Anzeigen

Detmold wird Wanderbahnhof 2025

von | Juni 27, 2025 | Kunterbunt

V. l.: Matthias von Kutzleben (mobil.nrw), Christiane Auffermann (Geschäftsführerin NWL), Oliver Krischer (Verkehrsminister NRW), Frank Hilker (Bürgermeister Detmold), Dr. Axel Lehmann (Landrat Kreis Lippe), Rebecca Schirge (Reisebloggerin, freie Redakteurin), Barbara Gutt (Wanderführerin). Foto: westfalentarif.de

Bahnhof überzeugt mit Lage, Aufenthaltsqualität und Anbindung Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in NRW, hat am 20. Juni 2025 Detmold (Kreis Lippe) als „Wanderbahnhof 2025“ prämiert. Bürgermeister Frank Hilker nahm im Beisein von Landrat Dr. Axel Lehmann die Auszeichnung entgegen. Die Station bestäche durch eine günstige Anbindung an gut gekennzeichnete Qualitätswanderwege als auch an die fußläufig erreichbare Innenstadt mit Schloss, Theater und Rathaus im Herzen der City. Zudem mache die Mobilstation mit überdachtem Fahrradparkhaus, E-Bike Leihstation mit Reparaturservice und preisgekröntem Park and Ride-Parkplatz den Umstieg auf den ÖPNV für andere Verkehrsteilnehmer attraktiv.

Die gute Aufenthaltsqualität wird besonders durch das 1880 im neogotischen Backsteinstil errichtete und 2006 denkmalgerecht sanierte historische Gebäude bestimmt. „Das Fürstenzimmer an der Westseite des Empfangsgebäudes, in dem wir uns gerade befinden, ist ein wahres Kleinod“, würdigte Verkehrsminister Oliver Krischer den Bahnhof im Beisein der Lokalpolitik und der Presse. Mit seiner Kassettendecke und seinen wertvollen Malereien war es im Februar 2008 zum Denkmal des Monats in Westfalen-Lippe ernannt worden. Krischer betonte, dass die Auszeichnung zum Wanderbahnhof „ein zusätzlicher Impuls für die Regional- und Tourismusentwicklung und ein gutes Signal für Lippe sei.“ Gemeinsam müssten die Versäumnisse der Vergangenheit ausgeräumt werden.

Die Landesregierung arbeite daher besonders an den Themen Fachkräftemangel, Infrastrukturausbau, Taktung und insgesamt bessere Verbindungen. Ein Kundencentrum der OWL Verkehr GmbH, Ticket- und EC-Automaten, ein Blindenleitsystem im Bahnhofsgebäude und im Tunnel, Imbiss, Warteraum und WC runden das Angebot des Bahnhofs ab. Mit dem Bus-, Fernbus-, Schienenverkehr und einer Touristiklinie sind Fahrgäste schnell an allen touristisch relevanten Destinationen in der Umgebung, z. B. dem LWL-Freilichtmuseum, das im Sommer nächsten Jahres sein neues Eingangs- und Ausstellungsgebäude eröffnen wird. Mit der stündlich verkehrenden Buslinie 792 lassen sich Hermannsdenkmal und Hermannsweg unkompliziert erreichen.

Alternativ können Wanderer Naturdenkmäler wie die Externsteine, den durch einzigartige Moor- und Wasserlandschaften führenden Pivitker Wasserweg oder den Residenzweg, der auf 57 km rund um Detmold führt, erkunden. Weitere Wanderwege führen zur Falkenburg oder zum Bärenstein. Renommierte Radwanderrouten wie die Römer-Lippe-Route fordern Biker angenehm heraus. Landrat Dr. Axel Lehmann stellte Lippe als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ heraus:

„Das Thema Wandern ist für Lippe von ganz zentraler Bedeutung. Daher streben wir auch die Rezertifizierung durch den Deutschen Wanderverband an, der den Kreis Lippe 2022 ausgezeichnet hatte.“ Mit dem europäischen Fernwanderweg E1 geht es quer durch die Region. Naturbegeisterte können nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern auch sieben historische Stadtkerne im Kreis erwandern. „Das Ziel besteht darin, nachhaltigen Tourismus in unserer Region gezielt zu fördern“, so Lehmann. „Dazu tragen Auszeichnungen wie diese entscheidend bei. Schon jetzt verbringen 13 Mio. Tagesgäste und 1,6 Mio. Übernachtungsgäste in Lippe. Diese Zahl darf gerne weiter steigen.“

Frank Hilker, Bürgermeister der grünsten Stadt Deutschlands, sieht sich mit der Prämierung in seinen Bestrebungen, Detmold als fuß-, fahrrad-, bus- und bahnfreundliche Stadt noch attraktiver zu machen, bestätigt. Der Bahnhof Detmold wird aktuell im Stundentakt von der RB 72 „Ostwestfalen-Bahn“ und von der RE 82„Der Leineweber“ angefahren. „Aktuell gibt es zusammen mit den DB Regio Ersatzfahrten auf dem RE 82 sieben tägliche Verbindungen zwischen Horn-Bad Meinberg und Bielefeld“, so Frank Hilker. „Wir wünschen uns, dass alle Beteiligte baldmöglichst zum ursprünglichen Fahrplan zurückkehren können, denn Pendler, Studierende, Familien und Rentner brauchen einen verlässlichen Schienenverkehr und eine konkrete Perspektive.“ Ein weiteres zentrales Projekt sei die Schaffung eines barrierefreien Zugangs.

Mit der Prämierung wanderfreundlicher Bahnhöfe macht NRW bereits seit 2010 im Rahmen der Initiative mobil.nrw darauf aufmerksam, wie attraktiv man mit dem öffentlichen Nahverkehr klimafreundlich und nachhaltig in die Freizeit starten kann. Eine Jury aus MobilitätsexpertInnen des Ministeriums und des Kompetenzcenters Marketing NRW wählt aus verschiedenen Vorschlägen die Station aus, die mit Blick auf die Bewertungskriterien besonders hervorsticht. Mit Detmold haben bereits zwölf Bahnhöfe die Auszeichnung Wanderbahnhof erhalten: Emsdetten (2022), Sondern am Biggesee (2020), Overath (2019), Winterberg (2018), Werdohl (2016), Soest (2015), Schladern (2014), Billerbeck (2013), Lennestadt- Altenhundem (2012), Heimbach (2011) und Iserlohn (2010).

Zusatzinfos: Detmold, Residenzstadt des bis 1918 regierenden lippischen Fürstenhauses, wurde relativ spät an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Zur Eröffnung der Bahnlinie von Herford nach Detmold 1880 war auch das Bahnhofsgebäude aus roten Ziegelsteinen mit Zierelementen aus Naturstein im neugotischen Baustil errichtet worden. An der Westseite des Bahnhofs befindet sich ein Fürstenzimmer – ein von den übrigen Wartesälen getrennter exklusiver Warte- und Empfangsraum für lippische Fürsten, ihre Familien und Gäste. Heute ist es ein in Westfalen-Lippe einzigartiges Baudenkmal. Im Deutschen Kaiserreich gab es dagegen – neben den Wartesälen I. und II. sowie III. und IV. Klasse – in zahlreichen Bahnhöfen Fürstenzimmer, besonders in den Residenzorten der Fürstengeschlechter, in Großstädten, Kurorten und Umsteigebahnhöfen.

Mit dem Untergang des Kaiserreichs 1918 lief auch die Zeit der hochherrschaftlichen Wartesäle ab. Heute gibt es nur noch wenige Fürstenzimmer in Deutschland, z.B. im Schweriner Bahnhof. WestfalenTarif. Der Eine für Bus & Bahn. Der WestfalenTarif ist der flächenmäßig größte Nahverkehrstarif in NRW und der zweitgrößte deutsche Flächen-Gemeinschaftstarif. Ein komfortables ÖPNV-Angebot mit Zukunftscharakter in Westfalen, ein Ticket für alle auf Schiene und Straße, hohe Mobilität für die lokalen Bedürfnisse vor Ort. Das verwirklichen 28 Aufgabenträger, über 60 Verkehrsunternehmen und die WestfalenTarif-Expert*innen in Zusammenarbeit mit den 16 angeschlossenen Kreisen und 3 kreisfreien Städten. Verbundweite Tarifplanung, Einnahmenaufteilung, Vertrieb, Marketing, Controlling und eine transparente Kundenkommunikation bilden die Basis, auf der leicht verständliche, barrierefrei zugängliche, klimafreundliche, digitale und intermodale Konzepte entwickelt werden.

Pressemeldung: WestfalenTarif

Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen