Im Jahr 2024 sind 83.872 Personen mehr nach Nordrhein-Westfalen zugezogen als von dort fortgezogen sind. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, ist die Nettozuwanderung damit das zweite Jahr in Folge gesunken. Der Wanderungsgewinn fällt gegenüber 2023 mit +122.376 um fast ein Drittel niedriger aus, jedoch liegt die Nettozuwanderung weiterhin auf hohem Niveau. Seit der Jahrtausendwende bedeutet dies die fünfthöchste Nettozuwanderung.
Wanderungsgewinne aufgrund von Zuzügen aus dem Ausland
Die Wanderungsgewinne im Jahr 2024 waren – wie in den Jahren zuvor – ausschließlich auf eine positive Wanderungsbilanz zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Ausland zurückzuführen. Im Jahr 2024 sind 88.846 mehr Personen aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen zugezogen als aus Nordrhein-Westfalen über die Grenzen Deutschlands fortgezogen sind. Der Wanderungsüberschuss fiel damit um 29,9 % niedriger aus als im Jahr 2023 mit damals +126.812.
Höchste Nettozuwanderung aus der Ukraine
Auf Platz eins der Top-Herkunftsländer steht 2024 die Ukraine mit einer Nettozuwanderung von +32.772 Personen. Gegenüber 2023 mit +23.179 ist die Nettozuwanderung aus der Ukraine damit wieder angestiegen. Auf dem zweiten Platz folgt die Nettozuwanderung aus Syrien mit +19.967 und auf dem dritten Platz die Türkei (+8.879). Auf den Plätzen vier und fünf folgen Indien (+6.060) und Afghanistan (+5.181).
Negative Wanderungsbilanz zwischen NRW und den anderen Bundesländern
Die Wanderungsbilanz zwischen NRW und den anderen Bundesländern war im Jahr 2024 wie in den meisten Vorjahren negativ. Der Überschuss der Fortzüge über die Zuzüge lag mit 4.974 Personen geringfügig höher als im Vorjahr 2023 mit 4.436. Aus sieben Bundesländern – Bremen, Hessen, Saarland, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – konnte NRW im Jahr 2024 mehr Zu- als Fortzüge verbuchen. Mit Blick auf die übrigen acht Bundesländer waren Wanderungsverluste zu verzeichnen.
339 Gemeinden mit Wanderungsgewinnen im Jahr 2024
Regional betrachtet, wiesen im Jahr 2024 insgesamt 339 der 396 nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden Wanderungsgewinne auf, weitere zwei Gemeinden hatten einen exakt ausgeglichenen Wanderungssaldo. Für 55 Städte und Gemeinden hat das Statistische Landesamt Wanderungsverluste errechnet.
Methodische Hinweise
Daten zu den Wanderungen basieren auf den An- und Abmeldungen, die von den Einwohnermeldeämtern nach den melderechtlichen Regelungen erfasst und den Statistischen Ämtern der Länder übermittelt werden. Die Wanderungsstatistik umfasst alle Zu- und Fortzüge über die Gemeindegrenzen mit Verlegung der Haupt- oder alleinigen Wohnung im Berichtszeitraum. (IT.NRW)