Der Verbraucherpreisindex für Nordrhein-Westfalen ist von Dezember 2023 bis Dezember 2024 um 2,5 Prozent gestiegen (Basisjahr 2020 = 100). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand endgültiger Ergebnisse mitteilt, stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat (November 2024) durchschnittlich um 0,5 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag die Inflationsrate bei 2,2 Prozent. Das war die geringste Rate seit 2020 (damals: +0,5 Prozent).
Die niedrigste monatliche Inflationsrate im Jahr 2024 wurde im September verzeichnet
Im Januar 2024 lag die Inflationsrate in NRW bei 3,0 Prozent. In den Folgemonaten schwankte sie bis Juli 2024 oberhalb der Zwei-Prozent-Marke zwischen +2,2 Prozent und +2,6 Prozent. Der geringste Preisanstieg im Jahr 2024 wurde im September 2024 mit +1,5 Prozent verzeichnet.
Im Jahresdurchschnitt 2024 wurden Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen um 6,7 Prozent teurer angeboten als 2023
Zwischen 2023 und 2024 stiegen die Preise für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen überdurchschnittlich stark an (+6,7 Prozent). Der Bereich „andere Waren und Dienstleistungen verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Preisanstieg (+6,3 Prozent). Preistreiber waren dabei insbesondere die Versicherungsdienstleistungen (+12,7 Prozent), die stationäre Pflege für privat Versicherte (+11,5 Prozent) und gesetzlich Versicherte (+10,5 Prozent).
Gemüse wurde 2024 günstiger, die Butterpreise stiegen um 18,2 Prozent
Die Nahrungsmittelpreise sind zwischen 2023 und 2024 um durchschnittlich 1,4 Prozent gestiegen. Günstiger angeboten wurden Molkereiprodukte und Eier (−1,7 Prozent) und Gemüse (−2,0 Prozent). Die Preise für Speisefette und -öle (+11,4 Prozent; darunter Butter +18,2 Prozent) stiegen ebenso wie die für Obst (+4,5 Prozent).
Unterschiedliche Preisentwicklungen bei Haushaltsenergien im Jahr 2024
Prägend für die Inflationsrate im Jahr 2024 war die Entwicklung im Bereich Haushaltsenergien (−2,7 Prozent). Die Preise für Heizöl einschließlich Betriebskosten sanken um 8,1 Prozent, für Strom um 5,9 Prozent und für Gas einschließlich Betriebskosten um 3,0 Prozent. Die Preise für Fernwärme zogen indes überdurchschnittlich an (+33,6 Prozent).
Kraftstoffpreise sind im Vergleich zu 2023 um 2,7 Prozent gefallen
Die Kosten für Mobilität (Verkehr) sind im Durchschnitt um 1,1 Prozent gestiegen. Preistreibend war u. a. die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+6,5 Prozent). Preisrückgänge gab es bei der kombinierten Personenbeförderung (−8,8 Prozent), u. a. vor dem Hintergrund der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023. Im Vergleich zu 2023 wurden 2024 Kraftstoffe ebenfalls günstiger angeboten (Diesel −3,6 Prozent, Benzin −2,5 Prozent).
Methodischer Hinweis
Im Dezember 2024 wurde in der Verbraucherpreisstatistik turnusmäßig ein neuer Erhebungskatalog eingeführt. Er berücksichtigt mit der Systematik der Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte (SEA 2021) und der Europäischen Klassifikation der Verwendungszwecke des Individualkonsums (ECOICOP Version 2, COICOP 2018) neue Klassifikationen. Die Implementierung des neuen Erhebungskatalogs erfolgt in Vorbereitung der Umstellung auf das zukünftige Basisjahr 2025, die turnusgemäß 2028 stattfinden wird.
Die Struktur des Erhebungskatalogs hat sich durch die klassifikationsbedingten Anpassungen erheblich geändert. Dies beeinflusst die Qualität der Ergebnisse für Dezember 2024. Insbesondere ist dadurch die zeitliche Vergleichbarkeit im Umstellungsmonat Dezember 2024 mit dem Vormonat (November 2024) eingeschränkt. (IT.NRW)