
Foto: NGG | Alireza Khalili
Im ersten Halbjahr 730.800 Gäste-Übernachtungen
Jede Menge Rollkoffer auf dem Pflaster im Kreis Lippe unterwegs: Im ersten Halbjahr gab es im Kreis Lippe rund 730.800 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitgeteilt. Die NGG Ostwestfalen-Lippe beruft sich dabei auf aktuelle Tourismus-Zahlen vom Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen (IT.NRW). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 (-0,8 Prozent) bleibt die Anzahl der Übernachtungen im Kreis Lippe damit auf einem konstanten Niveau, so die Gastro-Gewerkschaft NGG.
Anlässe, in den Kreis Lippe zu kommen, gebe es viele: „Urlaub, Tagesausflug, Geschäftsreise, Verwandtschaftsbesuch, medizinische Behandlung, Fortbildung … – jeder Besuch und jede Übernachtung ist gut für das Hotel- und Gaststättengewerbe im Kreis Lippe“, sagt Thorsten Kleile. Für den Geschäftsführer der NGG Ostwestfalen-Lippe bedeutet das allerdings auch: „Hotels, Pensionen, Restaurants, Gaststätten, Cafés & Co. im Kreis Lippe sollten gezielt auf Stammpersonal setzen. Vor allem auch auf den Nachwuchs: Die Branche braucht Auszubildende“, so Kleile.
In der Gastronomie werde heute deutlich besser verdient als noch vor fünf Jahren. Dafür habe sich die NGG stark gemacht. Vor allem auch das Azubi-Portemonnaie sei deutlich dicker geworden: Wer eine Gastro-Ausbildung starte, bekomme ab August bereits im ersten Ausbildungsjahr 1.150 Euro pro Monat. Und nach drei Jahren – also am Ende der Ausbildung – monatlich sogar 1.350 Euro. Das seien „fixe Ausbildungsvergütungen“. Sie müssten in der gesamten Hotellerie und Gastronomie in ganz Nordrhein-Westfalen gezahlt werden.
Die Gastro-Gewerkschaft NGG Ostwestfalen-Lippe warnt Gastronomen im Kreis Lippe vor einem „gefährlichen Trend“ in der Branche: „Immer mehr Aushilfs- und immer weniger Fachkräfte. Das geht zu Lasten der Qualität – in der Küche genauso wie im Service. Die Hotellerie und Gastronomie im Kreis Lippe sollte alles daransetzen, als Profi- und nicht als Laien-Branche rüberzukommen“, sagt Thorsten Kleile.
Es sei daher wichtig, junge Menschen davon zu überzeugen, dass sich eine Gastro-Ausbildung lohne. „Wer im Tourismus arbeitet, steht mitten im Leben: Von der Küche über die Bar bis zur Rezeption – in Hotels ist immer etwas los. Allerdings schrecken die wenig attraktiven Arbeitszeiten viele – gerade auch Jugendliche – enorm ab“, so Kleile.
Deshalb müsse die Gastro-Branche dringend etwas gegen „Frust-Dienstpläne“ unternehmen: „Nämlich genug Personal einstellen, um superlange Schichten und zu viele Wochenendeinsätze zu vermeiden. Aber auch das Geld muss natürlich stimmen: Nur wer den Tariflohn bekommt, wird fair bezahlt. Und ganz wichtig: Trinkgeld ist kein Ersatzlohn. Auch wenn viele Wirte das nach wie vor anders sehen“, sagt Thorsten Kleile von der Gastro-Gewerkschaft.
Pressemeldung: IHK