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IHK-Blitzumfrage zu reduziertem Angebot der Eurobahn – Betroffenheit bei lippischer Wirtschaft hoch

von | Mai 11, 2024 | Kunterbunt, Wirtschaft

Die lippische Wirtschaft zeigt sich bestürzt über das seit vielen Wochen anhaltende reduzierte Angebot der Eurobahn auf der Strecke Bielefeld-Lage-Detmold-Altenbeken. Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) wollte es genauer wissen und hatte jüngst die 55 Mitglieder ihrer Vollversammlung zu den Gegebenheiten befragt. 40 Prozent davon haben Stellung bezogen – mit eindeutigem Ergebnis. Über 50 Prozent der teilnehmenden Unternehmen berichten von mittleren, knapp 40 Prozent sogar von hohen Auswirkungen für den eigenen Betrieb. Beschäftigte, Auszubildende und Praktikanten erreichen ihre Betriebe nur noch schwer. Und Job- Suchende sehen sich anderweitig um, weil Unternehmen für sie wegen der schlechten Anbindung nicht mehr attraktiv erscheinen.

 

Deshalb fordern die Unternehmen eine zügige Wiederaufnahme der gestrichenen Verbindungen, zumindest aber eine durchgängige Schnellbusverbindung zur Kompensation. Ralf Nitschke, Vorstand der Detmolder Jowat SE, einem führenden Anbieter von Industrieklebstoff, sieht es so: „Die Zugstreichungen sind für uns als Unternehmen im Sinne der Nachwuchs-Generierung eine einzige große Enttäuschung. Studierende aus Bielefeld, die bei uns als Praktikanten tätig sind und derzeit ihre Abschlussarbeit anfertigen, haben oft kein Auto und sind auf die Bahnverbindung angewiesen. Eine Anschlussbeschäftigung in Detmold wird jetzt deutlich unattraktiver. Für den Wirtschaftsstandort Lippe, der um Fachkräfte ringt, ist das ein Armutszeugnis“ zeigt sich der Unternehmer verärgert.

 

Ähnlich aufgebracht ist auch Tobias Hempelmann, Inhaber von Hempelmann Lippe-Bikes, einem Fachhandel für Fahrräder aus Lage: „Ein derartiger Umgang mit Pendlerinnen und Pendlern muss Konsequenzen haben“, fordert er. Er verlangt, dass die Bahnverbindung neu vergeben wird. Bei Nichterfüllung der vertraglichen Leistungen sollten Strafen folgen. „So lange muss ein zuverlässiger und ordentlich getakteter Bus Ersatzverkehr fahren, der als Expressbus zentrale Halte verbindet und dort hält, wo der Zug auch gehalten hätte.“

 

Beide eint die Meinung, dass es bald Klarheit über die Perspektiven der Eurobahn-Verbindung bedarf. Noch ist unklar, wie der deutlich reduzierte Fahrplan nach dem 5 Juli aussehen soll. Bahnfahren ist ein Stück Daseinsvorsorge und für Berufspendler:innen ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Dieser darf durch den Ausfall von zentralen Direktverbindungen nicht eingeschränkt werden.

 

Pressemeldung: IHK

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