Im Jahr 2024 lebten rund 5,69 Millionen Personen mit Migrationshintergrund in NRW. Von diesen sprachen mit 26,7 % über ein Viertel zu Hause ausschließlich Deutsch. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand von Erstergebnissen des Mikrozensus 2024 weiter mitteilt, lebten 54,8 % in einem Haushalt, in dem neben Deutsch mindestens eine weitere Sprache gesprochen wurde. 18,4 % der Personen mit Migrationshintergrund in NRW sprachen 2024 zu Hause gar kein Deutsch.
Deutliche Unterschiede zwischen Eingewanderten und ihren Nachkommen
Personen, die selbst nach 1955 nach Deutschland eingewandert sind, sprechen in den eigenen vier Wänden seltener Deutsch als ihre direkten Nachkommen. In 2024 verständigten sich 18,8 % der Eingewanderten zu Hause ausschließlich auf Deutsch, bei Kindern von Eingewanderten lag dieser Anteil mit 42,8 % mehr als doppelt so hoch. Demgegenüber sprachen 25,1 % der Eingewanderten zu Hause gar kein Deutsch, bei den direkten Nachkommen von Eingewanderten lag dieser Anteil bei nur 5,0 %.
Türkisch, Russisch und Arabisch häufigste ausländische Sprachen
Von Personen mit Migrationshintergrund insgesamt, bei denen im Haushalt neben Deutsch noch mindestens eine andere Sprache gesprochen wird, unterhielten sich 21,5 % überwiegend auf Deutsch. Am zweithäufigsten wurde Türkisch (15,0 %) als hauptsächlich verwendete Sprache genannt, gefolgt von Russisch (10,3 %), Arabisch (9,8 %) und Polnisch (6,6 %).
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund, die zu Hause gar kein Deutsch spricht, verständigte sich dort am häufigsten auf Türkisch (12,5 %), Russisch (10,7 %), Arabisch (10,5 %), Ukrainisch (9,0 %) und Polnisch (7,7 %).
Methodische Hinweise
Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus. Zu den Personen mit Migrationshintergrund zählen in NRW Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit und Personen, die nach 1955 in das Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland eingewandert sind sowie Personen mit mindestens einem eingewanderten Elternteil. Als Nachkommen werden in Deutschland geborene Personen bezeichnet, von denen mindestens ein Elternteil eingewandert ist. Angaben zur im Haushalt vorwiegend gesprochenen Sprache werden seit 2017 im Mikrozensus erhoben. Der Mikrozensus gibt jedoch keine Auskunft darüber, wie gut die Befragten eine Sprache beherrschen oder welche Sprachen sie ggf. zusätzlich zu den im Haushalt vorwiegend gesprochenen Sprachen sprechen. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Bevölkerung in privaten Haushalten.
Über den Mikrozensus
Der Mikrozensus ist eine seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführten Befragung der amtlichen Statistik. Dank der Selbstauskünfte der Befragten liegen aussagekräftige statistische Daten zu den Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die befragten Haushalte übernehmen mit ihren Angaben einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische,
wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft, der Presse und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Weitere Informationen zum Mikrozensus unter https://statistik.nrw/mikrozensus. (IT.NRW)