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NGG fordert 280 Euro mehr Lohn für 2.400 Oetker-Beschäftigte

von | Apr. 30, 2025 | Wirtschaft

Foto: pixabay

Eiszeit bei Dr. Oetker: Konzernleitung weigert sich, mit Gewerkschaft über höhere Löhne zu sprechen. Gewerkschaft warnt: „Bei Oetker in Bielefeld und Oerlinghausen drohen Warnstreiks“

Eiszeit bei Dr. Oetker: „Die Atmosphäre ist frostig“, sagt Mohamed Boudih. Der nordrhein-westfälische Landeschef der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wirft dem Oetker-Konzern vor, bei den anstehenden Verhandlungen zum Oetker-Haustarifvertrag „kalt auf stur zu schalten“. Denn die Konzernleitung lehne es bislang ab, über Lohnsteigerungen für die mehr als 2.400 Oetker-Beschäftigten in Bielefeld und Oerlinghausen zu verhandeln: „Oetker weigert sich, an den Tariftisch zu kommen. Der Konzern schlägt Gesprächsangebote aus“, so Mohamed Boudih. Die NGG habe der Konzernleitung Termine für Verhandlungen vorgeschlagen. Zu einem persönlichen Treffen sei es bislang jedoch nicht gekommen. „Oetker versucht ganz offensichtlich, der Lohnforderung der NGG aus dem Weg zu gehen. Es ist ein seltsamer Mix aus Vogel-Strauß-Taktik und kalter Ignoranz gegenüber den Interessen der eigenen Beschäftigten“, sagt Mohamed Boudih.

Die Gewerkschaft fordert für alle Oetker-Beschäftigten in Bielefeld und Oerlinghausen 280 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Monat. „Für Lebensmitteltechniker, die Oetker für den kompletten Produktionsprozess vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt braucht, würde das ein Lohn-Plus von 7,5 Prozent bedeuten“, so NGG-Verhandlungsführer Boudih. Die Oetker-Konzernleitung habe diese Lohnforderung als „zu hoch“ zurückgewiesen. „Anstatt jetzt aber am Tariftisch darüber zu sprechen, machen die Oetker-Verantwortlichen erstmal dicht“, so Boudih. Der Landeschef der NGG in Nordrhein-Westfalen warf Oetker vor, sich damit „weder professionell noch verantwortungsbewusst“ zu verhalten. „Die Atmosphäre ist frostig. Gefühlt sogar weit unter Null. Das sind Temperaturen, die man sonst eigentlich nur aus der Produktion von Tiefkühl-Pizzen bei Dr. Oetker kennt“, so Thorsten Kleile von der NGG Ostwestfalen-Lippe.

Diesmal gehe es allerdings um „Minusgrade beim Betriebsklima“. Betroffen seien alle „Oetkerianer“ in Ostwestfalen-Lippe: „Von der Bielefelder Konzernverwaltung über die Produktion von Backzutaten und Dessertpulver in Bielefeld bis zur Herstellung von Backmischungen und Müslis im lippischen Oerlinghausen – die Stimmung der Belegschaft in allen Oetker-Werken und in der zentralen Verwaltung ist im Keller“, sagt Thorsten Kleile. Der Geschäftsführer der NGG Ostwestfalen-Lippe macht deutlich, dass das „Abtauchen der Oetker-Verantwortlichen“ nicht ohne Konsequenzen bleiben werde: Die NGG will zunächst alle betroffenen Beschäftigten über den „aktuellen Stand der Verhandlungsblockade bei Oetker“ informieren. Immerhin gebe es bei Dr. Oetker seit Ende März keinen gültigen Haustarifvertrag mehr. „Bewegt sich Oetker in den nächsten Tagen nicht, dann wird sich auch in den Werken bald nichts mehr bewegen: Der nächste Schritt sind Warnstreiks“, so Kleile.

Pressemeldung: NGG

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