Von den insgesamt 665.434 in Nordrhein-Westfalen aktiven Unternehmen sind 57.336 im Jahr 2023 neu gegründet worden; rein rechnerisch handelte es sich damit um 8,6 % bzw. jedes zwölfte Unternehmen in NRW. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand der Ergebnisse der Unternehmensdemographie mitteilt, lag die Gründungsrate im Land mit 8,6 % über dem für das gesamte Bundesgebiet ermittelten Wert (8,4 %). Als Gründungsrate wird der Anteil der in einem Jahr gegründeten Unternehmen am gesamten Unternehmensbestand desselben Jahres bezeichnet. Bezogen auf den Gesamtbestand der aktiven nordrhein-westfälischen Unternehmen (665.434) ergibt sich eine Schließungsrate von 8,8 %.
Regionale Unterschiede bei Unternehmensgründungen
Insgesamt gab es die meisten Neugründungen in den beiden größten NRW-Städten Köln (5.054) und Düsseldorf (3.487). Die höchste Gründungsrate konnte Herne mit 10,7 % verzeichnen. Auf den weiteren Plätzen folgten Leverkusen (10,6 %) und Duisburg (10,1 %). Die geringsten Gründungsraten gab es im Kreis Höxter und im Hochsauerlandkreis (mit jeweils 6,9 %) sowie im Kreis Olpe (mit 6,6 %).
Gründungsraten variieren je nach Wirtschaftszweig
Die höchste Gründungsrate (11,1 %) wies der Bereich Kunst, Unterhaltung, Erholung und Erbringung von sonstigen Dienstleistungen auf. An zweiter und dritter Stelle rangierten die Wirtschaftszweige Information und Kommunikation mit 10,9 % und Gastgewerbe mit 10,0 %. In allen drei aufgeführten Bereichen lag die Anzahl der Gründungen über der Anzahl der Schließungen. Die niedrigsten Gründungsraten fanden sich mit 6,0 % im Bereich Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits- und Sozialwesen und mit 6,7 % im Bergbau, Verarbeitenden Gewerbe, Energie und Wasserversorgung.
14,4 % mehr Gründungen als Schließungen in dem Bereich Kunst, Unterhaltung, Erholung und Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
Der prozentuale Unterschied zwischen Gründungen und Schließungen war im Bereich Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe, Energie und Wasserversorgung am größten: Hier gab es mit 23 % mehr Schließungen als Neugründungen. Im Wirtschaftszweig Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen, lag die Zahl der Gründungen rund 21 % über der Zahl der Schließungen.
Methodische Hinweise
In der Statistik zur Unternehmensdemografie wird ein Unternehmen dann als Neugründung gezählt, wenn es sich um eine Neueintragung in das statistische Unternehmensregister handelt, das gegründete Unternehmen wirtschaftlich aktiv ist und bei der Gründung kein anderes Unternehmen beteiligt war (also eine ganz neue Kombination von Produktionsfaktoren geschaffen wurde). Ereignisse wie beispielsweise Umstrukturierungen (z. B. Fusionen, Übernahmen, Joint Ventures) oder Vorgänger-Nachfolger-Beziehungen werden aus den Gründungs- und Schließungszahlen herausgerechnet. Bei den hier dargestellten Ergebnissen zu den Unternehmensschließungen handelt es um vorläufige Daten.
Seit dem Berichtsjahr 2021 sind erstmalig Ergebnisse zur Unternehmensdemografie auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte verfügbar. Sie basieren auf Daten des statistischen Unternehmensregisters und unterjährig zur Verfügung gestellten Verwaltungsdaten der Bundesagentur für Arbeit und der Finanzbehörden. Da vorhandene Verwaltungsdaten genutzt werden, bedarf es keiner gesonderten Datenerhebung. In der EU-Einheitenverordnung ist ein Unternehmen als „kleinste Kombination rechtlicher Einheiten, die eine organisatorische Einheit zur Erzeugung von Waren und/oder Dienstleistungen bildet und […] über eine gewisse Entscheidungsfreiheit verfügt” definiert. (IT.NRW)















