Der 7. Oktober 2023 war eine Zäsur – für Israel, aber auch für Jüdinnen und Juden in Nordrhein-Westfalen. Auf unseren Straßen werden die Terrorakte der Hamas gefeiert, das Existenzrecht Israels offen geleugnet und hasserfüllt gegen Jüdinnen und Juden gehetzt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind gefordert, sich dagegen zu stellen. Und deshalb bedarf es einer gemeinsamen und klaren Haltung auf allen politischen Ebenen.
Am Dienstag, den 27. Februar 2024, fand auf Einladung der Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling und der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eine Fachtagung Antisemitismus für kommunale Vertreterinnen und Vertreter im Regierungsbezirk Detmold statt. Die Landeszentrale für politische Bildung, die Servicestellen von SABRA und ADIRA, Prof. Bätge von der Hochschule für Polizei und Verwaltung NRW und die Meldestelle RIAS NRW bereicherten den Fachtag mit fachspezifischen Impulsen. Darüber hinaus standen der Austausch und die Vernetzung aller Akteure im Mittelpunkt.
Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: „Durch die Fachtagung konnten Schnittstellen zwischen den teilnehmenden Akteuren und Referenten auf unterschiedlichen Ebenen geschaffen werden. Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme von Prof. Matitjahu Kellig von der jüdischen Gemeinde Detmold-Herford, der eindrucksvoll die Herausforderungen aus dem Alltag der jüdischen Gemeinde schilderte und unterstrich, dass Antisemitismus eine der größten Herausforderungen für unsere pluralistische Demokratie darstellt. Es ist notwendig, klar Haltung gegen Antisemitismus angesichts des lautstarken Judenhasses zu beziehen und Maßnahmen immer wieder auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Das gemeinsame Handeln auf kommunaler Ebene ist ganz entscheidend.
Den Kommunen und Kreisen kommt in diesen Tagen eine besondere Bedeutung zu, da sie am nächsten an den Sorgen und Nöten ihrer Bürgerinnen und Bürger dran sind und in den Bereichen Schule, Kultur, Sport und gesellschaftliches Miteinander einen wesentlichen Beitrag für ein friedliches und aufgeklärtes Zusammenleben leisten können. Dies schafft Vertrauen, Mut und Hoffnung für die Zukunft.“
Anna Katharina Bölling Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Detmold: „Antisemitismus und Judenhass sind in unserer Gesellschaft und in OWL nicht zu tolerieren. Jüdinnen und Juden müssen bei uns angstfrei und vorurteilsfrei leben können. ‚Nie wieder‘ ist genau heute und hier. Kommunale und staatliche Aufgabe ist es für diese Grundwerte unserer Demokratie Haltung zu zeigen und Stellung zu nehmen.“
Der Fachtag am 27. Februar 2024 war das erste Format in dieser Zusammensetzung im Regierungsbezirk Detmold. Dieser fand in den Räumlichkeiten der Bezirksregierung mit über 50 Teilnehmenden statt. Eingeladen waren Vertreter aller Kommunen und Kreise im Regierungsbezirk Detmold.
Pressemeldung: Bezirksregierung Detmold