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Ungleiche Kontrollen? Grünes Warenhaus Dörentrup schlägt Alarm

von | März 28, 2025 | Politik

Wünschen sich einen fairen Umgang bei Kontrollen (v.l.): Mitarbeiterin Sabine Claas, Landtagsabgeordneter Alexander Baer, Inhaber Ulrich Blattgerste (Foto: Wahlkreisbüro Alexander Baer).

Futtermittel und Saatgut: Das verkauft seit 2004 das familiengeführte Grüne Warenhaus. Als Inhaber wird Ulrich Blattgerste regelmäßig von der amtlichen Futtermittel- und Saatgutkontrolle überprüft. Große Online-Plattformen scheinen davon verschont zu bleiben, ist sein Eindruck. Um Klarheit zu schaffen hat sich der Landtagsabgeordnete Alexander Baer (SPD) mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung gewandt.

„Es kann nicht sein, dass Fachhändler hohe Kontrollkosten tragen, während Plattformen wie Amazon kaum überprüft werden“, betont Baer. „Wir brauchen faire Bedingungen für den stationären Handel, gerade im ländlichen Raum. Deshalb habe ich die Landesregierung gefragt, nach welchen Kriterien die Händler überprüft werden und wie häufig es zu Verstößen bei Futter und Saatgut kommt.“

Die Antwort der Landesregierung zeigt: Plattformen wie Amazon werden tatsächlich nicht kontrolliert. Denn sie treten nur als Vermittler auf und verkaufen selbst kein Futtermittel oder Saatgut.

„Eine Unterscheidung zwischen Online- und stationärem Handel wird nicht vorgenommen“, heißt es aus dem zuständigen Ministerium. Doch während Händler wie Blattgerste hohe Gebühren für Kontrollen zahlen müssen, bleiben Anbieter digitaler Dienste von der Futtermittel- und Saatgutkontrolle unbehelligt. Händler, die ihre Ware über Amazon verkaufen, unterliegen allerdings den gleichen Vorschriften und Kontrollen wie auch das Grüne Warenhaus in Dörentrup.

Blattgerste: „Das ist ein Wettbewerbsnachteil“

„Als Kleinunternehmer halte ich aktuell kaum Schritt mit den großen Verkaufsplattformen“, sagt Blattgerste. „Für geringe Mengen an Saatgut fallen bereits so hohe Kontrollkosten an, dass sie die erzielbaren Gewinne übersteigen. Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln zu vertreiben, ist mir seit diesem Jahr nicht mehr möglich. Bürokratie und Auflagen der neuen Biozid-Verordnung halten nicht Waage mit dem Ertrag. Große Online-Händler haben solche Auflagen nicht.“

Baer fordert von der Landesregierung eine klare Strategie, um eine gerechte Wettbewerbslandschaft für kleine Fachhändler zu schaffen: „Wenn wir wollen, dass der ländliche Raum wirtschaftlich stark bleibt, müssen wir sicherstellen, dass Fachhändler nicht durch unfaire Strukturen benachteiligt werden.“ Er kündigt an, das Thema weiter im Landtag zu verfolgen.

Pressemitteilung des lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Alexander

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