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Virtuosität, Tiefgang und junge Brillanz

von | Aug. 1, 2025 | Kunterbunt

So sieht sie aus: Die Debüt-CD von Brahms-Preisträger Martin Jaspard © HfM Detmold

Martin Jaspard interpretiert Mozart und Brahms auf seiner Debüt-CD

Mit seiner ersten CD, produziert vom Detmolder Erich-Thienhaus-Institut und aufgenommen im Konzerthaus Detmold, präsentiert der französische Pianist Martin Jaspard, Gewinner des Brahms-Klavierwettbewerbs Detmold 2024, eine markante künstlerische Visitenkarte. Die Hochschule für Musik Detmold legt damit bereits die vierte Preisträger-CD des Wettbewerbs vor. Die Einspielung vereint zwei Säulen der Klavierliteratur – Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms – und überzeugt durch eine dramaturgisch durchdachte Werkauswahl zwischen technischer Brillanz und romantischer Erzählkunst. „Ich wollte die emotionale Tiefe ausdrücken, die beide Komponisten mit ihrer Klaviermusik verinnerlicht haben. Von der tragischen Tiefe, dem Elan und den Erinnerungen an die Jugend von Brahms bis hin zu Mozarts innerer Zurückhaltung“, erklärt der Künstler seine Werkauswahl.

Im Zentrum steht Mozarts letzte Klaviersonate, die Sonate D-Dur KV 576. Ursprünglich als „leichte“ Sonate für eine preußische Prinzessin geplant, entpuppt sich das Werk als kontrapunktisch dichtes, technisch anspruchsvolles Meisterstück. Mit ihrem jagdartigen Hauptthema verlangt sie dem Interpreten höchste Präzision und Klarheit ab. Jaspard begegnet dieser Herausforderung mit klarem Zugriff und lotet zugleich die spielerische Raffinesse wie auch die emotionale Tiefe des Werks feinfühlig aus.

Einen ganz anderen, erzählerisch-intimen Akzent setzen die Vier Balladen op. 10 von Johannes Brahms. Inspiriert von der düsteren schottischen Ballade „Edward“, entfalten diese Stücke eine dramatisch-romantische Klangwelt, die eng mit Clara Schumann verknüpft ist. Jaspard formt den inneren Spannungsbogen dieser musikalischen Erzählungen mit großer gestalterischer Sensibilität und macht ihre lyrischen wie auch düsteren Facetten nuanciert hörbar. Ihm persönlich bedeuten diese Balladen sehr viel. „Es sind die ersten Werke, die ich am Pariser Conservatoire studiert habe, und diese Musik berührt mich sehr“, erinnert sich der Künstler.

In den späten Klavierstücken op. 119 wendet sich Brahms nochmals seinem innersten Ausdruck zu. Die vier Stücke – drei Intermezzi und eine Rhapsodie – changieren zwischen Melancholie, zarter Ironie und aufbegehrender Kraft. Besonders das eröffnende Intermezzo in h-Moll, das Brahms selbst als „dissonanzgesättigt“ beschrieb, fordert eine subtile Balance zwischen Kontrolle und Loslassen – eine Gratwanderung, der sich Jaspard mit Gespür und Reife stellt.

Abgerundet wird das Programm durch das introspektive Rondo a-Moll KV 511, eines der poetischsten Klavierwerke Mozarts. „Hier entschied ich mich, das Stück sehr langsam und unbewegt zu spielen – eine ästhetische Entscheidung, die einigen Mut erfordert hat, mir aber bei der Aufnahme des Werkes nahe lag“, so der Pianist. Das Ergebnis: Jaspard zeigt damit seine Fähigkeit, auch die leisen Töne mit innerer Spannung und Ausdruckskraft zu füllen.

Martin Jaspard (*2005) ist trotz seiner Jugend bereits ein reifer, vielseitiger Musiker, dessen Interessen neben dem Klavier auch der Komposition und dem Dirigieren gelten. Der Student von Hortense Cartier-Bresson am Pariser Conservatoire verfolgt inzwischen eine erfolgreiche Konzertkarriere in Europa und gastiert bei bedeutenden Festivals. Erhältlich ist die CD von Martin Jaspard ab sofort zu einem Preis von 10 Euro über den CD-Shop auf der Website der Hochschule. Bestellen kann man die CD dort unter info@hfm-detmold.de.

Pressemeldung: HfM

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