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Telemedizin und Online-Angebote auf dem Vormarsch

von | Feb. 14, 2025 | Kunterbunt

Deutschlandweit klagen Arztpraxen über eine zu hohe Patientenbelastung, Patienten wiederum müssen oft monatelang auf einen Termin warten. Probleme, die unter anderem durch die Ausbreitung von Telemedizin reduziert werden sollen. Schon heute gibt es immer mehr medizinische Online-Angebote, die Patient und Arzt virtuell zusammenbringen. Wie das funktioniert und was die Vorteile aus Patientensicht sind, wird nachfolgend genauer beleuchtet.

Rezepte und Verordnungen ohne Praxisbesuch

Nicht immer stehen beim Besuch in der Arztpraxis echte Untersuchungen an. Geht es um reine Anamnesen oder die Ausstellung eines Rezepts, braucht es keine persönliche Konsultation. Über eine virtuelle Verbindung ist es möglich, dass Arzt und Patient zusammenkommen und Behandlungspläne unabhängig von der Location erstellt werden.

Das Angebot macht zurzeit Schule und entwickelt sich immer weiter. So können Schmerzpatienten beispielsweise ihr medizinisches Cannabis online bestellen. Beratung und Rezept gibt es von seriösen Dienstleistern wie CanDoc.

Gerade wenn es um die Verordnung von medizinischem Cannabis geht, standen Patienten lange vor einer großen Herausforderung. Nicht jeder Arzt war bereit, ein Rezept auszustellen und auch nicht jeder Mediziner brachte die erforderlichen Kompetenzen mit. Über ein Online-Angebot gibt es keine geografischen Beschränkungen mehr, Patienten müssen nicht hunderte Kilometer weit fahren, um den passenden Arzt zu finden.

Dermatologie per App und Teleangebot verbreitet sich

Schon 2019 rief der Berufsverband der Deutschen Dermatologen eine Plattform ins Leben, die Patienten schnelleren Zugang zur dermatologischen Versorgung geben soll. Der Service ist zwar aus Patientensicht kostenpflichtig, hilft aber dabei, schnell eine Ersteinschätzung zum eigenen Fall zu erhalten.

Häufig müssen Menschen mit akuten Beschwerden im Bereich über Wochen oder sogar Monate auf einen Termin warten. Selbst wenn der Terminservice der Krankenkassen genutzt wird, dauert es bis zum eigentlichen Termin noch rund einen Monat.

Mittlerweile ist das Angebot an digitaler Dermatologie weiter gewachsen. Es gibt teleklinische Angebote und Hautvorsorgeangebote per App oder direkt per Webcam am PC. Vorteil ist hier aus Patientensicht vor allem die Schnelligkeit. Für manche Hautausschläge braucht es keine Konsultation vor Ort, weil der Arzt auf einen Blick erkennt, worum es sich handelt.

Wissen Telemediziner nicht weiter, verweisen sie ihre Patienten an einen lokalen Dermatologen. Oft kann aber zumindest zur Zeit der Überbrückung ein Rezept ausgestellt oder eine Behandlung eingeleitet werden.

Bund fördert Telemedizin zunehmend

Schon seit 2017 ist die Videosprechstunde als Leistung offiziell anerkannt und wird Ärzten vergütet. Seit 2022 haben nun auch ärztliche Bereitschaftsdienste die Möglichkeit, ihre Dienste online bzw. telemedizinisch anzubieten und sich diese Leistung vergüten zu lassen.

Der Bund sieht Telemedizin als ein wertvolles Instrument zur Versorgungsverbesserung. Gerade in ländlichen Regionen ist der Ärztemangel ein großes Problem, das immer weiter anwächst. Menschen haben oft mehrere Kilometer zurückzulegen, bevor sie einen Hausarzt erreichen. Wenn es dann um die Suche nach einem Facharzt geht, sieht die Situation noch schlimmer aus. Vielerorts setzt man heute auf Technologie zur Verbesserung der Patientensicherheit. Das beginnt im OP und endet in der digitalen Praxis.

Telemedizin gilt als eine der wichtigsten Methoden, um ländlichen Regionen eine bessere gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen. Mittlerweile existieren beispielsweise in Südwestfalen schon fast ausnahmslos digitale Praxen, die mit einem minimalen Personalaufwand zu betreiben sind. Für Patienten ein großer Vorteil, da sie vor Ort und ohne Anbindung an die Großstadt besser versorgt werden können.

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