Die Wirtschaftsleistung in Nordrhein-Westfalen ist nach ersten vorläufigen Berechnungen für das Jahr 2024 preisbereinigt um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sank die Wirtschaftsleistung damit im zweiten Jahr in Folge. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung fiel in NRW stärker aus als im Bundesdurchschnitt (−0,2 Prozent).
Arbeitsproduktivität um 0,6 Prozent gesunken
Durchschnittlich hat jede erwerbstätige Person in NRW im Jahr 2024 eine Wirtschaftsleistung in jeweiligen Preisen von 88 602 Euro erzielt. Damit war die Arbeitsproduktivität, die als Verhältnis des Bruttoinlandsprodukts zur Anzahl der erwerbstätigen Personen definiert ist, um 2,3 Prozent höher als 2023. Preisbereinigt war 2024 die Arbeitsproduktivität dagegen um 0,6 Prozent niedriger gegenüber dem Vorjahr.
Rückgang in der Industrie, Wachstumsimpulse aus den Dienstleistungsbereichen
Die Entwicklung der preisbereinigten Bruttowertschöpfung verlief im Jahr 2024 in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich: Die Bruttowertschöpfung im Produzierenden Gewerbe sank preisbereinigt um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit fiel der Rückgang stärker aus als im gesamten Bundesgebiet (−3,0 Prozent). Maßgebliche Beiträge zum Rückgang der Bruttowertschöpfung kamen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, das einen Anteil von 16,7 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in NRW ausmacht (preisbereinigt −3,3 Prozent). Verstärkt wurde diese Entwicklung innerhalb des Produzierendes Gewerbes durch einen Rückgang im Baugewerbe. Dieser fiel stärker aus als im Verarbeitenden Gewerbe.
Die hohen Preise im Baugewerbe führten zu einem nominalen Anstieg von 2,9 Prozent. Preisbereinigt war die Bruttowertschöpfung im Baugewerbe um 4,7 Prozent gesunken. Der Anstieg in den Dienstleistungsbereichen, die einen Anteil von 73,9 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung umfassen, konnte diese negative Entwicklung nicht ausgleichen. Die Dienstleistungsbereiche verzeichneten einen preisbereinigten Anstieg von 0,7 Prozent und lagen dabei unterhalb des bundesweiten Durchschnitts (+0,9 Prozent). Innerhalb der Dienstleistungsbereiche verzeichnete lediglich der Bereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal” (+2,1 Prozent) einen Anstieg.
Methodische Hinweise
Mit den vorliegenden Daten legt der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder”, dem auch der Landesbetrieb IT.NRW als Statistisches Landesamt angehört, Ergebnisse vorläufiger Berechnungen zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Bundesländern vor. Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf Berechnungen im Rahmen der Generalrevision 2024. Im Jahr 2024 wurde in Deutschland eine europaweit harmonisierte, umfassende Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR), einschließlich der Erwerbstätigenrechnung (ETR), durchgeführt.
Etwa alle fünf Jahre werden im Rahmen dieser sogenannten Generalrevisionen die VGR-Rechenwerke grundlegend überarbeitet, um neue Konzepte und Klassifikationen zu integrieren, Berechnungsmethoden zu aktualisieren und neue Datenquellen zu berücksichtigen. Ziel dieser Revisionen ist es, die Qualität und internationale Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu verbessern. Mehr Informationen zu den Hintergründen der Berechnungen und weitere Ergebnisse finden Sie im Statistikportal unter https://www.statistikportal.de/de/vgrdl.
14./15. Mai VGR-Kolloquium erstmals in Düsseldorf
Das Statistische Bundesamt und der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen veranstalten am 14. und 15. Mai 2025 das traditionsreiche VGR-Kolloquium erstmals in Düsseldorf. Im Fokus des diesjährigen Kolloquiums steht das Thema „75 Jahre amtliche Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen in Deutschland”. Detaillierte Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie in unserem Internetangebot unter
https://www.it.nrw/15-vgr-kolloquium-2025-duesseldorf. (IT.NRW)