
V. l.: Marco Metzner (städtischer Schulsozialarbeiter Team Be8ung), Prof. Matitjahu Kellig (Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Herford/Detmold), Alexandra Riha (Anne-Frank-Zentrum) und Bürgermeister Christoph Dolle. Foto: Stadt Blomberg
Mit einer feierlichen Eröffnung ist die Wanderausstellung über das Leben von Anne Frank jetzt in Blomberg angekommen. Die Ausstellung im Integrationszentrum Blomberg erinnert eindrucksvoll an das Leben und Schicksal des jüdischen Mädchens Anne Frank und macht die Geschichte der Judenverfolgung im Nationalsozialismus erlebbar. Ziel ist es, das Bewusstsein für Toleranz und Menschenrechte zu stärken und die Erinnerungskultur in der Stadt zu fördern.
Bürgermeister Christoph Dolle betonte bei der Eröffnung: „Die Geschichte von Anne Frank steht symbolisch für viele Opfer der NS-Zeit. Ich freue mich sehr, dass wir diese wichtige Ausstellung hier in Blomberg zeigen können. Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, solche Erfahrungen zu ermöglichen und das Bewusstsein gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung zu schärfen. Mein Dank gilt allen, die sich dafür engagieren und den Organisatoren, die die Ausstellung nach Blomberg geholt haben.“
Die Ausstellung, die seit ihrer Erstpräsentation 2012 im Deutschen Bundestag durch Deutschland wandert, wurde vom Anne-Frank-Haus Amsterdam gemeinsam mit dem Anne-Frank-Zentrum entwickelt. Sie ist ein mobiler Lernort und beleuchtet in sechs Modulen das Leben von Anne Frank und die Zeit, in der sie lebte. Die Erzählung beginnt mit Annes Kindheit in Frankfurt am Main, folgt der Flucht der Familie vor den Nationalsozialisten, ihrem Leben im Versteck in Amsterdam und endet mit den letzten Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Zahlreiche private Fotografien geben dabei persönliche Einblicke. Im Fokus stehen zentrale Fragen zu Identität, Zugehörigkeit und Diskriminierung, die Anne Frank bewegten und heute besonders relevant sind. Ergänzend widmen sich weitere Module aktuellen Formen von Antisemitismus und Diskriminierung. Ziel ist es, junge Menschen zu ermutigen, sich für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft einzusetzen.
Gemeinsam mit dem Anne-Frank-Zentrum in Berlin wurden 30 Jugendliche aus den Blomberger Schulen (Hermann-Voechting Gymnasium, Sekundarschule, Pestalozzischule) als sogenannte Peer-Guides ausgebildet, die nun Schulklassen sowie alle interessierten Bürger*innen durch die Ausstellung begleiten werden. Die Generalprobe bestanden die Peer-Guides bei der Ausstellungseröffnung mit Bravour, indem sie allen Gästen Rede und Antwort standen. „Wir freuen uns, Wissen zu vermitteln, sehen es als Herzensangelegenheit und wollen aufklären, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.“ Der Chor „Charmonie“ begleitete die Eröffnung musikalisch und sorgte mit seinen stimmungsvollen Liedern für einen feierlichen Rahmen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 06. Juli geöffnet und richtet sich an Schulklassen, Familien und alle Interessierten. Begleitend finden Workshops und weitere Veranstaltungen statt, um die Themen der Ausstellung noch greifbarer zu machen. Die Ausstellung ist immer montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Besuch ist kostenlos und in dieser Zeit ohne Anmeldung möglich. Dieses Gemeinschaftsprojekt der Stadt Blomberg, des SOS Kinderdorf – Beratung und Treffpunkt, des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie der Bürgerstiftung Zukunft Blomberg setzt damit ein wichtiges Zeichen für Menschlichkeit, Respekt und Demokratie. Weitere Informationen zu Ausstellung und Begleitprogramm unter: www.anne-frank-blomberg.de.
Pressemeldung: Stadt Blomberg