
Eine junge Besucherin nimmt mutig die Zwergfledermaus in die Hand, die einen Mehlwurm auffrisst.
Die Lemgoer Gruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hatte zu einem Vortrag über Fledermäuse mit anschließender Exkursion eingeladen. Mehr als 30 Teilnehmer, darunter eine ganze Reihe von Kindern, waren der Einladung gefolgt. Der BUND-Experte in Sachen Fledermäuse Bernd Meier hat einmal mehr begeistert mit seinen Ausführungen über die Welt der „Kobolde der Nacht“. Bernd Meier musste viele Fragen der interessierten Besucher beantworten. Fledermäuse aus der Pflegestation konnten aus nächster Nähe einmal beobachtet und sogar in die Hand genommen werden. Auch den Pulsschlag konnte man bei vorsichtiger Berührung fühlen. Dazu gab es dann die Information, dass Fledermäuse ihren Herzschlag im Ruhestand bis zu 6 Schläge pro Minute reduzieren können um Energie zu sparen.
Während des Fliegens kann sich der Herzschlag jedoch auf bis zu 900 Schläge pro Minute erhöhen. In seinem Vortrag ist Bernd Meier auf Eingriffe in die Lebensräume von Fledermäusen eingegangen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Bestände. Fast alle Arten stehen inzwischen auf der Roten Liste. Ursache ist hier auch, dass immer nur ein Jungtier geboren wird, das innerhalb weniger Wochen genügend Nahrung bekommen muss, damit es den Winterschlaf gut überstehen kann und dies gelingt nicht immer. Mit Hilfe von Fledermausdedektoren konnten die Teilnehmer der anschließenden Exkursion die Ultraschallrufe wahrnehmen, die Fledermäuse bei ihren Jagdflügen nutzen. Da die einzelnen Arten unterschiedliche Tonhöhen erzeugen kann auf diesem Wege auch festgestellt werden welche Arten rund um die Bega noch vorkommen.
Das Ergebnis hier war trotz idealer Wetterbedingungen mehr als enttäuschend. Vor Jahren, als es noch die Lindenallee mit den alten Bäumen und ihren Naturhöhlen gab war das Ergebnis mit einer Vielzahl von Fledermäusen und mehreren Arten noch wesentlich besser. Da vielerorts die Fledermausquartiere fehlen bat Bernd Meier die Besucher doch selbst vor Ort einmal auch Fledermausquartiere anzubringen. Auch sucht die AG Fledermaus immer noch nach Winterquartieren der Fledermäuse in OWL und nach Mitstreitern. Rückmeldungen dazu gerne an kontakt@bund-lemgo.de. Weitere Informationen zum Thema Fledermäuse gibt es auf der Internetseite des BUND Lemgo unter https://www.bund-lemgo.de/Fledermausschutz.html.
Pressemeldung und Foto: BUND Lemgo