„Die Sommerflaute auf dem lippischen Arbeitsmarkt betrifft alle Personengruppen“, bilanziert Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. Dies sei konjunkturell bedingt, aber es gebe auch einen saisonalen Effekt: „In den vergangenen Wochen erhielten zahlreiche junge Menschen ihre Ausbildungszertifikate und Schüler an Berufsfachschulen ihre Abschlusszeugnisse.
Für diese jungen Menschen endet damit die Ausbildung, und leider hat nicht Jeder im direkten Anschluss daran eine Arbeitsstelle. Für die Übergangszeit melden sich die Berufseinsteiger arbeitslos, sie werden jedoch nicht lange arbeitslos sein. Nach dem Ende der Sommerferien wird erfahrungsgemäß in den Betrieben wieder verstärkt eingestellt.“
Radler weiter: „Der Ausbildungsmarkt läuft aktuell auf Hochtouren angesichts der Ausbildungsstarts im August beziehungsweise im September. Wer noch auf der Suche nach einer Ausbildung ist, aber noch keinen Lehrvertrag in der Tasche hat, sollte jetzt noch zügig Kontakt mit der Berufsberatung aufnehmen. Es werden noch freie Ausbildungsstellen vermittelt, und es lassen sich sinnvolle Alternativen beim Übergang von der Schule in den Beruf erarbeiten.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe steigt im Juli 2024. Insgesamt waren 10.719 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 444 Personen mehr (plus 4,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.124 Personen (plus 11,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 5,7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.815 Personen gemeldet. Dies sind 211 Personen mehr als vor einem Monat (plus 5,9 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 601 Personen (plus 18,7 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 233 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 3,5 Prozent) und 523 mehr als im Vorjahr (plus 8,2 Prozent). Insgesamt zählen 6.904 Personen und damit 64,4 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.223 Arbeitslose sind im Juli 2024 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind 136 Personen mehr als im Vormonat (plus 12,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 94 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 8,3 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 146 Personen (plus 4,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 467 Arbeitslose mehr (plus 15,0 Prozent). Insgesamt sind 3.582 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe steigt um 91 Personen (plus 2,0 Prozent). 4.612 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,2 Prozent (4.253 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 324 Personen (plus 7,6 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe steigt im Juli 2024. Insgesamt sind 17.115 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 56 Personen mehr (plus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 824 Personen (plus 5,1 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 465 Stellen gemeldet und damit elf weniger als im Vormonat (minus 2,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 88 Stellen (plus 23,3 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.577 offene Stellen, 41 mehr als vor einem Monat (plus 1,6 Prozent) und 187 weniger als vor einem Jahr (minus 6,8 Prozent).
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold 2.255 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 117 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus fünf Prozent). Zugleich gab es 2.020 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 96 (minus fünf Prozent). Ende Juli waren 422 Bewerber noch unversorgt und 572 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (plus 28 oder plus sieben Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war kleiner (minus 92 oder minus 14 Prozent).
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in OWL steigt im Juli 2024. Insgesamt sind 73.340 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 2.367 Personen mehr (plus 3,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 7.044 Personen (plus 10,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote in OWL beträgt im Juli 6,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte). Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region ist in Kreis Höxter (5,1 Prozent), gefolgt von Kreis Gütersloh (5,2 Prozent), Kreis Lippe (5,7 Prozent), Kreis Paderborn (5,9 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent), Kreis Herford (6,4 Prozent) und Stadt Bielefeld (9,0 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 26.399 Personen gemeldet. Dies sind 1.473 Personen mehr als vor einem Monat (plus 5,9 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 3.360 Personen (plus 14,6 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 894 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 1,9 Prozent) und 3.684 mehr als im Vorjahr (plus 8,5 Prozent). Insgesamt zählen 46.941 Personen und damit 64,0 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
7.813 Arbeitslose sind im Juli 2024 in OWL unter 25 Jahre alt. Dies sind 757 Personen mehr als im Vormonat (plus 10,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 805 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 11,5 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 586 Personen (+2,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 2.502 Arbeitslose mehr (+11,6 Prozent). Insgesamt sind 24.002 Menschen ab 50 Jahren in OWL arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in OWL steigt um 339 Personen (plus 1,2 Prozent). 27.907 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,2 Prozent (25.440 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 2.242 Personen (plus 8,7 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung in OWL steigt im Juli 2024. Insgesamt sind 95.741 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 696 Personen mehr (plus 0,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 4.977 Personen (plus 5,5 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber in OWL haben in diesem Monat 3.066 Stellen gemeldet und damit 183 meh rals im Vormonat (plus 6,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um zehn Stellen (minus 0,3 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 19.514 offene Stellen, 186 weniger als vor einem Monat (minus 0,9 Prozent) und 3.567 weniger als vor einem Jahr (minus 15,5 Prozent).
Pressemeldung: Agentur für Arbeit Detmold