
Wirtschaft vor Ort: EDEKA-Geschäftsführer Jannis Röthemeier, Bürgermeister Mario Hecker, IHK-Vizepräsident Alfred W. Westermann und IHK-Teamleiter Hinrich Schwarze (v.l.n.r) diskutierten mit der Kalletaler Unternehmerschaft über den Standort. Bildquelle: IHK Lippe
Eine Gemeinde, ein Wirtschaftsstandort, viele Charakterzüge; viele miteinander verknüpfte Komponenten – so der Tenor des Wirtschaftsdialoges der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) in der Gemeinde Kalletal. Bei der Veranstaltung im EDEKA Röthemeier in Hohenhausen/Kalletal standen zentrale wirtschaftliche Themen auf der Agenda: Energieversorgung, Fachkräftesicherung sowie Verkehr und Infrastruktur. Die Diskussionen waren vielseitig und eng miteinander verzahnt. Anlass des Austauschs zwischen Unternehmen und der Kalletaler Verwaltungsspitze war das Kommunale Wirtschaftsgespräch, das die IHK Lippe bereits seit 2009 regelmäßig in den lippischen Städten und Gemeinden organisiert.
Im Mittelpunkt des Abends standen wirtschaftliche Impulse und Standortförderung aus Sicht der Kalletaler Unternehmerschaft. IHK-Vizepräsident Alfred W. Westermann betonte: „Die Stärke der Wirtschaft liegt vor Ort. Deshalb ist es entscheidend, dass Unternehmen und Verwaltung in den Dialog treten.“ Die Teilnehmenden diskutierten intensiv darüber, welche Standortvorteile das Kalletal bereits bietet und wo Verbesserungen erforderlich sind. Bürgermeister Mario Hecker unterstrich mit Blick auf die kommunale Haushaltslage und künftige Planungen: „Wirtschaft und Kommune müssen im Gespräch bleiben. Die Lage der Gemeinde ist herausfordernd, doch gemeinsam können wir auch weiterhin eine positive Zukunft gestalten und in den Standort investieren.“
Energie, Flächen, Fachkräfte und Verkehr im Fokus
Energiefragen, insbesondere der Ausbau Erneuerbarer Energien und die kommunale Wärmeplanung, waren erster zentraler Bestandteil des Austauschs. Während Bürgermeister Hecker die Fortschritte der Gemeinde beim Ausbau erneuerbarer Energien und der kommunalen Wärmeplanung hervorhob, betonten die Unternehmen die Notwendigkeit verlässlicher und zeitnaher Planbarkeit. Sie wiesen darauf hin, dass Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit stets mitgedacht werden müssen.
Gleiche Kriterien sind für die Kalletaler Unternehmerschaft auch bei freien Gewerbeflächen wichtig. Hier berichteten Unternehmerinnen und Unternehmer über die Wichtigkeit freier Potenzialflächen für Gewerbeerweiterungen. Eine Teilnehmerin hob die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung bei der geglückten Umsiedlung des eigenen Geschäfts innerhalb des Kalletal hervor. Bürgermeister Hecker erläuterte den begrenzten Handlungsspielraum der Kommune im Hinblick auf Flächenpotenziale aufgrund des durch den neuen Regionalplan gesetzten Rahmens.
Das Themenfeld Fachkräfte war weiterer Mittelpunkt des Abends. Jannis Röthemeier, Geschäftsführer von EDEKA Röthemeier und Gastgeber des Abends, unterstrich exemplarisch für viele Anwesende: „Als familiengeführter Lebensmitteleinzelhandel, verwurzelt am Standort Hohenhausen, sind für uns Themen wie Fachkräftegewinnung von großer Bedeutung für zukünftige Planungen.“ Er unterstrich die Notwendigkeit, neue Wege bei der Fachkräftegewinnung zu gehen – ein Punkt, den weitere Unternehmerinnen und Unternehmer mit Beispielen bekräftigten. Gleichzeitig wurde deutlich, dass auch die Attraktivität der Kalletaler Ortskerne eine entscheidende Rolle spielt. In diesem Zusammenhang kündigte Bürgermeister Hecker an, dass die Verwaltung sich auf den Weg gemacht habe, ein Einzelhandelskonzept zu erstellen, um die Ortszentren lebendiger und attraktiver zu gestalten.
Da Fachkräftegewinnung mit Mobilität und Verkehr verknüpft ist, war auch dies Thema des abendlichen Dialogs.
Besonders die Erreichbarkeit des Kalletals mit öffentlichen Verkehrsmitteln wurde als verbesserungswürdiger Standortfaktor identifiziert. „Ohne Auto wird es schwer“, bemerkte ein Teilnehmer, und viele in der Runde stimmten ihm zu. Die anwesenden Unternehmen appellierten an die Verwaltungsspitze, sich aktiv für den Nahverkehr einzusetzen. Es müsse eine bessere Vernetzung der öffentlichen Verkehrsmittel zwischen den Orten geben, insbesondere in Richtung Weserdörfer. Bürgermeister Hecker versicherte, dass die Gemeinde hierzu im engen Austausch mit dem Kreis Lippe und der Verkehrsgesellschaft stehe, wies jedoch auch auf die finanziellen Rahmenbedingungen hin und dass man für das ehrenamtliche Engagement des Bürgerbusvereins in Kalletal sehr dankbar sei. Darüber hinaus konnte er auf Nachfrage berichten, dass die Planungen für die Nordumgehung Lemgo nach Auskunft der Alten Hansestadt voranschreiten.
Gemeinsam für einen starken Wirtschaftsstandort
Zum Abschluss waren sich alle Beteiligten einig: Der Wirtschaftsstandort Kalletal kann nur im Gesamtkontext gestärkt werden. Die IHK Lippe dankt allen Teilnehmenden für den konstruktiven Austausch und wird die gewonnenen Erkenntnisse in ihre künftige Arbeit einfließen lassen. Moderiert wurde das Kommunale Wirtschaftsgespräch von Hinrich Schwarze, Teamleiter Kommunikation in der Standortabteilung der IHK Lippe.
Pressemeldung: IHK Lippe