedliche, fiktive Unternehmen berechnet (siehe Tabelle). Dabei zeigen sich extreme Gebührenunterschiede: „In Oerlinghausen müssen diese Unternehmen zwischen 70 und 100 Prozent mehr zahlen als in den günstigsten Gemeinden Bad Salzuflen bzw. Augustdorf“, berichtet Carl. Privathaushalte müssen in Lage über 64 Prozent mehr für die Wasser- und Abwassergebühren aufwenden als in Bad Salzuflen. „Das macht im berechneten Beispielhaushalt über 450 Euro pro Jahr aus“, so Carl.
14 Kommunen in Lippe haben ihre Gebühren im Vergleich zum Vorjahr erhöht, eine hat sie gesenkt. „Die Gebührensteigerung liegt im Schnitt der drei fiktiven Unternehmen für alle Kommunen bei 4,4 Prozent“, erläutert Carl. In Augustdorf sei der durchschnittliche Anstieg mit knapp 17 Prozent am stärksten, während in Oerlinghausen knapp zwei Prozent niedrigere Gebühren fällig würden als 2024.
Die IHK Lippe fordert alle Kommunen auf, die Wasserver- und -entsorgung so effizient wie möglich zu gestalten. Dies gelte im Besonderen für Kommunen mit rückläufigen Einwohnerzahlen. Immer weniger Köpfe müssten die hohen Fixkosten tragen, erläutert die IHK Lippe. Hier könne gegebenenfalls mehr interkommunale Zusammenarbeit Sinn machen. Auch sollten durch Abwassergebühren keine Haushaltslöcher gestopft werden. Vielmehr könnten die Kommunen den eigenen Wirtschaftsstandort durch wirtschaftsverträgliche Gebühren stärken, empfiehlt die IHK Lippe. Denn hohe Gebühren seien für Unternehmen ein wesentlicher Standortnachteil. Das zeige auch die aktuelle Standortumfrage der IHK Lippe gezeigt.
Die individuellen Kosten können Unternehmen jeder Größe sowie Haushalte im Online-Gebührenrechner der IHK Lippe selbst errechnen und mit den Kosten in anderen Kommunen vergleichen. Der Rechner hebt die teuerste und die günstigste Kommune hervor und stellt die Ergebnisse grafisch dar – auch im Vergleich der letzten neun Jahre. Online-Rechner: www.ihk.de/lippe-detmold (Nr. 4329010)
Pressemeldung: IHK