Nach vier Niederlagen in Folge und dem abgebrochenen Spiel gegen den 1. VfL Potsdam steht für den TBV Lemgo Lippe die nächste Auswärtsaufgabe an: Am Sonntag (22.12.) sind die Lipper Handballer beim HC Erlangen in der Arena Nürnberger Versicherung gefordert. Am 16. Spieltag der DAIKIN HBL wollen sie die letzten Auswärtspunkte des Jahres sichern. Anwurf ist um 16:30 Uhr. Die Gastgeber, aktuell Vorletzter der Tabelle, konnten aus den letzten fünf Spielen drei Punkte verbuchen und können damit eine leicht bessere Bilanz als die Gäste aus Lemgo vorweisen.
Der HC Erlangen hält die Erwartungen in dieser Saison bewusst gedämpft und vermeidet es, konkrete Ziele öffentlich zu benennen. Im Interview mit der Handball-Woche betonte Nico Büdel vor dem Saisonstart jedoch, dass er erwartet, aus den Fehlern der vergangenen Saison gelernt zu haben. Damals retteten sich die Franken grade noch vor dem Abstieg, als sie die Spielzeit auf Platz 16 beendeten – nur zwei Punkte trennten sie vom Bergischen HC, der den Gang in die 2. Liga antreten musste. Trotz dieser knappen Rettung ist auch in der aktuellen Saison bislang zu selten eine klare Verbesserung erkennbar. Für Trainer Martin Schwalb, der das Amt Anfang Oktober von Johannes Sellin übernahm, erwies sich der Einstieg nach einem schwachen Saisonstart alles andere als einfach. Mit den Verpflichtungen von Neuzugängen wie Bezjak und Gebala sowie der geplanten Rückkehr der Langzeitverletzten Firnhaber und Büdel hoffte man, bis zum Jahresende die Abstiegssorgen etwas zu lindern.
Doch Platz 17 in der Tabelle und ein Abstand von drei Punkten auf die Nicht-Abstiegsplätze lassen diese Hoffnung bisher unerfüllt. Zusätzlich musste der HC Erlangen den Verlust von Manuel Zehnder verkraften, der nach seiner Leihe zum ThSV Eisenach nicht zurückkehrte – ein Abgang, den man bislang nicht kompensieren konnte. Auch Sander Andreassen Øverjordet, der nach der Vorbereitung als Überraschungsspieler galt, konnte die in ihn gesetzten Erwartungen im Saisonverlauf bislang nicht hundertprozentig erfüllen. Zu den sportlichen Problemen kam noch Verletzungspech: Schlüsselspieler Christoph Steinert zog sich im November beim Länderspiel gegen die Türkei einen Mittelhandbruch zu. Um die Torhüterposition zu stabilisieren, verpflichtete der Verein Ende letzten Monats Dario Quenstedt, der den Abgang von Klemen Ferlin zu Industria Kielce ausgleichen soll.
TBV-Trainer Florian Kehrmann blickt mit gemischten Gefühlen auf das letzte Auswärtsspiel des Jahres: „Es wird mit Sicherheit eine anspruchsvolle Aufgabe. Obwohl Erlangen mit nur fünf Punkten am Tabellenende steht, haben sie in den letzten Spielen sehr starke und intensive Leistungen gezeigt. In Hannover haben sie die erste Halbzeit dominiert, sind später jedoch eingebrochen.“ Kehrmann ist sich bewusst, dass dieses Spiel für die Erlanger möglicherweise ihre letzte Chance ist, vor heimischem Publikum zu punkten. „Deshalb werden sie körperlich alles geben und eine aggressive Abwehr stellen“, so der Lemgoer Coach. Die Aufgabe für seine Mannschaft sei es, Ruhe zu bewahren, Angriffe geduldig auszuspielen und eine stabile Abwehr zu stellen, um anschließend ins Tempospiel zu kommen. Das Ziel ist klar: Auf alles vorbereitet zu sein und mit dem entschlossenen Willen anreisen, die zwei Punkte mit nach Lemgo zu nehmen.
Die Partie in Nürnberg wird von den Schiedsrichtern Andre Kolb und Markus Kauth geleitet und ab 16:15 Uhr live auf Dyn übertragen. Alle Spiele der DAIKIN HBL live und auf Abruf bei Dyn.
Pressemeldung: TBV